BEG-Förderung stärkt Mieterstrom-Projekte

Zu sehen ist ein Mehrfamilienhaus mit Photovoltaik-Anlage. Die neue BEG-Förderung verbessert die Bedingungen für Mieterstrom.Foto: Wolfgang Cibura / stock.adobe.com
Anfang Juli geht der Programmteil Wohngebäude der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) an den Start. Die Förderung hoher Effizienzhausklassen stützt – zusammen mit dem GEG – eine sektorenübergreifende Mieterstromversorgung.

Die nachhaltigste und umfassendste Mieterstromförderung ist die Investitionsförderung energieeffizienter Gebäude, davon ist Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers und Mieterstromdienstleisters Polarstern, überzeugt. Sie stärkt den Klimaschutz langfristig und sektorenübergreifend. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde ein erster Schritt in diese Richtung gemacht, indem unter anderem lokal erzeugter Solarstrom auf den Jahresprimärenergiebedarf angerechnet wird. Mit der BEG-Förderung folgt nun der nächste Schritt, der das Potenzial hat, Mieterstrom endlich zum breiten Durchbruch zu verhelfen und der zugleich den Klimaschutz im Gebäudesektor voranbringt.

Vorteile von Investitionsförderungen

Laufzeitbezogene Vergütungen wie die Mieterstromförderung konnten bisher zu wenig Impulse im Mieterstrommarkt setzen. Die Förderung effizienter Gebäude durch die BEG hat das Zeug, gemeinsam mit dem GEG das zu ändern. „Sie ist für Immobilienbesitzer:innen planbar, wirkt nachhaltig, indem sie direkt Investitionsanreize setzt und gleichzeitig eine effiziente Energieversorgung unterstützt sowie eine sektorenübergreifende Integration und smarte Steuerung der Energieversorgung von Gebäuden stärkt,“ sagt Henle. Davon profitieren Immobilienbesitzer:innen genauso wie Bewohner:innen.

BEG-Förderung stärkt die Wärmewende

Gebäude, die besonders nachhaltig sind oder einen hohen Anteil regenerativer Energien in der Energieversorgung ausweisen, erhalten mit der BEG mehr Förderung als bisher. So unterstützt die BEG-Förderung die Energieeffizienz im Gebäudebereich durch die beiden zusätzlichen Effizienzhausklassen EE und NH. Sie ergänzen die bisherigen Effizienzhaus-Standards und man kann sie im Neubau und bei Sanierungen erreichen.

Bei der EE-Klasse muss man mit erneuerbaren Energien mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs für die Wärme- und Kälteversorgung erbringen. Die NH-Klasse ist nur im Neubau möglich und wird über ein Nachhaltigkeitszertifikat einer zertifizierten Stelle ausgewiesen. Letzteres gab es mit den bisherigen Förderungen von der KfW nicht. „Damit stärkt die BEG eine sektorenübergreifende Vernetzung der Energieversorgung und stärkt den Klimaschutz einmal mehr“, sagt Henle.

Mieterstrom mit Strom- und Wärmeversorgung

Wer bereits eine PV-Anlage zur Mieterstromversorgung auf einem Mehrparteiengebäude hat, der kann im Zuge einer Sanierung dies um eine integrierte Wärmeversorgung erweitern und Wärmepumpen installieren. Das steigert den Anteil erneuerbarer Energien in der Wärme- und Kälteversorgung, so dass man damit die Kriterien der Effizienzhausklasse EE erfüllen kann.

Spannend bei Sanierungen ist auch der iSFP-Bonus. Er setzt einen Anreiz, um kontinuierlich Effizienzverbesserungen im Baubestand vorzunehmen. Wird eine energetische Sanierungsmaßnahme auf Grundlage eines zuvor erstellten, geförderten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) innerhalb von 15 Jahren vorgenommen, erhöht sich der vorgesehene Fördersatz um zusätzliche fünf Prozent für diese Maßnahme. Nicht zu vergessen, dass auch die Energieberatung von der BAFA mit bis zu 80 Prozent bezuschusst wird.

Erste Mieterstrom-Projekte mit BEG-Förderung

Im Neubau realisiert Polarstern bereits erste Mieterstrom-Projekte mit der BEG-Förderung. Die Wärme- und Kälteversorgung eines Mehrparteiengebäudes mit 27 Wohneinheiten erfolgt zu 100 Prozent auf Basis erneuerbarer Energien. Denn die Wärmepumpen werden mit Photovoltaikstrom und Wirklich Ökostrom von Polarstern aus dem öffentlichen Stromnetz betrieben. Eine andere Wärmequelle gibt es nicht. Insgesamt profitieren die künftigen Bewohner:innen so vom Mieterstrom-Preisvorteil bei Strom und Wärme. Auch Ladestationen für Elektroautos soll es geben.

22.6.2021 | Quelle: Polarstern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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