China droht mit Vergeltungsmaßnahmen, wenn die EU Photovoltaik-Strafzölle erhebt

Die chinesischen Handelsbehörden rufen nach wie vor zum Dialog auf. Nun warnten sie jedoch, dass Handelsmaßnahmen der EU hinsichtlich des Imports von Photovoltaik-Produkten zu Vergeltungsmaßnahmen führen könnten.

In einem Interview, welches das chinesische Handelsministerium (MOFCOM) auf seinen Internetseiten veröffentlichte, betonte der stellvertretende internationale Handelsvertreter Chong Quan, dass die chinesische und europäische Photovoltaik-Industrie voneinander abhängig seien. Wenn die EU jedoch Strafzölle erhebe, werde das auf sie zurückschlagen.
„Die Photovoltaik-Industrie ist unglaublich wichtig für China. Wenn Europa darauf besteht, das Problem dadurch zu lösen, den Produktfluss einseitig zu beschränken und damit den Interessen Chinas ernsthaft zu schaden, wird die chinesische Regierung nicht untätig zusehen“, so Chong Quan.
“Da wir keine andere Wahl haben, werden wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Rechte unserer Industrie zu schützen.“

Handelsvertreter beruft sich auf AFASE-Bericht
Wie die USA ist auch die EU derzeit ein Nettoexporteur von Photovoltaik-Produktionsanlagen nach China, wobei Quan das Volumen auf 6,4 Milliarden US-Dollar (5 Milliarden Euro) jährlich schätzt. Dasselbe gilt für Polysilizium und andere Rohstoffe zur Solarmodul-Herstellung.
In dem Interview beruft Quan sich auf einen Bericht der Prognos AG (Basel, Schweiz) für die Allianz für bezahlbare Solarenergie (AFASE) und warnt, dass 242.000 Arbeitsplätze in der EU in Gefahr wären, wenn Strafzölle eingeführt werden.
Die EU-Kommission wird voraussichtlich im Juni eine erste vorläufige Entscheidung über PV-Importe aus China treffen.

Merkel ruft zum Dialog auf
Der Handelsvertreter betonte außerdem, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel in dem Handelsstreit zum Dialog aufgerufen habe.
„Wir bitten die EU, objektiv und rational zu analysieren, was hinter der Krise der chinesischen Photovoltaik-Industrie steckt, und sie fair und unparteiisch zu behandeln“, so Quan.
„Wir hoffen, dass die Probleme im Dialog und zum gegenseitigen Nutzen gelöst werden, was Entwicklung und Wettbewerb angehen – und dass die Entscheidung den Handel zwischen China und Europa insgesamt berücksichtigt.“

28.03.2013 | Quelle: MOFCOM | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen