Der PV-Markt wächst giga-gantisch

In Europa und weltweit geht bei der PV allen Unkenrufen zum Trotz die Post ab. Foto: Solar Promotion
Der weltweite Photovoltaik (PV)-Markt zieht an: Allein 2018 wird der jährliche PV-Zubau voraussichtlich erstmals die 100-Gigawatt (GW)-Marke knacken - das ergab die jüngste Analyse von GTM Research.

Vor allem in Europa erlebt der Solarstrom eine neue Blüte: 2018 erwarten Experten nach Jahren erstmals wieder einen Zubau von mehr als 10 GW. Schon im vergangenen Jahr verzeichnete der europäische Solarmarkt mit 8,61 GW ein jährliches Wachstum von 28 Prozent. Wesentliche Treiber in Europa sind dabei Ausschreibungen und Stromabnahmeverträge. Auch der attraktive Eigenverbrauch von Solarstrom begünstigt die Entwicklung zusätzlich. Wie sich der PV-Markt weiterentwickelt und welche Veränderungen ihn beleben, beleuchtet die Intersolar Europe vom 20. bis 22. Juni 2018 in München. Der internationale Branchentreff findet 2018 erstmals zusammen mit weiteren Energiefachmessen unter dem Dach The smarter E Europe statt.
Der europäische Solarmarkt steht vor der Renaissance: Für 2018 wird ein Wachstum von mehr als 30 Prozent erwartet – neben Deutschland vor allem in den Niederlanden, Spanien und Frankreich. In Spanien und den Niederlanden werden 2018 erstmals mehr als ein Gigawatt zugebaut. Bis Ende 2019 sind in Spanien auch größere PV-Anlagen mit einer Leistung von knapp 4 GW geplant. Grund dafür: Photovoltaik kann sich bei staatlichen Ausschreibungen gegenüber Windkraft als günstigere Alternative durchsetzen.
Sonnige Zeiten sind auch für Frankreich angesagt: Bis 2023 sollen hier Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 20 GW installiert sein. Neben großen PV-Kraftwerken werden hier auch Kleinanlagen sowie der Eigenverbrauch über Ausschreibungen gefördert.
Vielfältige Wachstumstreiber beleben die Märkte
Der Aufschwung in Europa hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Die Entwicklung der Märkte wird zunehmend weniger von staatlichen Förderprogrammen beeinflusst. Vielmehr profitieren sie von sinkenden Kosten und technischem Fortschritt. Darüber hinaus generieren neue Geschäfts- und Vermarktungsmodelle wie Stromabnahmeverträge, Mieterstrom und die Sektorenkopplung neue Geschäftsfelder. Abzulesen sind die erweiterten Wachstumschancen zudem am steigenden Solarengagement von Energieversorgern wie EDF, Enel, E.ON, innogy, Statoil und Vattenfall. Auch politische Anreize werden europaweit mit Ausschreibungen, Net-Metering oder Bürgerstrom immer häufiger gesetzt. In Frankreich beispielsweise soll die jährlich ausgeschriebene PV-Leistung ab 2018 auf 2,45 GW steigen.
Wie in anderen Ländern ist in Italien die zunehmende Wirtschaftlichkeit einer der Haupttreiber für das Wachstum: Direkte Abnahmeverträge oder Eigenverbrauch und ein Repowering-Markt setzen hier wichtige Impulse. So dürfen ältere Anlagen bis 20 KWp mit mehr Leistung versehen werden, ohne dass der Betreiber den Einspeisetarif einbüßt. Spaniens PV-Markt wird Prognosen zufolge in diesem Jahr auf das 35-fache ansteigen: von 40 MW 2017 auf 1,4 GW 2018. Auch hier machen öffentliche Ausschreibungen einen großen Teil der PV-Projekte aus. Hinzu kommt die Ambition, die Ausbauziele der Europäischen Kommission für Erneuerbare Energien zu erreichen. Danach sollen bis 2020 20 Prozent und bis 2030 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen.
In den Niederlanden überzeugt das Vergütungsmodell Net-Metering für private PV-Hausanlagen und kleinere gewerbliche Anlagen viele Bürger und Gewerbetreibende. Deutschland hat sich unter anderem mit sinkenden Kosten, Ausschreibungen und zunehmendem Eigenverbrauch zurück in die Erfolgsspur gebracht. Zudem profitiert der hiesige Markt für Eigenverbrauchslösungen von der bevorstehenden Nachrüstung von Anlagen, die nach 20-jähriger Laufzeit ab 1. Januar 2021 aus der EEG-Vergütung fallen. Dann werden weitere Eigenverbrauchskonzepte den Markt zusätzlich beleben. Als weltweit führende Leitmesse für die Solarwirtschaft greift die Intersolar Europe die Vielfältigkeit an neuen Treibern für den wachsenden PV-Markt auf.
Die Intersolar Europe ist der Treffpunkt, die neuen Synergieeffekte auf den Märkten zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Gerade PV-Hersteller und -Dienstleister haben sich in der Vergangenheit neue Geschäftsbereiche erschlossen, die sie wie am Beispiel der Elektromobilität jetzt mit dem wiedererstarkten klassischen PV-Markt verknüpfen können. Diese zunehmend enge Verzahnung der Sektoren spiegelt sich auch auf der neuen Innovationsplattform The smarter E Europe wider, die vier Energiefachmessen vereint – unter anderem die Intersolar Europe. The smarter E Europe beheimatet auch die Power2Drive Europe als Fachmesse für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur und schließt so die Lücke zwischen dem Verkehrs- und dem Solarbereich. Neben der Intersolar und der Power2Drive Europe zählen zu The smarter E Europe die ees Europe sowie die neue Fachmesse EM-Power.

28.02.2018 | Quelle: Intersolar Europe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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