PHOTON-Ertragsmessung 2013: Photovoltaik-Module werden immer besser

Das PHOTON-Labor misst seit acht Jahren die Solarstrom-Produktion einer ständig wachsenden Zahl von Photovoltaik-Modulen auf einem Freigelände bei Aachen. Die Auswertung für das Messjahr 2013 liegt nun vor. Wichtigstes Ergebnis: Die Hersteller konnten die Ertragskraft ihrer Module deutlich steigern.

Bestes PV-Modul kam 2013 im Test auf eine Performance Ratio von 94 %
Bei 151 Modultypen hat die PHOTON Laboratory GmbH (Aachen) den Solarstrom-Ertrag für das Kalenderjahr 2013 ermittelt, darunter 33 Typen, die zum Jahreswechsel 2012/2013 neu in den Langzeittest gekommen sind. Ermittelt wird der Ertrag in Kilowattstunden bezogen auf die Leistung des Moduls. Unter Berücksichtigung der Solarstrahlung lässt sich hieraus die so genannte Performance Ratio  errechnen – eine Kenngröße für die Ertragskraft eines Solarmoduls.
Die Performance Ratio (Verhältnis des tatsächlichen zum theoretisch möglichen Solarstrom-Ertrag) lag für die 2013 erstmals vermessenen Modultypen bei durchschnittlich 91,5 Prozent. Die zehn besten Neuzugänge erreichten im Schnitt 93,3 Prozent, der Spitzenreiter 2013 – das monokristalline Modul SR-190 der chinesischen Sopray Energy – sogar 94,0 Prozent.

Durchschnittliche Performance Ratio um 4,9 Prozentpunkte auf 89,9 Prozent gestiegen
Im Vorjahr lag der Durchschnitt der neu hinzugekommenen Modultypen bei 90,0 Prozent. Zudem waren hierbei die (2013 aus technischen Gründen nicht erneut vermessenen) besonders effizienten Module des US-amerikanischen Herstellers SunPower enthalten, für die ein bislang unübertroffener Rekordwert von 95,2 Prozent gemessen wurde. Ohne diesen Sondereffekt ergebe sich für die klassischen mono- und multikristallinen Module ein Durchschnittswert von 89,9 Prozent, berichtet PHOTON.
2011 lag der Durchschnitt der damals neu hinzugekommenen Testkandidaten bei 87,7 Prozent, 2010 bei 86,6 Prozent. Damit haben es die Modulhersteller geschafft, binnen drei Jahren die Ertragskraft ihrer Module um 4,9 Prozentpunkte zu erhöhen.

Höhere Solarstrom-Erträge sollten auch in Renditeberechnungen einfließen
„Wer aktuelle Modultypen einsetzt, kann mit einem spürbar besseren Ertrag rechnen als noch vor ein oder zwei Jahren“, so Anne Kreutzmann, Chefredakteurin von PHOTON – das Solarstrom-Magazin.
Das sollte auch in den Renditeberechnungen berücksichtigt werden: „Hier wird häufig noch mit zu geringen Erträgen kalkuliert, wie sie vor drei oder vier Jahren realistisch waren.“
Wer solcherart mit höheren Erträgen rechnet, sollte aber auf jeden Fall darauf achten, Modultypen zu wählen, die ihre bessere Ertragskraft auf dem PHOTON-Testfeld unter Beweis gestellt haben oder zumindest eine hohe Performance Ratio erwarten lassen, betont Kreutzmann.
Das schlechteste Modul aus dem Jahrgang 2013 habe es nämlich nur auf eine Performance Ratio von 87,9 Prozent gebracht und lieferte somit Erträge, wie sie für Photovoltaik-Module von vor zwei Jahren typisch waren.

Langzeitmessungen im Feld liefern belastbare Aussagen
Voraussetzung für eine hohe Performance Ratio sind ein niedriger Temperaturkoeffizient und ein gutes Schwachlichtverhalten. Diese beiden Eigenschaften eines Moduls werden vom PHOTON-Labor noch vor der Installation auf dem Testfeld ermittelt. Somit konnte bereits vorab für drei der zehn Bestplatzierten ein überdurchschnittliches Ergebnis prognostiziert werden.
Es gab aber auch Überraschungen, schließlich beeinflussen noch weitere Faktoren wie das Reflexionsverhalten und die Abhängigkeit des Wirkungsgrades von der spektralen Empfindlichkeit den Ertrag. Eine wirklich belastbare Aussage liefern deshalb erst die Langzeitmessungen im Feld. Diese werden nach Abschluss eines jeden Monats auf der PHOTON-Website veröffentlicht. Modulhersteller, die den Ertrag ihrer Module auf dem Testfeld überwachen lassen, können dies zudem mit dem Logo der PHOTON-Ertragsmessung auf ihren Datenblättern kenntlich machen.

28.01.2014 | Quelle: PHOTON Publishing GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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