Photovoltaik in der Antarktis: Stäubli liefert Steckverbinder

Photovoltaik in der Antarktis: Zu sehen ist die Solaranlage an der Fassade der Artigas-Basis im ewigen Eis der Antarktis.Foto: Stäubli
Tecnova Renovables soll die Integration erneuerbarer Energien auf der Artigas-Basis prüfen und vorantreiben.
Uruguay unterhält seit mehr als 30 Jahren die Artigas-Basis in der Antarktis. Jetzt hat die Regierung beschlossen, erneuerbare Energien in die Stromversorgung der Forschungsstation zu integrieren, um Diesel-Generatoren zu ersetzen.

Forschungsstationen in der Antarktis werden von vielen Ländern betrieben, um in dieser ganz besonderen Landschaft in einzigartigem Klima verschiedene Studien durchzuführen. Extreme Temperaturen und Windgeschwindigkeiten, sowie große Unterschiede bei den täglichen Sonnenstunden (im Sommer bis zu 16 Stunden, im Winter nur zwei) sind eine enorme Herausforderung für die Forschungsteams und für ihre Ausrüstung. Photovoltaik-Steckverbinder von Stäubli erobern ein anspruchsvolles neues Einsatzgebiet: die Installation von Photovoltaik in der Antarktis.

Der Hintergrund

Uruguay unterhält seit mehr als 30 Jahren eine Forschungsstation in der Antarktis: die Artigas-Basis. Hier leben im Sommer zehn Forscher und 15 Mitarbeiter. Die Basis wurde zunächst traditionell über Diesel-Generatoren mit Strom versorgt. Die Nutzung fossiler Brennstoffe ist aber nicht nachhaltig und eine ineffiziente und teure Lösung für die Stromerzeugung.

Die Regierung beauftragte Tecnova Renovables, eine Tecnogroup-Tochtergesellschaft, um die Integration erneuerbarer Energien auf der Artigas-Basis zu prüfen und voranzutreiben. Tecnogroup ist ein Zusammenschluss uruguayischer Unternehmen mit umfassender internationaler Erfahrung in Entwicklung, Beschaffung, Konstruktion, Betrieb und Wartung von Anlagen für erneuerbare Energien. Das Projekt beinhaltete Bereitstellung und Installation von Photovoltaik in der Antarktis. Dabei muss die Solaranlage den größten klimatischen Herausforderungen in diesem heiklen Ökosystem gewachsen sein.

Die Herausforderung

Die Antarktis ist einer der unwirtlichsten Orte unseres Planeten. Ihr Gebiet erstreckt sich über 14.000 km². Die extremen klimatischen Bedingungen führen zu Temperaturen von bis zu -89,2 °C und Windstärken von mehr als 200 km/h. Die besondere Herausforderung war, die Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Technologie in diesem sehr fragilen Umfeld weiterentwickeln, installieren und testen zu können. Aus den Schwankungen der täglichen Sonneneinstrahlung ergab sich ein schmales Zeitfenster: die Installation musste noch vor dem Jahreszeitenwechsel abgeschlossen sein.

Die Lösung

Sämtliche Partner pflegten eine enge Zusammenarbeit, um die Pilotanlage mit 1,2 kW erfolgreich zu implementieren. Sie mussten sowohl die extremen Temperaturen als auch die Schwankungen der Sonneneinstrahlung bei der Installation der Photovoltaikanlage berücksichtigen. Die Solarmodule wurden vertikal an der Wand eines vorhandenen Maschinenraums montiert, mit 90-Grad-Neigung, in Nordausrichtung und in beachtlicher Höhe, um sowohl hohen Schneeansammlungen als auch dem Wind zu trotzen. Gründliche Planung, gegenseitige Abstimmung und sorgfältige Auswahl der zu installierenden Komponenten waren der Schlüssel zum Erfolg für die Photovoltaik in der Antarktis.

Um eine konstante und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, setzt Tecnogroup auf die PV-Steckverbinder von Stäubli. Die Steckverbinder MC4-Evo 2 haben sich laut Hersteller von Beginn an bewährt und halten den extremen Bedingungen vor Ort stand. Diese gelungene Projektumsetzung sorgt nicht nur dafür, dass die Artigas-Basis ihre Umweltverträglichkeit optimiert und die Betriebskosten reduzieren kann, sondern stellt auch einen weiteren Meilenstein innerhalb der globalen Verbreitung erneuerbarer Energien dar.

29.5.2020 | Quelle: Stäubli | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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