Photovoltaik: Q Cells sieht robuste Solarmärkte in Europa

Auf einem Dach eines Einfamilienhauses in Polen ist eine PV-Abnlage installiert.Foto: Q Cells
Europas Solarinstallationen wie hier in Polen werden nach Ansicht von Q Cells durch Corona nur vorübergehend gebremst.
Laut dem PV-Produzent Q Cells erholen sich die großen Solarmärkte Europas bereits wieder von den Einschränkungen der Coronakrise. Auch wenn es 2020 weltweit zu einem Einbruch kommen werde, erwartet die Firma schon 2021 wieder ein deutliches Wachstum.

Der Anbieter von Photovoltaik Hanwha Q Cells sieht robuste Solarmärkte in Europa. Trotz der wirtschaftlichen Einbruch in Folge der Maßnahmen rund um das Coronavirus SarsCov2 zeigten viele führende europäische Märkte eine ermutigende Widerstandsfähigkeit und Robustheit. Das lasse darauf hoffen, dass die Solarmärkte in Europa schon wesentlich früher als befürchtet wieder zur altbekannter Stärke zurückkehren könnten. Das teilte der auch in Deutschland ansässige Komplettanbieter mit. Viele Anzeichen deuteten darauf hin, dass sich die volumenmäßig größten Solarmärkte Europas bereits wieder erholten und die Geschäftstätigkeit wieder Fahrt aufnehme.

Laut einer Studie von Wood Mackenzie würden die wegen der von der WHO ausgerufenen Pandemie 2020 ergriffenen Maßnahmen rund 3,8 GW an Nachfrage kosten. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen sei dieser Einbruch relativ gering und nur von vorübergehender Dauer, so Q Cells. Bereits für das Jahr 2021 könne wieder mit einem deutlichen Wachstum gerechnet werden.

Deckel größere Bedrohung als Corona

In Deutschland waren die Monate März und April aus Sicht des Vertriebs ungebrochen stark. „Es ist möglich, dass wir später im Jahr aufgrund vorsichtigerer Investitionsentscheidungen der Endkunden Auswirkungen sehen werden. Bis jetzt ist es aber so, dass der deutsche Markt nahezu unberührt geblieben ist“, sagte Deutschland-Vertriebsleiter Sven Stoffers. Eine größere Bedrohung und Herausforderung für das deutsche Marktwachstum sei der 52-GW-Deckel. Dieser bleibt nach einem aktuellen Votum des Bundestags erst einmal bestehen.

In Italien sei die Stimmung im Solarsektor bereits wieder positiv. Dies sei nicht allein auf die Lockerung der Beschränkungen zurückzuführen. Tatsächlich sei die Nachfrage auch während der letzten Monaten stark geblieben. Das gelte insbesondere für Solarkraftwerke und Solaranlagen für Industrie und Gewerbe. Q Cells zeigt sich sicher, dass der Aufhebung der Beschränkungen in Italien einen großen Nachfrageschub für große Solaranlagen folgen werde.

Großbritannien: Ansturm ab Spätsommer

Auch in Großbritannien sei der Rückschlag nur vorübergehend. Die Entschlossenheit der Marktteilnehmer, verlorene Zeit und entgangene Geschäfte wieder aufzuholen, sei sichtbar, so der verantwortliche Q Cells-Vertriebsleiter Sean Collier. Spätestens im Spätsommer sei mit einem Ansturm von Installationen zu rechnen. „Meiner Meinung nach bleiben wir im Jahr 2020 auf Kurs. Es wird sicherlich ein positives Jahr für die britische Solarindustrie werden“, so Collier.

In Polen beobachtet Q Cells, dass die Nachfrage nach Solarprodukten landesweit und insbesondere im Segment der privaten Aufdachanlagen kontinuierlich zunehme. Gründe seien die regionalen und zentralen Fördermaßnahmen .

Spanien und Portugal laufen gut

Auch die Solarmärkte Spaniens und Portugals seien bisher gut durch die Krisenzeit gekommen. „Im Segment der privaten Aufdachanlagen haben nicht einmal die während der Abschottung verhängten Beschränkungen das Wachstum der Solarenergie auf Spaniens Dächern dämpfen können. Noch besser ist die Situation in Portugal, wo die die Bautätigkeit dank wesentlich geringerer Einschränkungen unvermindert anhält“, sagt Q Cells-Vertriebsleiter Eduardo de la Hera.

In den Niederlanden habe eine Umfrage von Dutch New Energy (DNE) Research ergeben, dass mehr als 40 % der Hersteller und Großhändler und 70 % der Installateure ab März einen Rückgang der Marktnachfrage verzeichneten. Bis Juni sei dem Bericht zufolge mit einem Rückgang der Installationen um 35 % zu rechnen, der hauptsächlich auf Lieferprobleme bei den Kompo­nenten zurückzuführen sei. Diese Verzögerungen könnten jene Projekte gefährden, die innerhalb eines festgelegten zeitlichen Rahmens abgeschlossen werden müssten, um die Fördervorschriften des Landes zu erfüllen. Dabei könnte es aber zu einer Verlängerung kommen, so dass diese Projekte noch eine Subventionierung erhielten.

In Frankreich haben die Installateure von Solaranlagen am 11. Mai ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten. Die Rückkehr hin zu einem normalen Arbeitsrhythmus könnte jedoch aufgrund kurzfristiger Lieferschwierigkeiten bei Modulen, Komponenten und Atemschutzmasken für die Installateure noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

15.5.2020 | Quelle: Hanwha Q Cells | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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