Elektronik-Unternehmen SCHWEIZER plant den Eintritt in den asiatischen Photovoltaik-Markt und kündigt Modulproduktion in China an

Die Schweizer Electronic AG (Schramberg), Hersteller von Leiterplatten sowie Lösungen und Dienstleistungen für Automobil-, Solar- und Industrieelektronik, informierte am 21.11.2011 über erste konkrete Schritte zur Diversifizierung ihrer Geschäftsstrategie.

Nach dem Aufbau des Geschäftsbereichs „Energy“ im Frühjahr 2011 gab die Gesellschaft per Ad-hoc-Mitteilung den Start einer Produktion von Photovoltaik-Modulen in Asien sowie den Aufbau eigener Absatzkanäle für Solarparks in China bekannt.

Antizyklische Investition von 50 bis 60 Millionen US-Dollar
Das Investitionsvolumen für die erste Produktionslinie beläuft sich nach Angaben des Unternehmens auf 50 bis 60 Millionen US-Dollar. SCHWEIZER plane, mit dieser antizyklischen Investition an der erwarteten positiven Entwicklung des Photovoltaik-Marktes zu partizipieren, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung.
„Wir glauben an die Zukunft der Photovoltaik“, erläutert Dr. Marc Schweizer, Vorstandsvorsitzender der Schweizer Electronic AG, die Solarstrategie seines Unternehmens.
„Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ins Solar-Geschäft. Mit unserer geplanten Produktionslinie sind wir hervorragend aufgestellt, um die zukünftige Nachfrage unmittelbar bedienen zu können“, führt er aus.
Auf dem Photovoltaik-Markt zeichne sich ein zunehmender Bedarf an Hocheffizienz-Modulen ab, so Schweizer. Die bestehende Angebotsknappheit dürfte sich zukünftig noch weiter verschärfen. Hocheffizienz-Module könnten insbesondere durch ein exzellentes Preis-Leitungsverhältnis dazu beitragen, schnell Netzparität zu erreichen und somit wettbewerbsfähigen Strom zu erzeugen.

Kostensenkung bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung
Zudem werde sich Strom, der aus konventionellen fossilen Energieträgern gewonnen wird, in Zukunft voraussichtlich weiter verteuern. Jedoch stehe die PV-Produktion vor großen Herausforderungen: Eine optimale Prozesstechnologie und hohe Produktionsausbeute müssten gewährleistet sein. Der Einsatz von modernsten und innovativen Technologien der nächsten Generation von Anlagen für die PV-Produktion sei notwendig, um dem anhaltenden Kostensenkungsdruck in der Zellproduktion bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung zu begegnen und die Kosten langfristig sukzessive zu reduzieren.

Vier Produktionslinien für Photovoltaik-Zellen und -Module in China mit jeweils 100 MW Kapazität; 20 % Wirkungsgrad angepeilt
Schweizer Energy erfülle diese Anforderungen und werde in der chinesischen Stadt Nantong, rund 100 km nordwestlich von Shanghai, ein Werk mit bis zu vier 100 MW-Produktionslinien zur Herstellung von hocheffizienten Modulen betreiben. Die Kapazität pro Produktionslinie gehöre zu den höchsten weltweit. Zudem seien die Produktionslinien modular aufgebaut, so dass auch in Zukunft neueste Prozessschritte integriert werden könnten.
Die zu produzierenden Zellen/Module weisen werden laut Schweizer einen Wirkungsgrad von mehr als 19 % in der ersten Stufe bzw. über 20 % in der zweiten Stufe erreichen und sollen ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis bieten.

Schmid Group liefert schlüsselfertige Produktionslinien
Ermöglicht wird diese Leistung durch den Einsatz einer hochinnovativen und zukunftsweisenden Technologie, die bisher nicht verfügbar war. Diese ermögliche sowohl die Vollintegration von Zell- und Modulfertigung als auch einen niedrigeren Rohstoffverbrauch. Dies gewähre SCHWEIZER, ähnlich wie in seinem Kerngeschäft „Leiterplatte“, die Technologieführerschaft. Strategischer Technologiepartner für die erste der Produktionslinien ist die Schmid Group (Freudenstadt). Schmid ist erfahrener und langjähriger Equipment-Lieferant der Schweizer Electronic AG und einer der Weltmarktführer bei schlüsselfertigen Photovoltaik-Produktionslinien für die Wafer-, Zell- und Modulproduktion.

Selektive Emitter und kontaktfreie Metallisierungstechnologie
Bei den Produktionsanlagen von Schmid kommt die erfolgreiche selektive Emitter-Technologie zum Einsatz, von der 6 Gigawatt (GW) verkauft seien und sich zum Großteil bereits im Produktionsbetrieb befinden. Darüber hinaus soll in der geplanten neuen Produktionsstätte erstmalig die kontaktfreie „HiMet“ Metallisierungstechnologie mit Lasertransfer und Nanopartikel-Inkjetdruck eingesetzt werden.
Dr. Marc Schweizer kommentiert die Kooperation mit der Schmid Group: „Von herausragender Bedeutung für die Marktfähigkeit von PV-Modulen sind zunächst die richtigen Produktionsprozesse, die eine Serienfähigkeit ermöglichen und die Produktionskosten dauerhaft senken. Wir haben in unserem Kerngeschäft der Leiterplattenproduktion bereits nachhaltig bewiesen, auf Maschinen der neuesten Generation kosteneffizient hochqualitative Produkte in kürzester Zeit zur Serienreife zu bringen. Nun verstärken wir unsere Expertise mit dem anerkannten Know-how unseres kompetenten Partners, der Schmid Group.“

Fertigungs-Know-how kombiniert mit Erfahrung beim schnellen Hochlauf von Zell- und Modulfertigungsprojekten
Christian Schmid, Geschäftsführer der Schmid Group, erläutert die Kooperation mit SCHWEIZER: “Die in der Elektronikindustrie anerkannte Kernkompetenz von SCHWEIZER im Bereich Fertigungs-Know-how und Prozess-Optimierung sowie die Technologie-Kompetenz von Schmid stellen eine optimale Kombination dar. Wir haben umfangreiche Erfahrung im schnellen Hochlauf von Turnkey PV Zell- und Modulfertigungsprojekten, bei denen mehr als 90 % der Prozess-Technologie in der Schmid Group entwickelt und produziert wird. All diese Faktoren bilden eine einzigartige Basis für einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg dieses Investments. Diese Produktionsstätte wird ein Meilenstein für die nächste Generation der Zell- und Modulfertigung werden. Die Betriebskosten werden eine exzellente Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen PV-Markt besitzen. Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit SCHWEIZER realisieren können.“

23.11.2011 | Quelle: Schweizer Electronic AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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