Photovoltaik: Amt sieht Riesenpotenzial für NRW

Zwei Monteure installieren eine PV-Anlage auf dem Dach.Foto: stock.adobe.com / nmphoto
Die Photovoltaik bietet auf Dächern viel Potenzial.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat das Potenzial für die Photovoltaik auf den Dächern des Landes berechnet. 2019 wurde davon erst sechs Prozent genutzt.

Mit dem LANUV sieht ein Amt ein Riesenpotenzial für die Photovoltaik in NRW. Wie die Behörde mitteilte, habe sie das Potenzial für Sonnenstrom auf den rund elf Millionen Dächern in Nordrhein-Westfalen berechnet. Demnach sei dort die Erzeugung von 68 Terawattstunden (TWh) PV-Strom im Jahr möglich. Das sei das Doppelte dessen, was die privaten Haushalte in NRW an Strom benötigten und die Hälfte des gesamten Landesbedarfs. 2019 lag das erzeugte Volumen de facto aber nur bei vier TWh. Das entspricht nur rund sechs Prozent des Potenzials.

Besonders große Sonnenstrom-Mögliichkeiten bieten die dicht besiedelten Regionen Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Die Umsetzung aller Potenziale könnte zudem zu einer Einsparung von rund 30 Millionen Tonnen CO2 führen. Das entspreche in etwa zehn Prozent des heutigen Treibhausgasinventars des Landes.

Die Potenziale für Photovoltaik sind im Solarkataster des LANUV veröffentlicht. „Mit dem Solarkataster NRW ist es möglich, für jedes Dach in NRW belastbare Informationen über die zu erwartenden energetischen und finanziellen Erträge einer Solaranlage zu bekommen“, sagt LANUV-Präsident Thomas Delschen. „Auch die Einbindung von Speichern und Elektroautos ist für die Berechnung einer Photovoltaik-Anlage möglich.“

16 Prozent Erneuerbare 2019

Das Amt veröffentlichte auch die Bilanz des Jahres 2019. Demnach trugen die erneuerbaren Energien in über 288.000 Anlagen mit 23,3 TWh zu 16 Prozent des Stromverbrauchs im Land bei.

Den größte Zubau mit etwa 470 Megawatt installierter Leistung verzeichnete dabei die Photovoltaik. Sie übertreffe damit bereits im vierten Jahr in Folge den Zubau des Vorjahres. „Photovoltaik hat einen großen Vorteil: ich kann den Strom genau dort erzeugen, wo er auch verbraucht wird“, sagt Delschen. „Vor allem Anlagen auf Dachflächen belegen und versiegeln keine zusätzliche Fläche. Gerade in Nordrhein-Westfalen ist das von großer Bedeutung, da wir uns hier, im am dichtesten besiedelten Bundesland Deutschlands, mit den Konflikten um freie Flächen auseinandersetzen müssen.

Weiterhin mit Abstand den größten Anteil an Erneuerbarem Strom erzeugen die rund 3.700 Windenergieanlagen in NRW. Im vergangenen Jahr waren dies insgesamt 11,6 Terawattstunden. Das entspricht acht Prozent am gesamten Stromverbrauch in NRW. Allerdings gingen 2019 nur 37 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von 125 MW in Betrieb. Das war so wenig wie seit 20 Jahren nicht mehr.

20.8.2020 | Quelle: LANUV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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