Mercom Capital: 2011 mehr Beteiligungen, Fusionen und Übernahmen in der Solar-Industrie als je zuvor

Am 09.01.2012 veröffentlichte die Mercom Capital Group LLC (Austin, Texas, USA) einen Bericht über Beteiligungen, Fusionen und Übernahmen in der Solar-Industrie im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2011. Laut dem Bericht fanden mehr derartige Aktivitäten statt als je zuvor.Nach Angaben von Mercom gab es letztes Jahr 111 Beteiligungen im Umfang von 1,9 Milliarden USD (rund 1,5 Milliarden Euro), so viel wie in keinem Jahr zuvor. Außerdem wurden 26 Fusionen und Übernahmen im Wert von 4 Milliarden USD (rund 3,1 Milliarden Euro) gemeldet. Darüber hinaus erreichten Fremdfinanzierungen eine Höhe von 20 Milliarden USD (15,6 Milliarden Euro), davon 15,7 Milliarden USD (rund…

„2011 wurde viel investiert“, sagte Raj Prabhu, geschäftsführender Gesellschafter bei Mercom.

„Egal ob es um den dramatischen Modul-Preisverfall, die Kürzung der Solar-Einspeisevergütung in Europa oder den so genannten „Solyndra-Effekt“ geht, die Solarbranche hat die Aufmerksamkeit nach wie vor auf sich gezogen und Beteiligungsfinanzierungen für Technologie und Innovation mobilisiert.“

Fremdfinanzierung in China geht 2011 zurück

Obwohl sie immer noch die größte Geldquellequelle in der weltweiten Solarbranche darstellt, ist die Fremdfinanzierung in China im letzten Jahr um mehr als die Hälfte zurückgegangen: 2010 hatte sie einen Umfang von 32,6 Milliarden USD (25,5 Milliarden Euro), 2011 noch 15,7 Milliarden USD (12,3 Milliarden Euro).

Die China Development Bank vergab dort die meisten Kredite, Darlehen, strategischen Finanzierungen und Rahmenvereinbarungen.

Auf ganz andere Weise mobilisierten die USA ebenfalls viel Kapital für ihre Solar-Industrie: Das US-Energieministerium vergab Kreditbürgschaften in Höhe von 10,9 Milliarden USD (8,5 Milliarden Euro). Davon wurden rund 10,5 Milliarden USD (8,2 Milliarden Euro) in Anlagen zur Stromerzeugung gesteckt.

Finanzierungsdruck führt zu Fusionen in der Branche

Die 4 Milliarden USD (3,1 Milliarden Euro) bei den Fusionen und Übernahmen belegen einen hohen Grad an Zusammenführungen in der Solarbranche, betont Mercom. Das liege am Druck aufgrund des schnellen Preisverfalls und den Überkapazitäten.

Mercom bezeichnet die Fusionen und Übernahmen als „Rückzugsstrategie“ bei Unternehmen, die niedrig bewertet werden.

Die wichtigste Transaktion im Jahr 2011 war die 60-prozentige Übernahme der SunPower Corporation (San Jose, Kalifornien, USA) durch Total SA (Courbevoie, Frankreich).

Das meiste der 3,6 Milliarden USD (2,8 Milliarden Euro) bei den Fusionen und Übernahmen wurde jedoch in Projektfinanzierungen gesteckt. Mehr als die Hälfte davon geht auf das Konto der MidAmerican Energy Holdings Company (Des Moines, Iowa, USA), die für 2 Milliarden USD (1,6 Milliarden Euro) das Topaz Solar-Projekt mit 550 MW Nennleistung von First Solar Inc. (Tempe Arizona, USA) erwarb.

"Solyndra-Effekt" wirkt sich nicht auf Beteiligungen aus

Wie in de Vorjahren fanden die mit Abstand meisten Beteiligungen in den USA statt: Dort gab es 84 Transaktionen im Gesamtwert von 1,5 Milliarden USD (1,2 Milliarden Euro).

Die US-Medien sagten zwar einen "Solyndra-Effekt" voraus, der die US-Investoren von der Solar-Industrie abschrecken würde. Mercom fand jedoch heraus, dass die Investitionstätigkeit immer noch stark war. Solar-Unternehmen erhielten auch in den vier Monaten nach der Insolvenz von Solyndra LLC (Fremont, Kalifornien, USA) im August 2011 noch 709 Millionen US-Dollar (555 Millionen Euro) in Form von 40 Beteiligungen.

Dünnschicht-Technologien erhielten 2011 die meiste Beteiligungsfinanzierung (595 Millionen USD, das sind rund 466 Millionen Euro), Vertriebsunternehmen erhielten 339 Millionen USD (265 Millionen Euro). 308 Millionen USD (241 Millionen Euro) gingen in 13 Transaktionen an Solarthermie-Unternehmen.
 

11.01.2012 | Quelle: Mercom Capital LLC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen