Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien 2018 weiter rückläufig

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, das die Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien 2018 und den Jahren davor zeigt.Grafik: Umweltbundesamt
Nach einem starken Anstieg seit 2000 ist die Beschäftigung im Bereich der erneuerbaren Energien seit dem Jahr 2012 rückläufig.
Im Jahr 2018 gab es in Deutschland 304.000 Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien. Das geht aus Zahlen des Umweltbundesamtes hervor. Seit einigen Jahren geht die Zahl der Beschäftigten in den erneuerbaren Energien zurück, was zunächst am Einbruch der Photovoltaik lag und aktuell mit der schlechten Lage der Windenergie begründet ist.

Laut aktuellen Informationen vom Umweltbundesamt gab es rund 304.400 Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien im Jahr 2018. Langfristig betrachtet hat sich die Anzahl der Beschäftigten gegenüber 2000 ungefähr verdreifacht. Nach 2011 ging die Beschäftigung jedoch deutlich zurück. Diese negative Entwicklung war fast ausschließlich auf die Solarwirtschaft zurückzuführen, wo die Beschäftigung innerhalb von fünf Jahren um mehr als 111.000 Personen sank. Verantwortlich dafür war vor allem der starke Rückgang im wichtigsten Teilbereich der Solarwirtschaft, der Photovoltaik.

Von 2015 auf 2016 entwickelte sich die Beschäftigung im Bereich erneuerbarer Energien erstmals wieder positiv. Dies war vor allem auf den Anstieg in der Windenergiebranche zurückzuführen. Hier lag die Beschäftigung mit 163.000 Personen zwischenzeitlich sogar höher als in der Solarwirtschaft im Spitzenjahr 2011. Zwischen 2016 auf 2018 kam es jedoch erneut zu einem Rückgang der Beschäftigung im Bereich erneuerbarer Energien. Am stärksten war der Rückgang in der Windenergiebranche (auf 121.700 Beschäftigte). Wesentlicher Treiber hierfür waren deutliche Einbußen im Außenhandel und ungünstige Rahmenbedingungen im Inland. Für die Zahl der Arbeitsplätze in den erneuerbaren Energien für die Zeit nach 2018 liegen noch keine offiziellen Beschäftigungszahlen vor. Es ist jedoch bereits ersichtlich, dass die Einbrüche in den neu installierten Windenergie-Kapazitäten in 2019 zu weiteren Beschäftigungsrückgängen führen werden. Die anderen Bereiche der erneuerbaren Energien (Biomasse, Wasserkraft, Geothermie) wiesen nur geringe Veränderungen der Beschäftigung auf.

Der gesamte Bereich des Umweltschutzes wies zuletzt ein Plus in der Beschäftigung aus, wie Zahlen des Umweltbundesamtes belegen. Auch für Nordrhien-Westfalen liegen Beschäftigunsgzahlen in den erneuerbaren Energien vor. Laut Angaben der EnergieAgentur.NRW waren 2018 in mehr als 4.700 Firmen in NRW rund 46.000 Beschäftigte im Bereich der erneuerbaren Energien tätig.

Beschäftigungswirkungen der energetischen Gebäudesanierung

Zwischen den Jahren 2008 und 2010 zeigen die Schätzungen eine große Zunahme bei der energetischen Gebäudesanierung. Dieser Anstieg ist jedoch hauptsächlich in einer verbesserten Datenerfassung begründet: Bis zum Jahr 2008 wurde nur die Beschäftigung erfasst werden, die durch Fördermaßnahmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angestoßen wurde. Auf Grund neu verfügbarer Daten kann seit 2010 die Beschäftigung für die energetische Gebäudesanierung insgesamt einbezogen werden. Inklusive der Beschäftigung in den vorgelagerten Produktionsbereichen, beispielsweise für die Produktion von Dämmmaterial, lag die Beschäftigung in diesem Bereich im Jahr 2017 bei 573.000 Personen. Davon entfallen rund 310.00 Beschäftigte auf die Bauwirtschaft. Das sind rund 12 % der insgesamt in der Bauwirtschaft arbeitenden Personen.

Aktuelle Arbeitsangebote in den erneuerbaren Energien sind unter dem nebenstehenden Link zu finden.

23.7.2020 | Quelle: EnergieAgentur.NRW, Umweltbundesamt | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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