LDK Solar arbeitet trotz stetiger schwerer Verluste weiter

Die LDK Solar Company Ltd.

(Xinyu, China) hat die Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal 2012 veröffentlicht. Das Unternehmen meldet einen Umsatzrückgang um 54 % im Vergleich zum Vorjahr auf 136 Millionen US-Dollar (103,6 Millionen Euro), einen Betriebsverlust von 409 Millionen USD (311,5 Millionen Euro) und einen Nettoverlust von 515 Millionen USD (392,2 Millionen Euro). 
Dieses Quartal verlief für LDK Solar besonders schlecht. Das Unternehmen meldet nun seit sieben Quartalen in Folge schwere Verluste und hat verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um seine finanzielle Position zu verbessern. Trotz enormer Schulden zeigt sich LDK zuversichtlich, seine Zahlungsverpflichtungen einhalten zu können.
“Unser Geschäft wird immer noch von den erheblichen Herausforderungen beeinträchtigt, die die gesamte Solarindustrie betreffen”, sagte Xingxue Tong, Präsident und Geschäftsführer von LDK Solar. “Unsere Ergebnisse des vierten Quartals spiegeln die industrieweite Überproduktion wider, sowie den daraus resultierenden Druck auf Verkaufspreise und Margen.” 
“Trotz dieser schwierigen Marktbedingungen sind wir bemüht, eng mit unseren Teilhabern und den wichtigen Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten. Wir wollen unsere Strategie anpassen, um uns für die Erholung des Marktes und langfristiges Wachstum aufzustellen.”

Absatz gesunken, einmalige Zahlungen wurden fällig
LDKs Wafer-Absatz fiel im 4. Quartal 2012 um 20 % auf 185 Megawatt (MW). Das Unternehmen verkaufte außerdem Photovoltaik-Zellen und Module mit insgesamt 69 MW. LDK betont, die niedrige Produktionsauslastung habe die Kosten beeinträchtigt. Die gegenwärtigen Verarbeitungskosten für Wafer von 0,25 USD (0,19 Euro) pro Watt könnten bei voller Auslastung auf 0,17 bis 0,19 USD (0,13 bis 0,14 Euro) pro Watt gesenkt werden, so das Unternehmen.
Auch mehrere einmalige Kosten wirkten sich negativ auf LDKs Geschäftsergebnis im vierten Quartal aus, darunter Abschreibungen auf Lagerbestände von 25,1 Millionen USD (19,1 Millionen Euro), eine Provision für unsichere Außenstände und Verluste durch Vorausleistungen von 50,6 Millionen USD (38,5 Millionen Euro) sowie eine Rückstellung in Höhe von 46,7 Millionen USD (35,6 Millionen Euro) im Zusammenhang mit einem Schlichtungsspruch zum Nachteil des Unternehmens.

Weitere Investitionen trotz massiver Verluste und hoher Schulden
Am 16.04.2013 meldete LDK Solar, Zahlungsverpflichtungen über 7,2 Millionen USD (5,5 Millionen Euro) nicht einhalten zu können. Zuvor hatte sich das Unternehmen mit zwei Gläubigern außergerichtlich über die verspätete Zahlung von 16,6 Millionen Euro geeinigt (12,6 Millionen Euro).  
Der Verkauf des Tochterunternehmens in Hefei ist die jüngste von vielen Maßnahmen, die LDK Solar eingeleitet hat, um seine finanzielle Situation zu verbessern. Die stetige finanzielle Verschlechterung veranlasste Analysten zu der Frage, wie LDK die Insolvenz noch abwenden könne.
LDK betonte, es werde von der chinesischen Regierung und seinen Investoren weiter unterstützt. Trotz seiner deutlich negativen Bilanz erhielt das Unternehmen im Februar 2013 ein Darlehen über 70 Millionen USD (53,3 Millionen Euro) von der Chinesischen Entwicklungsbank (Beijing, China) zur Aufrüstung seiner Polysilizium-Fabrik Mahong. Die Geschäftsführung hält den Erhalt weiterer Kredite für möglich.
Das Unternehmen gibt außerdem an, eng mit vielen seiner Partner zusammen zu arbeiten. Einigen Lieferanten bot LDK Geschäftsanteile anstelle der fälligen Zahlungen an.

Polysilizium-Fabrik in Mahong soll zur Umsatzsteigerung beitragen
LDK unterstreicht die möglichen Einnahmen durch Polysilizium-Verkäufe aus der Fabrik Mahong. Mehrere Komponenten der Fertigungsanlage werden derzeit aufgerüstet. Das Unternehmen will die Arbeiten bis Ende 2013 beenden.

Für das erste Quartal 2013 erwartet LDK einen Umsatz zwischen 80 und 100 Millionen USD (60,9 bis 76,1 Millionen Euro). Das Unternehmen will Wafer zwischen 260 und 270 MW sowie Zellen und Module zwischen 30 und 40 MW absetzen.


19.04.2013 | Quelle: LDK Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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