Forschungsprojekt: Netzunabhängige Energieversorgung für Krankenhäuser in Afrika

Zu sehen ist eine Krankenschwester in Afrika, die einem kleinen Jungen eine Spritze gibt. SophiA will solare Containerlösungen für Krankenhäuser in Afrika entwickeln.Foto: Riccardo Mayer / stock.adobe.com
Projektziel ist eine netzunabhängige Energieversorgung und bakterien- und virenfreies Wasser für ländliche und abgelegene Gesundheitseinrichtungen in Afrika.
Mit einem Budget von 8 Millionen Euro soll das Projekt SophiA solare Containerlösungen für Krankenhäuser in Afrika entwickeln. Dabei sollen Solarthermie und Photovoltaik Energie für Strom, Heizung und Kühlung liefern und sauberes Trinkwasser bereitstellen.

Gefördert durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union und koordiniert von der Hochschule Karlsruhe (HKA), fand im Oktober 2021 das erste Treffen des Konsortiums von SophiA statt. Die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige, netzunabhängige Energieversorgung und bakterien- und virenfreies Wasser für ländliche und abgelegene Gesundheitseinrichtungen in Afrika bereitzustellen und damit die nachhaltige Entwicklung, das Wachstum und den wirtschaftlichen Wandel zu beschleunigen sowie einen besseren Zugang zu Energie und Gesundheitsdiensten für alle zu gewährleisten. Dafür wollen sie solare Containerlösungen für Krankenhäuser entwickeln.

Unter Verwendung verschiedener Technologien, wie Photovoltaik, Solarthermie, elektrische und thermische Speicherung, effiziente Wasseraufbereitung und natürliche Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial, wird SophiA vor Ort innovative, modulare, erschwingliche und effiziente solarbetriebene Systeme entwickeln und herstellen, die Folgendes bieten:

  • Stromversorgung für den Einsatz bei Stromnetzausfall
  • sicheres und sauberes Trinkwasser, frei von Bakterien und Viren
  • Warmwasser und bei Bedarf auch Dampf zum Sterilisieren
  • Kühlung von chirurgischen oder intensivmedizinischen Einheiten
  • Kühlung von Arzneimitteln bei +5 °C und – wenn erforderlich – von Lebensmitteln
  • Kältelagerung von Blutplasma bei -30 °C
  • Lagerung von empfindlichen Medikamenten (z. B. einige Covid-19- oder Ebola-Impfstoffe) bei sehr niedrigen Temperaturen bei -70 °C

Solare Containerlösungen für Krankenhäuser in unterschiedlichen klimatischen Bedingungen

Darüber hinaus wollen die Expert:innen ein so genanntes PV-MedPort entwickeln, eine einfache und zu 100 % solarbetriebene Lösung. Diese soll als mobile Gesundheitsstation in kleinen abgelegenen Gebieten dienen. Man will sie unter vier verschiedenen geografischen und klimatischen Bedingungen in Afrika testen.

SophiA-Systeme will man in Afrika herstellen und sie sollen ersten Mal innovative Lösungen auf der Grundlage klimafreundlicher natürlicher Kältemittel zur Deckung des Kühlbedarfs in drei verschiedenen Temperaturbereichen (-70°C, -30°C und +5°C) bieten. Die Systeme werden in vier ländlichen Krankenhäusern in abgelegenen Regionen des afrikanischen Kontinents getestet und vorgeführt. Dabei wollen die Forscher:innen die wichtigsten geografischen Regionen und unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Burkina Faso, Kamerun, Malawi und Uganda abdeckten.

26.11.2021 | Quelle: Steinbeis Europa Zentrum | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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