Photovoltaik-Handelsstreit: US-Regierung wirft China Hacking-Angriffe auf die Computer von SolarWorld vor

Das US-Justizministerium (DOJ) berichtet, SolarWorld Industries Americas (Hillsboro, Oregon, USA) und fünf weitere Organisationen in den USA seien Opfer einer Cyberspionage durch chinesische Armeeangehörige geworden.

Ein Untersuchungsausschuss habe herausgefunden, dass fünf chinesische Militäroffiziere die Computer der Organisationen gehackt hätten, um Wirtschaftsspionage zu betreiben.
„Laut Anklage haben diese Offiziere sich unerlaubt Zugang zu den Computern der Opfer verschafft, um Informationen zu beschaffen, die deren Wettbewerbern in China, unter anderem staatlichen chinesischen Unternehmen, nützen könnten“, sagte US-Justizminister Eric Holder.
„In einigen Fällen stahlen sie Betriebsgeheimnisse, die zu diesem Zeitpunkt für chinesische Unternehmen sehr nützlich waren. In anderen Fällen hackten sie sich in die sensible interne Kommunikation ein und verschafften sich auf diese Weise Einblicke in die Strategien und Schwachstellen der US-Unternehmen.“

US-Regierung strebt Strafverfolgung an
Nach Einschätzung des DOJ dienten diese Angriffe einzig dazu, chinesische Unternehmen auf Kosten der US-Konkurrenz zu begünstigen. Weitere Opfer stammen beispielsweise aus der Atom- und Stahlbranche. Es ist das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten Wirtschaftsspionage durch ein anderes Land aufgedeckt haben. Holder will die chinesischen Hacker vor ein US-amerikanisches Gericht bringen und die Cyberattacke bestrafen

China hat auch im EU-Handelsstreit massiv Druck ausgeübt
Auch bei den europäischen Handelsbeschwerden gegen chinesische Photovoltaik-Produkte habe China massiv Druck ausgeübt, berichtet die europäische Photovoltaik-Herstellerinitiative EU ProSun. Das reiche von Cyberattacken über Vergeltungszölle bis hin zu unverblümter Erpressung europäischer Mitgliedstaaten.
„China ist leider immer noch kein seriöser Handelspartner, sondern benimmt sich wie ein Krimineller, der versucht, mit allen illegalen Mitteln westliche Wettbewerber zu verdrängen“, sagt Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun.

EU ProSun: EU und USA müssen illegale chinesische Aktivitäten verhindern
„Bis man auch in China zur Einsicht gelangt, dass Wachstum nur durch faire Handelsbeziehungen möglich ist, wird noch viel Zeit vergehen. Umso wichtiger ist, dass die EU und auch die USA alle Mittel nutzen, um bis dahin illegale chinesische Aktivitäten zu verhindern. Europa muss die geltenden Antidumpingmaßnahmen scharf kontrollieren und durchsetzen, und Industriespionage muss schärfstens geahndet werden“, so Nitzschke.

20.05.2014 | Quelle: U.S. DOJ, EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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