Solarbuzz: Überproduktion von Polysilizium hält an; Die größten Hersteller produzieren im laufenden Jahr über den Bedarf der Photovoltaik-Industrie hinaus
von NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien).
Solarbuzz erwartet, dass die durchschnittlichen Preise für Polysilizium zur Photovoltaik-Produktion 2012 um 52 Prozent fallen. Die Auslastung der Polysilizium-Produktion soll von 77 Prozent im Jahr 2011 auf 63 Prozent sinken.
70 Prozent der Polysilizium-Produktionskapazität entfallen auf einige wenige große Hersteller
“Das letzte, was die Polysilizium-Industrie derzeit braucht, sind höhere Produktionskapazitäten. Doch die Betreiber wollen etliche Fertigungsstätten, die vor zwei oder drei Jahren eröffnet wurden, nicht stilllegen”, erklärte Charles Annis, Vizepräsident von NPD Solarbuzz.
“Außerdem bauen einige Hersteller die Kapazität aus, um ihre Kosten zu senken. Einige steigern die Produktivität, andere rüsten ihre Technologie auf und nutzen etwa Hydrochlorierung, um den Energieverbrauch zu senken und den Ausstoß zu erhöhen.”
2012 wird die Polysilizium-Produktionskapazität auf über 385.000 Tonnen ansteigen. 70 Prozent entfallen auf wenig große Hersteller. Nach dem wahrscheinlichsten Marktszenario von NPD Solarbuzz für die nächsten Jahre können schon diese wenigen Großproduzenten die gesamte Nachfrage nach Polysilizium decken.
Solarbuzz erwartet, dass viele Hersteller in den nächsten 18 Monaten aufgeben
Obwohl der Polysilizium-Bedarf auf dem Endmarkt überraschend hoch ist, erwartet Solarbuzz dass viele der 57 kleineren Produzenten. in den nächsten 18 Monaten aufgeben. Sogar einige weniger erfahrene Großproduzenten könnten die nächsten Jahre nicht überstehen.
Die durchschnittlichen Polysilizium-Preise sollen sich 2013 bei etwa 21 US-Dollar (16,3 Euro) einpendeln, da die verbleibenden Hersteller ihre Auslastung der Nachfrage anpassen und sicherstellen werden, dass die Preise höher bleiben, als ihre Kosten.
Chinesische Schutzzölle könnten sowohl ausländischen als auch chinesischen PV-Herstellern schaden
“Sollte das chinesische Handelsministerium Schutzzölle auf importierte Polysilizium-Produkte einführen, werden die Preise wahrscheinlich steigen”, fügte Annis hinzu.
“Davon werden jedoch nur wenige chinesische Polysilizium-Hersteller profitieren. Derartige Maßnahmen werden nicht nur ausländischen Produzenten schaden, sondern auch vielen chinesischen Wafer-, Zellen- und Modulproduzenten. Außerdem werden sie das Problem der Polysilizium-Überproduktion nicht lösen und könnten das Wachstum des Endmarktes durch höhere Preise begrenzen.”
Große Polysilizium-Hersteller planen weiterhin langfristige Geschäfte in der Photovoltaik-Industrie
Unabhängig von eventuellen Schutzzöllen werden auch das große Angebot der führenden Produzenten und der Bedarf auf dem Endmarkt den Anstieg der Polysilizium-Preise in den nächsten Jahren begrenzen. Die Großproduzenten setzen jedoch weiterhin auf langfristige Geschäfte in der Photovoltaik-Industrie.
Die Photovoltaik-Branche könne von niedrigen Kosten, Skaleneffekten und höherer Produktivität profitieren und gleichzeitig werde der Absatz steigen.
Weitere Informationen unter: www.npd.com und www.npdgroupblog.com.
02.10.2012 | Quelle: NPD Solarbuzz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH