Mercedes-AMG Petronas will in Formel 1 Kurs auf Erneuerbare nehmen
Schon heute haben nicht nur die Formel-E- sondern auch die Formel-1-Rennwagen eine Batterie an Bord. In der Formel 1 ist dabei deren Gewicht laut derzeitigem Reglement auf 25 Kilogramm beschränkt. Es gehe hier natürlich darum, mehr Leistung und mehr Beschleunigung zu erzielen, erklärt Felix Siggemann gegenüber dem Solarserver.. Er ist Head der Media Relations vom Mercedes-AMG-Petronas-Formula-One-Teams. Es sei allerdings gerade aufgrund der Gewichtsbeschränkung wichtig, Innovatonen in der Batterietechnologie voranzutreiben. Die Rekuperation der Bremsen und eine Turbine im Turbolader liefern während der Fahrt die elektrische Energie für die Batterie. Und es sei auch gewollt, dass der Rennstall in der Formel 1 Kurs auf Erneuerbare nimmt.
Die Formel 1 ist keine Umweltschutzveranstaltung. Sie trage allerdings zur Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnolgie und inzwischen auch elektrischer Antriebe bei, so Siggemann. Gleichwohl sind es nicht nur die Autos, die sich bedeutsam auf die Umwelt auswirken können, sondern der gesamte Rennbetrieb. Und dies gilt für die Formel E ebenso wie für die Formel A. Das Mercedes-AMG-Petronas-F1-Team hat sich vorgenommen, seinen CO2-Ausstoß bis ins Jahr 2022 verglichen mit 2018 um 50 Prozent verringern. Es habe bereits Schritte eingeleitet, um seine Emissionen für die kommende Saison zu reduzieren. Dabei helfen soll auch die Umstellung auf erneuerbare Energien in den Werken. So nimmt die Formel 1 Kurs auf Erneuerbare. Das Team wolle zudem unvermeidbare CO2-Emissionen mit Kompensationen nach dem Gold-Standard ausgleichen. Ziel sei es, das Team auf diese Weise ab 2020 treibhausgasneutral zu machen. Das gilt ausdrücklich auch für die beiden Entwicklungsstandorte in Brackley und Brixworth,
Klimaneutralität im Rennsport
Mercedes-Benz will sich für Klimaneutralität für den gesamten Rennsport einsetzen. Ein Ziel ist es, dass die Formel 1 Kurs auf Erneuerbare nimmt. Auch wolle das Unternehmen eine führende Rolle in der FIA Arbeitsgruppe für nachhaltige Kraftstoffe einnehmen. Es setze sich dafür ein, sowohl den Einsatz von erneuerbaren Treibstoffen als auch den Prozentsatz der elektrischen Leistung in den F1 Hybrid Power Units in zukünftigen Reglements zu erhöhen. „Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit setzen wir bei Daimler auf einen ganzheitlichen Ansatz: Wir übernehmen Verantwortung für die wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten“, sagte Markus Schäfer. Er ist als Mitglied des Vorstandes der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung. „Es ist unser Anspruch, auf dem Weg in Richtung klimaneutraler und nachhaltiger Mobilität eine Vorreiterrolle einzunehmen.“ An dieser Aussage wird sich das Unternehmen messen lassen müssen.
Erst im Jahr 2014 debütierten in der Formel 1 Hybrid-Motoren, in denen elektrische Turbolader und ein leistungsstarkes Rückgewinnungssystem für Bremsenergie zum Einsatz kommen. Im ersten Jahr erreichte die Mercedes-Benz F1 Power Unit so laut eigener Aussage eine thermische Effizienz von 44 Prozent. Heute arbeite der Hybrid-Motor bei einer thermischen Effizienz von mehr als 50 Prozent.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Geschäftsstrategie
Im Mai 2019 hat die Daimler AG mit der Nachhaltigkeitsoffensive Ambition2039 den Weg des Unternehmens zu nachhaltiger Mobilität verkündet. Dazu gehöre das Ziel, die Pkw-Neuwagenflotte in den nächsten 20 Jahren CO2-neutral aufzustellen. Bereits für 2030 peilt das Unternehmen an, mehr als 50 Prozent des Pkw-Absatzes von Mercedes-Benz mit Plug-in-Hybriden oder rein elektrischen Fahrzeugen zu erzielen. Bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen richtet Daimler auch den Blick auf die eigenen Werke und den Bezug der dort verwendeten Energie. Ab 2022 sollen alle europäischen Mercedes-Benz Pkw und Van Werke CO2-neutral produzieren. Neue Werke werden nach Aussage des Unternehmens bereits heute mit dieser Prämisse geplant. Auch die europäischen Werke von Daimler Trucks & Buses sollen bis zum Jahr 2022 über eine CO2-neutrale Energieversorgung verfügen. Alle weiteren Werke werden folgen.
Wandel der Autoindustrie
„Die gesamte Automobilindustrie befindet sich mitten in einem massiven Wandel“, sagte Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams sowie Mercedes-Benz Motorsportchef. Zu den Schritten, die das Team bereits unternommen habe, gehöre der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen. Das High-Tech-Chassis-Werk in Brackley setzte bereits auf erneuerbare Energiequellen, um den gesamten Betrieb mit Strom zu versorgen. Dazu gehören unter anderem der Windkanal des Teams, das Datenzentrum, die digitale Simulationsumgebung und die Prüfstände. Das Technologiezentrum in Brixworth, in dem Mercedes-AMG High Performance Powertrains (HPP) die Antriebsstränge für die Formel 1 und die Formel E entwickelt und herstellt, produziert mehr als die Hälfte seiner Elektrizität durch Photovoltaikmodule und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung vor Ort. Bei allen externen Energiequellen habe sich HPP im Laufe des Jahres einen Wechsel auf erneuerbare Energien zum Ziel gesetzt. Sowohl Brixworth als auch Brackley sind nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert.
Die Entscheidung zugunsten eines nachhaltigen Wandels im Motorsport wird auch von den Mercedes Fahrern in beiden Serien begrüßt. „Ich bin in Sachen der Umweltaspekte, mit denen wir uns in aller Welt konfrontiert sehen, immer aufmerksamer geworden und ich möchte einen positiven Einfluss haben und versuchen, meinen Teil dazu beizutragen“, sage Lewis Hamilton. „Zudem habe ich angefangen, sowohl Plug-in-Hybride als auch vollelektrische Mercedes-Fahrzeuge zu fahren.
4.3.2020 | Quelle: Mercedes Benz AMG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH