EU-Kommission will ab Juni 2013 Schutzzölle für Photovoltaik-Module aus China festsetzen; Systemhaus IBC SOLAR befürchtet massive Schädigung des mittelständischen Solarhandwerks

Die EU-Kommission will ab Juni 2013 vorläufige Anti-Dumping-Zölle in Höhe von fast 50 Prozent für Photovoltaik-Module aus chinesischer Produktion festzusetzen.

Das werde verheerende Folgen für den Photovoltaik-Markt in Deutschland haben, warnt die IBC SOLAR AG, eines der weltweit führenden Systemhäuser für Photovoltaik, und fordert die Bundesregierung auf, sich gegen diesen „schädlichen Protektionismus“ zu positionieren.

Udo Möhrstedt: Bundesregierung soll gefährlichen Protektionismus stoppen
„Schutzzölle sind Gift für das deutsche Solarhandwerk! Durch die Zölle sind mehr als 70.000 gesunde Arbeitsplätze im Mittelstand in Gefahr. Die Bundesregierung muss am 15. Mai im Anti-Dumping-Komitee eine klare Position beziehen und diesen gefährlichen Protektionismus unbedingt stoppen“, fordert Udo Möhrstedt, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Photovoltaik-Systemhauses IBC SOLAR.

Handelshemmnisse lassen die Preise steigen
„Schutzzölle sind für die europäische Solar-Branche kein Erfolg, sondern verheerend. Mit Handelshemmnissen ist niemandem geholfen. Der Erfolg der Solarenergie beruht auf sinkenden Preisen. Handelshemmnisse lassen die Preise steigen. Das hält den Verbraucher vom Kauf ab, senkt die Nachfrage und schadet damit am Ende allen, auch den deutschen Herstellern“, so Möhrstedt weiter.

IBC Solar warnt vor erheblichem Markteinbruch
Durch Schutzzölle würden zunächst die Modulpreise künstlich erhöht. Das wiederum führe zu steigenden Preisen für Solar-Systeme, weil die übrigen Bestandteile von Photovoltaik-Anlagen nur sehr geringe Kostensenkungspotenziale enthalten. So würden selbst kleine Systeme für private Haushalte unrentabel, die Nachfrage werde stark sinken. „Das wird zu einem erheblichen Markteinbruch führen. Ohne Markt und Nachfrage können jedoch zehntausende Arbeitsplätze im deutschen Solarhandwerk nicht erhalten werden“, warnt IBC Solar.

Schneller und schmerzhafter Arbeitsplatzabbau befürchtet
Die betroffenen Arbeitsplätze und Betriebe seien seit Jahren hochspezialisiert, so dass der Wegfall des Solar-Markts nicht durch einen Wechsel in andere Tätigkeitsfelder aufgefangen werden könne.  Angesichts der durch die bisherigen raschen Kürzungen der Vergütungen bereits heute angespannten Lage werde sich der Arbeitsplatzabbau daher schnell und schmerzhaft vollziehen.
Zusammen mit anderen Bereichen der deutschen Wirtschaft  (Maschinenbauern, Händlern, Herstellern von Wechselrichtern, Montagesystemen und Elektronikgeräten, Ingenieurbüros, Unternehmen der chemischen Industrie und vielen anderen Geschäftsbetrieben) stehen in Deutschland, nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos, bei der Einführung von Photovoltaik-Strafzöllen in Höhe von 60 Prozent mehr als 80.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

08.05.2013 | Quelle: IBC SOLAR AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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