BSW-Solar kritisiert FDP-Generalsekretär Lindner: Weitere Beschleunigung der Photovoltaik-Förderkürzung untragbar

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) kritisiert die jüngsten Äußerungen des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner zum Solarstrom in scharfer Form. Lindner hatte gefordert, die Installation von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland durch eine weitere Kürzung der Förderung zu bremsen.

"Für die Branche ist dieser Vorstoß untragbar. Wenn Herr Lindner es mit der Energiewende ernst meint, ist dies ein vollkommen falsches Signal", sagte Günther Cramer, Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

BSW-Solar-Präsident Cramer: Der eingeführte Mechanismus, mit dem die Vergütung bei höherem Zubau immer stärker gesenkt wird, ist der richtige Weg

„Offenbar ist die FDP in dieser Frage gespalten. Anders lässt sich nicht erklären, warum Herr Lindner jetzt von dem gerade gefassten FDP-Parteitagsbeschluss zur Energiewende abrückt; so Cramer weite. Auf ihrem Parteitag am 15.5. hatte die FDP beschlossen: „Der eingeführte Mechanismus, mit dem die Vergütung bei höherem Zubau immer stärker gesenkt wird, ist der richtige Weg.“ Dieser Mechanismus war erst im März 2011 durch das Parlament bestätigt worden. Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung ist in Deutschland ohne Solarstrom undenkbar, betont der BSW-Solar.

Solar-Unternehmen benötigen verlässliche Rahmenbedingungen
Wird der Mechanismus zum Ausbau der Photovoltaik beibehalten, können laut BSW-Solar im Jahr 2020 bereits über zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs durch Solarstrom gedeckt werden – ohne, dass die Ökostromumlage die Verbraucher zusätzlich belastet.
„Wir warnen davor, jetzt erneut mit drastischen Maßnahmen in den Solarmarkt einzugreifen und die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung abzuwürgen“, so Günther Cramer weiter. „Die Unternehmen benötigen verlässliche Rahmenbedingungen. Sonst verspielen wir die Chance, unsere Position als Technologieführer zu verteidigen.“

PV-Preise und Solarstromförderung seit Ende 2006 fast halbiert
Die Preise für Photovoltaik-Systeme haben sich seit Ende 2006 nahezu halbiert. Parallel dazu wurde im diesem Zeitraum die Solarstromförderung in der gleichen Größenordnung reduziert. Kürzungen erfolgten zuletzt im Juli 2010, Oktober 2010 und Januar 2011.

11 Gigawatt am Mittag des 24. Mai 2011
Welchen Beitrag die Photovoltaik zum Energiesystem der Zukunft leisten kann, haben die letzten Tage gezeigt: Während 13 Atom-Meiler vom Netz gingen, produzierten die deutschen Solarstromanlagen zum Beispiel gestern zur Zeit des größten Bedarf rund 11 Gigawatt Strom.
Daten zur aktuellen Solarstrom-Produktion: http://www.sma.de/de/news-infos/pv-leistung-in-deutschland.html
25.05.2011 | Quelle: BSW-Solar  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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