Ammoniak-Technologien für den Transport von Wasserstoff

Zu sehen ist der Bug eines großen Schiffes. Ammoniak-Technologien könnten den Transport von Wasserstoff mit Schiffen erleichtern.Foto: Marco2811 / stock.adobe.com
Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie will den Transport von in Ammoniak gebundenem Wasserstoff erforschen. Dabei geht es um viele Themen wie zum Beispiel Betankungsanlagen für den Ammoniak-Import und den Betrieb von Schiffen mit grünem Ammoniak.

TransHyDE geht an den Start, eines von drei Wasserstoff-Leitprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Zukunftspaket zur Umsetzung der 2020 beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie in Deutschland. Mit seiner bislang größten Forschungsinitiative zum Thema Energiewende unterstützt das BMBF Deutschlands den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft. Über vier Jahre sollen die Leitprojekte vorhandene Hürden, die den Einstieg Deutschlands in eine Wasserstoffwirtschaft erschweren, aus dem Weg räumen. TransHyDE erforscht und entwickelt unter anderem Ammoniak-Technologien für den Transport von Wasserstoff.

Um Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzubringen, braucht es mehrere Hundertmillionen Tonnen Wasserstoff jährlich. Einen Teil davon wird Deutschland selbst produzieren – der deutlich größere Teil muss nach Ansicht des Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) aus wind- und sonnenreichen Regionen importiert werden. In beiden Fällen braucht es funktionierende und effiziente Transport-Infrastrukturen, denn nur selten wird Wasserstoff auch dort genutzt, wo er hergestellt wird. Deshalb werden Transport-Infrastrukturen für kurze, mittlere und lange Strecken dringend benötigt.

Ammoniak-Technologien eine von mehreren Optionen

Das Leitprojekt TransHyDE mit über 80 Partnern aus Industrie, Verbänden, Universitäten und Forschungseinrichtungen soll daher Transport-Technologien umfassend weiterentwickeln. Und zwar technologieoffen entlang verschiedener möglicher Entwicklungspfade. TransHyDE treibt in vier Umsetzungs- und fünf begleitenden Forschungsprojekten die Transporttechnologien weiter voran. Den Wasserstofftransport in Hochdruckbehältern, den Wasserstoff-Flüssig-Transport, den Wasserstoff-Transport in bestehenden und neuen Gasleitungen sowie den Transport von in Ammoniak gebundenem Wasserstoff. Die TransHyDE-Forschungsprojekte befassen sich mit der Erstellung einer Roadmap zur Wasserstoff-Infrastruktur. Dafür braucht es neue Standards, Normen und Sicherheitsvorschriften von Wasserstoff-Transporttechnologien sowie notwendige Materialien, Werkstoffen und Sensoren. Die Forschung zur effizienten Herauslösung von Wasserstoff aus Ammoniak und das Betanken von Behältern mit flüssigem, tiefkaltem Wasserstoff gehört mit zu den Forschungsprojekten.

Als größtes Umsetzungsprojekt in TransHyDE bündelt das regionale Partner-Bündnis Campfire unter der Koordination des INP in Greifswald, des Zentrums für Brennstoffzellentechnik in Duisburg und der Inherent Solution Consult GmbH & Co KG in Rostock die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Technologien zur Umsetzung der gesamten Transportkette für grünes Ammoniak. Am Standort Poppendorf auf dem Industriegelände der Yara Rostock bauen die Projektpartner dafür industrierelevante Prüf- und Testfelder für die neuen Technologien auf. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung von Logistikstrukturen und Betankungsanlagen für den Ammoniak-Import und Betrieb von Schiffen mit grünem Ammoniak, lastflexible Ammoniak-Anlagen für die saisonale Erzeugung von Ammoniak aus erneuerbarer Energie und dynamische Wandlungstechnologien für stationäre und mobile Energieversorgung sowie Ammoniak-zu-Wasserstoff-Tankstellen.

28.9.2021 | Quelle: INP | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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