Photovoltaik-Produktionstechnologie: Kostenentlastung für die Solarzellen-Massenproduktion durch silberfreie Rückseite

Die SCHMID Group (Freudenstadt) meldet den Verkaufsstart einer produktionsreifen Anlage zur industriellen Aufbringung von Zinn-Busbars auf 6"-Solarzellen. Die Auslieferung der ersten "TinPad"-Systeme sei ab September geplant, berichtet das Unternehmen.

Pro Solarwafer können 6 US-Cent eingespart werden

Silber ist ein kritischer Kostenfaktor bei der Herstellung von Solarzellen. Versuche, das Material auf der Rückseite durch das um ein Vielfaches günstigere Zinn zu ersetzten, scheiterten bisher an der mangelnden Haftung auf Aluminium. Mit dem von SCHOTT patentierten Verfahren ist es nun möglich, bei der Erstellung der Rückseitenkontakte gänzlich auf Silber zu verzichten und eine doppelt so hohe Abzugskraft als gefordert zu erzielen. Durch die Verwendung von Zinn anstatt der bislang üblichen Silber/Aluminium Paste werden 6 US-Cent pro Solarwafer eingespart, was eine Amortisation der Anlageninvestition in 7-9 Monaten ermögliche, so die SCHMID Group in einer Pressemitteilung.

Wirkungsgradgewinn nicht unerheblich

Gleichzeitig steigert die neue Rückseitenarchitektur den Zellwirkungsgrad um etwa 0,2 %, da keine Aussparungen der Aluminiumrückseite für die Busbars mehr notwendig sind. Das dadurch entstehende vollflächige Back Surface Field erhöht die Leerlaufspannung und führt zu dem nicht unerheblichen Wirkungsgradgewinn.

Die erste Version des TinPad-Systems erzielt laut Anbieter einen Durchsatz von bis zu 2.880 Wafern bei einer Uptime von über 95 % und sei problemlos in bestehende Zelllinien integrierbar. Auch Modulhersteller können die Technologie einsetzen und erweitern damit ihre Wertschöpfungskette.

18.05.2012 | Quelle: SCHMID | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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