Elektromobilität: Langenhagen setzt auf Lade-Laternen

Zu sehen sind Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer und enercity-Chefin Susanna Zapreva an der neuen Lade-Laterne.Foto: enercity / Martin Bargiel
Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer und enercity-Chefin Susanna Zapreva weihen die neue Lade-Laterne ein. Foto: enercity / Martin Bargiel
Die niedersächsische Stadt Langenhagen und der Energiedienstleister enercity rüsten Straßenlaternen zu Lade-Laternen um. Die Retrofit-Lösung kostet nur halb so viel wie herkömmliche Ladepunkte im öffentlichen Raum.

„Die neuen Laternen-Ladesäulen sind ein weiterer Schritt, mit dem wir E-Mobilität in Langenhagen ausbauen“, sagt Langenhagens Bürgermeister enercity-Chefin. „Durch das gemeinsame Projekt mit enercity gibt es Stromtankstellen dieser Art nun an fünf Orten in der Stadt – in Wohngebieten, in denen es überwiegend Mehrfamilienhäuser gibt und in denen Menschen keine eigene Ladebox installieren können“, so Heuer. „Elektromobilität ist der Schlüssel zur Verkehrswende und damit zu mehr Klimaschutz. Dabei ist besonders wichtig, die Ladeinfrastruktur an den Bedürfnissen und Lebensverhältnissen der Menschen zu orientieren. Wir unterstützen sehr gerne das großartige Engagement Langenhagens beim klugen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur“, sagt enercity-Chefin Susanna Zapreva.

Lade-Laternen sparen Kosten und Platz

Das Besondere an den Lade-Laternen ist die innovative Technik: Die Ladeboxen werden an bestehende Straßenlaternen montiert. Der in der Laterne vorhandene Zugang zum Niederspannungsnetz wird für die Ladefunktion genutzt – somit wird auf bestehende Infrastruktur aufgebaut, was Aufwand und Kosten mindert. Bau und Anschluss einer herkömmlichen Ladesäule mit zwei Ladepunkten kosten rund 10.000 Euro, also rund 5.000 Euro pro Ladepunkt. Die Nachrüstung einer Straßenlaterne mit einem Ladepunkt hingegen kostet mit rund 2.500 Euro nur die Hälfte. Die kompakte Ladebox an der Laterne spart im Vergleich zur klassischen Ladesäule außerdem wertvollen Platz im öffentlichen Raum: So lassen sich viele Ladepunkte auf wenig Fläche installieren.

Pilotprojekt zum Ladesäulen-Sharing

Die Ladeleistung der Lade-Laternen liegt bei maximal 4,6 Kilowatt und damit unter der Ladeleistung der meisten herkömmlichen Ladesäulen (üblicherweise 22 Kilowatt). Die Ladeplätze sind daher insbesondere für Anwohner interessant, die ihr E-Auto etwa über Nacht laden möchten. Insgesamt fünf Ladepunkte, die enercity betreibt, stellt Langenhagen E-Autofahrern zur Verfügung. Kunden können Ladevorgänge bargeldlos über das europaweit verbreitete Bezahlsystem Plugsurfing abrechnen. Künftig wird in Langenhagen außerdem das Konzept des Ladesäulen-Sharings erprobt: An mindestens noch einem weiteren zu installierenden Ladepunkt teilen sich mehrere Anwohner eine Ladesäule, an der sie ihr E-Fahrzeug zu einem besonders günstigen Tarif laden können.

Langenhagen fördert Ausbau des öffentlichen Ladenetzes

Langenhagen zählt zu den deutschen Kommunen, die sich besonders stark für die E-Mobilität und damit für den Klimaschutz einsetzen. „Wir als Stadt unterstützen mit einem eigenen Förderprogramm den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes und wollen damit die Akzeptanz der E-Mobilität voranbringen“, sagt Klimaschutzmanagerin Christine Pfülb. „Damit sind wir Vorreiter in der Region Hannover.“ Die Förderung wird als einmaliger Zuschuss gezahlt und beträgt bis zu 2.000 Euro je Ladepunkt.  Antragsberechtigt sind Gewerbetreibende, Vereine und Kirchen, aber auch Privatpersonen, die Ladestationen auf ihren Grundstücken jederzeit öffentlich zugänglich machen.

Die Förderrichtlinie „E-Mobilität Langenhagen“ und der Förderantrag stehen auf der Internetseite der Stadt Langenhagen zum Download bereit. Informationen zu weiteren Förderprogrammen zur Elektromobilität finden Sie hier.

27.02.2020 | Quelle: enercity | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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