Denkmalschutz in NRW bremst Solarenergie aus

Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Der LEE NRW fordert, dass der Denkmalschutz in Nordrhein-Westfalen auf eine Stufe mit dem Klimaschutz gestellt wird.
Laut Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE) stockt die Energiewende in Gebäuden, weil Regelungen zum Denkmalschutz nicht mehr zeitgemäß wären: Solarenergie werde strukturell benachteiligt.

Ein heute von CDU und FDP im Landtag eingebrachter Antrage weise in die richtige Richtung, aber Praktiker würden auf die lange versprochene Entfesselung durch die Landesregierung immer noch warten.
In Nordrhein-Westfalen scheitere laut LEE die Energiewende in und auf Gebäuden häufig an überholten Regelungen zum Denkmalschutz. „Wer eine fortschrittliche Solaranlage installieren möchte, wird zumeist von den Ämtern abgewiesen. Oft ohne triftigen Grund, da die Gebäude längst nicht mehr dem Originalzustand entsprechen“, so der Verband. Der LEE NRW fordert von der Landesregierung, die Energiewende im Gebäudebereich aktiver voranzutreiben.
„Wir brauchen zeitgemäße Regelungen“
„Wir freuen uns über die Initiative der Fraktionen und des Wirtschaftsministers. Doch seit den ersten Ankündigungen von Minister Pinkwart vor fast einem Jahr, wartet die Branche darauf, dass die Landesregierung handelt. In anderen Bundesländern sind Klima- und Denkmalschutz schon gleichberechtigt: Statt Absichtserklärungen in Anträgen brauchen wir endlich zeitgemäße Regelungen, die Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden fördern, statt verhindern. Wir wünschen uns daher Tatkraft von der Landesregierung, damit die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit denkmalgeschützter Objekte gesichert und dem Klimaschutz eine Chance gegeben wird“, sagt Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW.
Regelung nach hessischem Vorbild
Der Landtag NRW diskutiert heute einen Antrag der Regierungsfraktionen zur Denkmalpflege. CDU und FDP sprechen sich dafür aus, dass die Nutzung regenerativer Energien besser in Einklang mit dem Denkmalschutz gebracht werden soll. Der LEE NRW begrüßt den Antrag, kritisiert aber fehlende konkrete Maßnahmen und Verzögerungen in der Umsetzung. Der Verband schlägt eine Regelung nach hessischem Vorbild vor. Hier müssen die Denkmalschutzbehörden bei allen Entscheidungen die Belange des Klima- und Ressourcenschutzes besonders berücksichtigen.
Link-Empfehlung: WDR Lokalzeit Bergisches Land vom 4. Oktober 2018

Beliebte Artikel

Schließen