Wasserstoff-Zug soll ab 2023 in Bayern auf Probefahrt gehen

ein Zug mit Bayern-Logo vor einer BerglandschaftGrafik: Siemens
Der Wasserstoff-Zug von Siemens Mobility soll ab Mitte 2023 in Bayern im Pilotbetrieb sein.
Zwischen Augsburg und Füssen und auf anderen Strecken im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) soll ab Mitte 2023 für 30 Monate ein Wasserstoffzug fahren. Der Zug gehört der Siemens Mobility GmbH und soll für die Projektdauer in Augsburg stationiert werden.

Die bayerischen Staatsministerien für Wirtschaft und Verkehr finanzieren den Pilotbetrieb. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Verkehrsministerin Kerstin Schreyer sowie mit Spitzenvertreter von Siemens Mobility und der BRB haben am Montag eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.  

Siemens Mobility entwickelt den Wasserstoffzug auf Basis der Mireo Plus H-Plattform. Er soll auf Strecken fahren, die keine Oberleitung besitzen. Dabei hat er eine Reichweite von bis zu 800 km. Auf dem Dach sind zwei Brennstoffzellen angebracht. Zusätzlich ist der Zug mit Unterflurbatterien der Firma Saft ausgestattet. Im Frühjahr 2022 will Siemens den Zug der Öffentlichkeit vorgestellt. Erste Sonderfahrten in Bayern sind für das Jahr 2023 geplant. Im Januar 2024 soll der Zug den offiziellen Passagierbetrieb aufnehmen.

Siemens plant, den Regionalzug Mireo sowohl als Wasserstoff- als auch als batteriebetriebenen Zug anbieten. Er basiert auf dem bekannten Fahrzeug Mireo Plus H. Neu ist die jüngste Batteriegeneration, um die Fahrleistung zu steigern.

Wasserstoff-Zug erfordert auch Anpassungen im Betrieb

Arnulf Schuchmann, technischer Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, berichtete, die BRB sei neugierig und offen für neue Antriebsformen. Innerhalb der Transdev-Gruppe, zu der das Unternehmen gehört, gebe es bereits große Erfahrung mit alternativen Antrieben für Busse. Es sei aber nicht damit getan, den Wasserstoff-Zug aufs Gleis zu setzen. Er verwies auch auf die mit dem Energieträger Wasserstoff verbundenen Aufgaben, die für den laufenden Betrieb anstehen: Sicherheitsauflagen müssten umgesetzt, Mitarbeitenden geschult werden.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kommentierte: “ Mein Ministerium treibt die Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich der H2-Technologie voran. Wir setzen das Projekt gemeinsam mit den Partnern auf das Gleis, weil wir überzeugt sind, mit Wasserstoff einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten zu können. Wir werden in Bayern beweisen, dass mit grünem Wasserstoff Wirtschaft und Klimaschutz unter einen Hut zu bekommen ist.“

Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr sagte: „Der Freistaat Bayern setzt sich ehrgeizige Klimaziele und will auch im Verkehrssektor eine klare Klimaschutzstrategie umsetzen. Wasserstoff birgt ergänzend zur direkten Stromnutzung durch seine vielfältigen und flexiblen Anwendungsbereiche das Potenzial, auch den Bereich des Schienenverkehrs zukünftig vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.“

Auch die Deutsche Bahn will ins Wasserstoff-Geschäft einzusteigen. Sie hat für Ende 2022 Wasserstoffzüge für die Taunus-Region angekündigt.

13.7.2021 | Quelle: STMWI Bayern | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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