Photovoltaik in Indien: Solarstrom-Einspeisetarife im Rahmen der Nationalen Solar-Mission erreichen neue Tiefstwerte, insgesamt 350 Megawatt Leistung neu zugewiesen

Am 02.12.2011 wurden in Neu-Delhi ausgeschriebene Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtkapazität von 350 Megawatt (MW) genehmigt. Dies geschah im Rahmen der zweiten Runde von Phase 2 des indischen Förderprogramms National Solar Mission (NSM), berichtet das strategische Beratungsunternehmen BRIDGE TO INDIA (Neu-Delhi) in einer Pressemitteilung.

Das indische Ministerium für neue und erneuerbare Energien hatte im August 2011 Photovoltaik-Projekte und solarthermische Kraftwerke ausgeschrieben. Das maximale Photovoltaik-Projektvolumen lag bei 20 Megawatt. Einzelpersonen oder Vereinigungen konnten für höchstens drei Vorhaben mit einer Gesamtnennleistung von 50 Megawatt bieten.

Durchschnittliche Solarstrom-Tarife im Abwärtstrend
Das durchschnittliche Tarifgebot lag bei 8,7 indischen Rupien (circa 0,125 Euro) pro Kilowattstunde. Das niedrigste Tarifgebot lag bei 7,49 indischen Rupien (circa 0,108 Euro) pro Einheit. Es wurde von dem französischen Unternehmen Solairdirect SA für ein Projekt mit fünf Megawatt in Rajasthan abgegeben. Das höchste erfolgreiche Tarifgebot war 9,39 indische Rupien (circa 0,135 Euro) pro Kilowattstunde, abgegeben vom indischen Unternehmen GreenInfra Solar Farms Ltd. für ein Projekt über 20 Megawatt, ebenfalls in Rajasthan. Wie erwartet zeigt der Durchschnittstarif einen Abwärtstrend auf. Gegenüber der ersten Runde fiel er um 27,5 Prozent.

Indisches Unternehmen Welpsun bietet erfolgreich für Projekte mit insgesamt 50 MW
Welpsun Solar AP Pvt. Ltd. (Neu-Delhi) war der einzige Entwickler, der den Zuschlag für die maximal mögliche Gesamtleistung von 50 Megawatt erhielt. Das Unternehmen bot Tarife von 7,97 indischen Rupien (circa 0,115 Euro) für ein Projekt mit 20 Megawatt, sowie 8,05 indischen Rupien (circa 0,116 Euro) und 8,14 indischen Rupien (circa 0,117 Euro) für zwei Projekte mit jeweils 15 Megawatt.

Mahindra Solar und Kiran Energy erhalten Zuschlag für drei Projekte in Rajasthan
Mahindra Solar One Pvt. Ltd. erhielt ebenfalls den Zuschlag für Projekte mit insgesamt 50 Megawatt in Partnerschaft mit Kiran Energy. Ein Projekt mit 20 Megawatt und eines mit 15 MW wurden von Mahindra gewonnen, ein weiteres mit 20 Megawatt von Kiran Energy Pvt. Ltd. Alle drei Vorhaben sollen in Rajasthan verwirklicht werden. Für sie wurde jeweils ein Tarif von 9,34 indischen Rupien (etwa 0,134 Euro) pro Kilowattstunde akzeptiert. Auch Azure Power India Pvt. Ltd. gehörte zu den wichtigen Akteuren. Das Unternehmen wurde ausgewählt für ein Projekt mit 20 Megawatt und eines mit 15 Megawatt, beide zu einem Tarif von 8,21 indischen Rupien (etwa 0,118 Euro) pro Einheit.

Unternehmen rechnen nur noch mit 1,296 Millionen Euro Kapitalbedarf pro Megawatt
Der drastische Fall der Tarife spiegelt den internationalen Trend der sinkenden Modulpreise wider, erklärt BRIDGE TO INDIA. Daher schätzen die Projektentwickler ihre Kosten auf lediglich 90 Millionen indische Rupien (circa 1,296 Millionen Euro) pro Megawatt (Prognose von BRIDGE TO INDIA). Außerdem scheinen die Unternehmen Angebote von Modulherstellern zur Ratenzahlung zu nutzen und von niedrigen Zinsen zu profitieren, die aufgrund ihrer guten Bilanzen möglich sind. Der Bundesstaat Rajasthan ist aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung nach wie vor der beste Standort für Projektentwickler.
Laut Planung sollen die Projekte vor März 2013 fertiggestellt werden, kurz vor dem Ende von Phase 1 der NSM.

Weitere Informationen unter: www.bridgetoindia.com

05.12.2011 | Quelle: BRIDGE TO INDIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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