IRENA erwartet Photovoltaik-Boom in Afrika dank sinkender Kosten

Die Aussichten für die Photovoltaik in Afrika sind aufgrund sinkender Technologie-Kosten besser denn je, heißt es in einem Bericht der internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA), der am 22.09.2016 veröffentlicht wurde.

„Solar PV in Africa: Costs and Markets“ schätzt, dass die Kosten für Photovoltaik-Kraftwerke in Afrika seit 2012 um 61 % gesunken sind. Heute kostet ein installiertes Watt PV-Leistung bei solchen Projekten nur noch 1,30 US-Dollar, der weltweite Durchschnitt liegt bei 1,80 USD/W.

Netzgekoppelte und netzunabhängige Solarstrom-Anlagen sind wettbewerbsfähig
„In den letzten Jahren sind die Photovoltaik-Kosten dramatisch zurückgegangen, und das wird auch so weiter gehen“, sagte IRENA-Generaldirektor Adnan Z. Amin, der in den nächsten 10 Jahren mit einer weiteren Senkung um bis zu 59 % rechnet.
„Diese Kostensenkungen in Kombination mit dem enormen Solar-Potenzial auf dem Kontinent sind eine riesige Chance für Afrika. Sowohl netzgekoppelte als auch netzunabhängige Solarstrom-Anlagen sind inzwischen eine kostengünstige Möglichkeit, den steigenden Energiebedarf zu bedienen und die 600 Millionen Afrikaner, die bisher noch keinen Zugang zu Elektrizität haben, mit Strom zu versorgen.“
Mini-Grids auf Basis von Photovoltaik und solare Heimsysteme im Inselbetrieb böten eine sicherere Energieversorgung und seien zugleich billiger als alternative Energiesysteme, so ein Ergebnis des Berichts.

Photovoltaik-Heimsysteme haben sich zwischen 2010 und 2014 in Afrika verdreifacht
Photovoltaik-Minigrids mit einer Nennleistung über 200 kW kosten in Afrika lediglich 1,90 USD/W.
Photovoltaik-Heimsysteme, deren Zahl sich zwischen 2010 und 2014 verdreifacht hat, decken den Jahres-Strombedarf netzfernen Haushalte für nur 56 USD – das ist weniger, als die Menschen derzeit für eine schlechte Stromversorgung zahlen.
Der globale Photovoltaik-Zubau hat sich seit 2009 versechsfacht – dieser Trend schlägt sich allmählich in Afrika nieder.

Mehr als 70 GW könnten in Afrika bis 2030 installiert sein
Im Jahr 2014 wurden in Afrika PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 800 Megawatt zugebaut, im Folgejahr weitere 750 MW. IRENA sagt, mit der richtigen Förderpolitik könnte bis 2030 eine installierte Leistung von über 70 Gigawatt erreicht werden.
„Afrikas Solar-Potenzial ist enorm: Die Sonnenstrahlung ist bis zu 117 % höher als in Deutschland, dem Land mit der höchsten installierten PV-Leistung”, sagte Amin. „Nie war es einfacher und billiger für Afrika, dieses Potenzial auszuschöpfen.“
Zum Download des Berichts: Solar PV in Africa: Costs and Markets

23.09.2016 | Quelle: IRENA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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