Ministerpräsident Platzeck eröffnet ersten 78 MW-Abschnitt der größten Photovoltaik-Anlage der Welt

Am 24. September 2011 hat Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck nahe Senftenberg im südlichen Brandenburg den künftig weltweit größten Solarpark mit einer Leistung von insgesamt 150 Megawatt (MWp) eröffnet.

Die Feier fand auf den Flächen der Solarkraftwerke Senftenberg II/III statt, die mit 78 MWp den wesentlichen Teil der Gesamtanlage darstellen. Seit August speist das PV-Kraftwerk Solarstrom für rund 50.000 Haushalte in die öffentlichen Energienetze ein.

330.000 Solarmodule und 62 Zentralwechselrichter
Die von der Berliner saferay GmbH gebaute und betriebene Anlage Senftenberg II/III wurde auf einer Fläche von 200 Hektar in nur drei Monaten errichtet und besteht aus 330.000 kristallinen Solarmodulen sowie 62 Zentralwechselrichtern.

3 Banken und der Projektentwickler finanzieren 150 Millionen-Euro-Projekt
Die rund 150 Millionen Euro umfassende Finanzierung des Vorhabens erfolgte über drei deutsche Banken und durch den Projektentwickler saferay, der auch die finanzielle Strukturierung des Vorhabens durchgeführt und in der Vergangenheit bereits einige der weltweit größten Solarparks realisiert hat.

Saferay-Geschäftsführer Schulz: Solarstrom kann günstiger produziert werden als zum Beispiel Strom aus Offshore-Windkraft

„Mit dem Projekt Senftenberg zeigen wir, dass Photovoltaik-Großkraftwerke schneller zu entwickeln und zu realisieren sind als alle anderen Kraftwerkstypen, und zu Kosten, die es schon heute selbst in einem weniger sonnigen Land wie Deutschland erlauben, Strom günstiger zu produzieren als zum Beispiel
mit Offshore-Windkraft“, so der Geschäftsführer von saferay, Dr. Marko Schulz.

Ministerpräsident Platzeck dankte in seiner Eröffnungsrede der saferay GmbH (Berlin) für die Investitionsbereitschaft im Land Brandenburg. Dank gelte auch allen anderen, die am Erfolg des Projekts beteiligt gewesen seien: der unlimited energy GmbH, dem Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg, der Stadt Senftenberg, dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz und der Agrargenossenschaft Großräschen.

Solare Großkraftwerke spielen eine wichtige Rolle für die Deckung des Energiebedarfs von Deutschland
Wörtlich sagte der Ministerpräsident: „Solare Großkraftwerke wie die Anlagen hier in Senftenberg und Schipkau spielen eine wichtige Rolle für die Deckung des Energiebedarfs von Deutschland und beschleunigen die angestrebte Energiewende."

Ministerpräsident Platzeck: Photovoltaik auf Konversionsflächen ist beispielgebend
Brandenburg ist im Vergleich zu anderen Bundesländern führend beim Ausbau und bei der Förderung erneuerbarer Energien, wie die zweimalige Auszeichnung mit dem Leitstern als "Bestes Bundesland bei erneuerbaren Energien" belegt.“ Platzeck sieht die Errichtung großflächiger Photovoltaik-Freiflächenanlagen in ehemaligen Tagebaugebieten oder auf früher militärisch genutzten Flächen als beispielgebend.
Senftenbergs Bürgermeiser Andreas Fredrich begrüßte ebenfalls die getätigten Investitionen: „Aufgrund hoher Sonneneinstrahlung, der Vielzahl ehemaliger Tagebauflächen sowie ausgebauter Energienetze ist unsere Region ein idealer Standort für große Photovoltaik-Anlagen. Unsere Stadt profitiert nicht nur von den zu erwartenden laufenden Gewerbesteuereinnahmen, sondern auch von den lokal vergebenen Bau- und Betriebsführungsaufträgen.“

Die Anlage wurde auf Flächen des ehemaligen Tagebaus Meuro errichtet, die heute im Besitz der Agrargenossenschaft Großräschen eG sind. Für Vorstandssprecher Hans-Joachim Kupz ist die Produktion von Solarstrom eine sinnvolle Zwischennutzung: „Die ehemaligen Kippenböden benötigen laut aktuellen Studien mehrere Jahrzehnte, um die Qualität von gewachsenem Boden zu erreichen. Wir mulchen die Flächen zwischen den Solarmodulreihen und bessern somit die Humusschicht über die Zeit erheblich auf.“
Vor mehr als vier Jahren initiierte der Berliner Projektentwickler unlimited energy dieses gigantische Projekt mit der Vision einer Photovoltaikanlage, die nicht nur durch Ihre Größe neue Maßstäbe setzen sollte. Neben der Schaffung der erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen legte unlimited energy bei der Planung der Anlage besonderes Augenmerk auf die Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange.

Aktiver Naturschutz: 24 ha Ausgleichsflächen für die Feldlerche; Wind- und Grünschutzstreifen
Torsten Käsch, Geschäftsführer der unlimited energy, erläutert: „Allein für die Feldlerche haben wir insgesamt 24 ha Ausgleichsflächen außerhalb der Photovoltaik-Anlage eingerichtet. Darüber hinaus sind die PV-Modulreihen eingebettet in großzügige Wind- und Grünschutzstreifen, die sich als Lebensraum für Vögel und andere Tierarten entwickeln können. Auch bei der Entwicklung der Konzepte zur Flächenpflege gilt ein besonderes Augenmerk dem Schutz von Tieren und Pflanzen.“
saferay und unlimited energy engagieren sich auch in Zukunft für die Region: „Wir werden auch im Jahr 2012 investieren und mit dem Bau weiterer Solarkraftwerke helfen, die führende Rolle Brandenburgs in den erneuerbaren Energien auszubauen. Wir wollen besonders die gute Verträglichkeit von Solarenergie und Naturschutz weiterhin unter Beweis stellen“, erläutert Schulz.

28.09.2011 | Quelle: saferay GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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