“Desert Solar”-Konferenz: Saudi-Arabien bietet mit die niedrigsten Solarstrom-Gestehungskosten der Welt

Die Kosten der Solarstrom-Erzeugung sind in den letzten fünf Jahren dramatisch gesunken. Gründe sind fallende Modulpreise, geringere Anlagenkosten und mehr Wettbewerb unter den Projektentwicklern. Auch die Finanzierungskosten sinken, weil Investoren erkennen, dass Solar-Investitionen ein geringes Risiko bedeuten. Daher ist die Stromerzeugung mit Photovoltaik inzwischen günstiger als die meisten anderen Technologien zur Nutzung der erneuerbaren Energien.

Mit Großanlagen über 10 MW Nennleistung könne eine Megawattstunde Solarstrom in Saudi-Arabien jetzt für 70-100 US-Dollar erzeugt werden. Das sei über viermal günstiger als 2009, sagt Thierry Lepercq, Gründer und Präsident des französischen Photovoltaik-Projektentwicklers Solairedirect.

Großkraftwerke sind Schwerpunkt der Konferenz
Innerhalb dieser Preisspanne könnte Saudi-Arabien mit die niedrigsten Solarstrom-Gestehungskosten der Welt bieten, so Lepercq, der auch auf der zweiten Konferenz „Desert Solar Saudi Arabia“ am 17./18.09.2014 spricht. Sie wird sich schwerpunktmäßig großen Solar-Kraftwerken widmen. Die Veranstalter erwarten dieses Jahr über 150 Entscheider aus der Branche.
Zu den Rednern zählen auch Vertreter von Air Liquide MENA, E.ON, der King Abdullah University of Science & Technology (KAUST), Tokyo Electron Taiwan, Skypower Fas Energy und First Solar.

Saudi-Arabien kann ein nachhaltiger Solar-Markt werden
Angesichts dieser günstigen Kosten wächst der Saudi-arabische Photovoltaik-Markt kontinuierlich. Dieses Jahr hat Solar Frontier ein Konzentrator-Photovoltaik-Kraftwerk (CPV) mit 1 MW in der Nähe von Riad fertig gestellt, und in den nächsten Monaten will Saudi Aramco im KAPSARC II-Projekt ein bestehendes PV-Kraftwerk mit 3,5 MW auf 5,3 MW erweitern.
“Die jüngsten Entwicklungen in Saudi-Arabien, wie das Interesse lokaler Investoren an Photovoltaik-Projekten oder die Dynamik, die EPC-Unternehmen gewinnen, zeigen deutlich das Potenzial des Königreichs, ein nachhaltiger Solar-Markt zu werden“, sagte Dr. Raed Bkayrat, Vizepräsident bei First Solar für Saudi-Arabien.
“Hier gibt es alles: günstige Finanzierungen, viel Land, viel Sonne und geschulte Arbeitskräfte – es gibt also keinen Grund, warum Saudi-Arabien nicht mit die niedrigsten Stromgestehungskosten erreichen sollte“, so Bkayrat weiter.
Außerdem könnte die sich bereits entwickelnde Photovoltaik-Produktion im eigenen Land die Kosten weiter senken, ergänzte Imtiaz Mahtab vom saudi-arabischen Solar-Verband SASIA.

Photovoltaik wird 2020 die günstigste Art der Stromerzeugung
Da sich alle Faktoren verbessern, rechnet Lepercq bis 2020 mit weiteren Kostensenkungen auf 50-70 USD/ MWh. Dann sei Photovoltaik die günstigste Art der Stromerzeugung, betont Lepercq.
Die Desert Solar Conference findet im Rahmen einer einwöchigen Veranstaltung für internationale Solar-Fachleute und -Investoren statt, die von Solarplaza und SASIA organisiert wird.

 
12.08.2014 | Quelle: SASIA; Solarplaza; Solar GCC Alliance | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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