Netznutzung wird 2020 teurer

Die Preise für die Netznutzung steigen 2020, Foto: Günther Bayerl/Amprion
Die Übertragungsnetzbetreiber werden 2020 die Netzentgelte teils zweistellig anheben. Als Gründe werden der Netzausbau und das Vorhalten von Reservekapazitäten genannt.

Die Übertragungsnetzbetreiber werden 2020 die Netzentgelte teils zweistellig anheben. Als Gründe werden der Netzausbau und das Vorhalten von Reservekapazitäten genannt.
In Deutschland steigen die Netzentgelte der Übertragunsgnetzbetreiber im kommenden Jahr kräftig. Bei 50 Hertz werden sie laut einer Unternehmensmitteilung voraussichtlich um sieben Prozent im Vergleich zu 2019 steigen. Hauptgründe für den Anstieg seien „die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Vorhaltung von Reserveleistung (Kapazitätsreserve und Sicherheitsbereitschaft von Braunkohlekraftwerken) sowie hohe Investitionen in den Netzausbau.“

Zugleich führten diese Investitionen bei 50Hertz strukturell aber auch zu signifikanten Einsparungen bei den Kosten für das Engpassmanagement. So erwartet 50Hertz bei den Eingriffen in die konventionelle Erzeugung (Redispatch) und dem Einsenken von erneuerbaren Erzeugungsanlagen (Einspeisemanagement) sinkende Kosten von geschätzt rund 100 Millionen Euro, was kostendämpfend in der Netzentgeltkalkulation 2020 berücksichtigt worden sei.

Der Betreiber Tennet erhöht ebenfalls die Tarife laut seinem neuen Preisblatt deutlich, zumindest für Großkunden. So steigt der Arbeitspreis für mehr als 2.500 Benutzungsstunden bei einer Entnahme aus dem Höchstspannungsnetz jährlich von 0,28 auf 0,52 Cent je Kilowattstunde bei leicht sinkendem Leistungspreis. Bei Amprion legt der Arbeitspreis für die gleiche Leistung und Kundengruppe bei steigendem Leistungspreis von 0,40 auf 0,44 Cent je kWh zu. Bei TransnetBW werden die Netzentgelte um rund 15 Prozent für einen durchschnittlichen Kunden ansteigen.
Die Übertragunsgnetzbetreiber geben im Oktober die vorläufigen Netzentgelte für das Folgejahr bekannt. Die entgültigen Tarife kommen im Dezember.

Laut TransnetBW sei mit den Netzentgelten 2020 ein weiterer Schritt zur bundesweiten Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte getan. Bis 2023 sollen die deutschlandweit die gleichen Preise für die Netzung des Übertragungsnetzes gelten.
1.10.2019 | Quelle: 50Hertz, Tennet, TransnetBW, Amprion | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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