Photovoltaik: Newcon Energy plant 6 GW in Portugal

Ein Photovoltaikmodul auf einem Tracker in einem großen PV-Park unter blauem Himmel und auf trockener Erde.Foto: Oliver Ristau
Portugal (hier ein Forschungspark in Martim Longo) bietet ideale Bedingungen für die Photovoltaik.
Der deutsche Projektentwickler Newcon Energy will in Portugal im Rahmen einer staatlichen PV-Offensive eine Vielzahl von Solarstromprojekten auf den Weg bringen. Die von offizieller Seite bestätigte Pipeline beträgt 5,8 Gigawatt (GW).

Der deutsche Projektentwickler Newcon Energy plant in Portugal Photovoltaikprojekte im Gigawatt-Maßstab. Darüber berichtete Vorstandschef Rex Hajdari im Gespräch mit den Solarthemen. Das Engagement sei Ergebnis eines Ausschreibeprozesses, den Portugal 2020 gestartet habe. Verantwortlich für Projekte bis 500 Megawatt (MW) ist dabei der Energiekonzern EDP. Alle größerern Vorhaben liegen in den Händen des zentralen Stromnetzbetreibers REN. „Wir haben uns mit insgesamt 36 Projekten beteiligt. Unsere Pipeline von insgesamt 5,8 Gigawatt ist mittlerweile bestätigt“, sagt Hajdari.

Die beiden portugiesischen Energieunternehmen haben eine Liste mit insgesamt 81 PV-Projekten im Land veröffentlicht: 1,3 GW für die Klasse bis zu 500 MW sowie 16,9 GW für die übrigen Projekte. Diese enthält auch die Vorhaben Newcons, das damit der mit Abstand größte Projektierer in Portugal wäre. Diese könnten bis 2030 in die Realisierung gehen. Hintergrund ist, dass Portugal im Einklang mit der EU in den kommenden Jahren einen massiven Ausbau der Ökostromproduktion anstrebt. So will das Land unter anderem auch Kapazitäten für die Produktion von solarem Wasserstoff schaffen. Schon heute decken vor allem Wasserkraft und Windkraft 60 Prozent des heimischen Strombedarfs. Die PV erreichte 2020 laut Daten von REN knapp drei Prozent. Die installierte Leistung lag aber noch bei unter 1 GW. Sämtliche neuen PV-Großprojekte kommen dabei ohne Förderung aus. Hajdarai sieht die portugiesische Photovoltaik als ideal für bilaterale grüne Stromlieferverträge (PPA) an

Projektierer tragen Kosten für Netzanschluss

Newcon Energy hofft ferner, dass das erste Projekt aus der eigenen Pipeline mit rund 400 MW im Frühjahr startklar sein wird. Sämtliche Projekte müssen sich noch einer Umweltprüfung unterziehen. Außerdem fordert der portugiesische Staat, die Projektentwickler dazu auf, den Netzanschluss mit entsprechenden Umspannwerken zu finanzieren. „Die Kosten, die dabei zu zahlen sind, liegen bei 80 bis 100 Euro pro Kilowatt Spitzenleistung“, sagt Hajdari.

Die Flächen in der Mitte und im Süden des Landes hat sich das Unternehmen bereits gesichert. Dabei kommt dem Projektierer die Landstruktur Portugals mit verhältnismäßig wenigen Grundeigentümern entgegen. „Das haben wir so woanders noch nicht vorgefunden“, so der CEO des Unternehmens, das nach eigner Auskunft in elf Ländern aktiv ist. Das Land für die 36 Projekte gehört zusammen nur 40 Eigentümern. Dabei will sich Newcon auf Ländereien ohne landwirtschaftliche Produktion oder entlang von Autobahnen konzentrieren. So will Hajdari auch potenziellen Konflikten mit Anwohnern vorbeugen.

Das Unternehmen strebt an, die Projekte bis zur Baureife zu entwicklen und dann zu verkaufen. „Wir haben ein großes Netzwerk und Eigenkapitalgeber für mehrere Millionen Euro“, so der CEO.

6.1.2022 | Autor: Oliver Ristau
© Solarthemen Media GmbH

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