Nachfrageinbruch bei Photovoltaik-Produktionstechnologie: Meyer Burger meldet Umsatz- und Auftragsrückgang im Jahr 2012

Die Meyer Burger Group (Gwatt, Schweiz) hat die Ergebnisse für 2012 veröffentlicht: Der Umsatz sank um 51% auf 680 Millionen USD (524 Millionen Euro), die Umsatzrendite betrug minus 21% und der Nettoverlust 122 Millionen USD (94 Millionen Euro).

Außerdem berichtet das Unternehmen, dass die Neuaufträge um 75% auf ein Volumen von 236 Millionen USD (182 Millionen Euro) eingebrochen seien. Der Auftragsüberhang sank um 55% und lag zum 31.12.2012 noch bei 428 Millionen USD (330 Millionen Euro). Um an Kapital zu kommen, werde der Vorstand vorschlagen, neue Aktien im Wert von 158 Millionen USD (122 Millionen Euro) auszugeben.

Optimierung, Konsolidierung und Entlassungen

Wie alle Photovoltaik-Technologielieferanten bekam auch Meyer Burger den Nachfrageeinbruch zu spüren, der auf die Überkapazitäten in der Branche zurückzuführen ist. Das Unternehmen hatte dies bereits im März 2012 vorhergesehen und seinen Wirtschaftsplan auf 630-840 Millionen USD (486-648 Millionen Euro) Umsatz angepasst.
Meyer Burger reagierte auf diese schwierigen Bedingungen mit zwei Optimierungs- und Konsolidierungsprogrammen, durch die das Unternehmen jährlich zwischen 53 und 63 Millionen USD (41-49 Millionen Euro) sparen soll.
Außerdem wurden letztes Jahr 22% des Personals entlassen. Meyer Burger hat jetzt noch 2.186 Mitarbeiter. Die Anzahl der befristeten Stellen sank von 267 auf 79 zum Jahresende 2012, und dennoch stiegen die Personalkosten um 10% auf 227 Millionen USD (175 Millionen Euro). Das liege an der vollständigen Einbeziehung der Unternehmen der Roth & Rau-Gruppe.
Und schließlich schloss Meyer Burger im März 2013 eine Kreditvereinbarung in Höhe von 32 Millionen USD (25 Millionen Euro), um damit seinen Campus im schweizerischen Thun teilweise zu refinanzieren.

Größter Absatz 2011 und 2012 in Asien

Asien war der größte Absatzmarkt des Unternehmens: Dort machte es 81% seines Jahresumsatzes 2012. Auf Europa entfielen nur 16%, auf die USA 3%. 2011 waren die Verhältnisse nahezu gleich.

Weiterer Umsatzrückgang trotz Markterholung erwartet

Meyer Burger geht davon aus, dass 2013 wieder mehr Aufträge eingehen, da die Nachfrage sich erhole. Es sei jedoch schwierig, genaue Absatzprognosen zu machen. Das liege unter anderem an den Kriterien, die das Unternehmen hier anlegt: Aufträge, die 2013 eingehen, werden erst im zweiten Halbjahr oder sogar Anfang 2014 wirksam.
Daher geht das Unternehmen 2013 von einem weiteren Umsatzrückgang auf 420 Millionen USD (324 Millionen Euro) aus, wovon der größere Teil auf das zweite Halbjahr entfalle. Vorauszahlungen der Kunden seien wichtig für den Geldfluss der Gruppe.
Meyer Burger betont, wie wichtig technologische Neuerungen im immer konkurrenzbetonteren Photovoltaik-Markt seien, und führt als Beispiele seine Diamantsägen-Technologie, das Heterojuncion-Verfahren für Hochleistungszellen und die SmartWire-Verbindungstechnik an.

26.03.2013 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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