52-GW-Solardeckel beseitigen!

BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten KörnigFoto: Guido Bröer
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat an die Bundesregierung appelliert, noch vor der parlamentarischen Sommerpause die Streichung des Förderdeckels für neue Solarstromanlagen auf Gebäuden auf den Weg zu bringen.

Der im EEG verankerte Förderstopp, der laut BSW voraussichtlich bereits im nächsten Jahr erreicht wird, passe nicht mehr zur Erwartung der Bevölkerung für mehr Klimaschutz, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. „Es wäre den Menschen nicht vermittelbar, wenn mit der Solarenergie eine der wichtigsten und preiswertesten Klimaschutztechnologien ausgebremst wird.“ Solarenergie müsse jetzt zur tragenden Säule der künftigen Energieversorgung im Strom-, Verkehrs- und Wärmesektor ausgebaut werden. Dafür sei es unverzichtbar, Investitionsbarrieren wie den Solardeckel und die „Sonnensteuer“ auf solaren Mieterstrom zu beseitigen sowie die Ausbauziele für die Solarenergie deutlich heraufzusetzen. Nach Einschätzung des Verbandes müssten zur Umsetzung der Klimaziele für das Jahr 2030 jährlich mindestens 10 Gigawatt Photovoltaik in Deutschland installiert werden.
Für die Abschaffung des 52-Gigawatt-Förderdeckels für Photovoltaikanlagen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hatte sich in Umfragen zuletzt eine große Mehrheit der Bundesbürger ausgesprochen. Etliche Dach- und Bundesverbände aus den Bereichen Mittelstand, Handwerk, Energie- und Immobilienwirtschaft sowie Mieter-, Verbraucher- und Umweltschutz sprechen sich für eine ersatzlose Streichung des Solardeckels aus. Körnig: „Wir sind zuversichtlich, dass Bürgerwille und Klimaschutz jetzt ernst genommen und die richtigen Weichen gestellt werden.“
Nach bisheriger Gesetzeslage aus dem Jahr 2012 sollen neue Solarstromanlagen auf Gebäuden nicht mehr gefördert werden, sobald die Marke von 52 Gigawatt (GW) installierter Photovoltaik-Kapazität erreicht ist. Derzeit sind in Deutschland Solarstromanlagen mit einer Spitzenleistung von rund 47 GW in Betrieb. Jüngste Gesetzesnovellen fordern zwar die rechtzeitige Verabschiedung einer Anschlussregelung, diese blieb bislang aber aus, da eine parlamentarische Arbeitsgruppe im Bundestag bei Fragen der Windkraft zerstritten ist.
29.5.2019 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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