Solarthermie und Grubengas für Fernwärme

Eine große Solarthermieanlage umgeben von Feldern am französischen Fluss Dordogne. Auf der anderen Seite des Flusses ein Industriebetrieb.Foto: newHeat
In Frankreich entstehen immer mehr große Solarthermieanlagen wie hier an der Dordogne.
Der lothringische Energieversorger La Francaise de l'Energie hat den Bau einer Solarthermieanlage angekündigt, deren Energie ein regionales Fernwärmenetz speist. Das setzt bisher vor allem auf Wärme aus Grubengas.

Es soll das größte Fernwärmeprojekt mit Solarthermie derzeit in Frankreich werden. Und zugleich das erste, bei dem Solarthermie und Grubengas für Fernwärme in Frankreich sorgen. Das kündigte das Energieunternehmen La Francaise de l’Energie (LFDE) aus dem lothringischen Forbach an. Demnach sollen in der Gemeinde Creutzwald in Kürze die Bauarbeiten für die Solarthermieanlage beginnen. Ab Sommer 2020 werde sie dann einsatzbereit sein.

Der Auftrag für die Anlage ging an den finnische Solarthermiespezialist Savosolar. Wie die Firma aus Mikkeli mitteilte, betrage ihre Größe mehr als 5,900 Quadratmeter. Damit werde sie jährlich mehr als 2.600 Megawattstunden erzeugen können. Savosolar liefere zudem den größten Teil des Solarthermiesystems. Dabei handele es sich um die Kollektoren, Rohre, die Wärmetauscher und die Automatisierung. Der Auftragswert betrage 1,3 Millionen Euro. Im letzten Jahr hatte die Firma bereits den Zuschlag für andere Vorhaben in Frankreich erhalten.

Die Anlage entstehe laut LFDE nur 150 Meter entfernt von dem existierenden Fernwärmenetz des lothringischen Versorgers ENES. Dort versorge es Haushalte, Industrieabnehmer, Gewerbe und öffentliche Infrastrukturen. Der Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärme werde sich dadurch versechsfachen. In der Sommerperiode soll die Solarthermieanlage außerdem alleine den Wärmebedarf sichern.

Bisher sorgt Grubengas allein für die Wärme. In der ehemaligen Kohleregion kümmert sich LFDE seit mehr als zehn Jahren um die Erschließung dieser fossilen Ressourcen. Grubengas wird beim Abbau von Kohle freigesetzt. Also ist es häufig in alten Bergwerksstollen zu finden.

Die Gesamtkosten für das Solarwärmeprojekt belaufen sich auf 2,6 Millionen Euro. Die Hälfte davon steuert die französische Energieagentur ADEME bei.

21.2.2020 | Quelle: Savosolar / LFDE | solarserver.de
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