TÜV Rheinland: Bei Photovoltaik-Modulen auf Schneelasten achten

Zu sehen ist ein Teststand beim TÜV Rheinland, auf dem ein Mitarbeiter ein Photovoltaik-Modul auf die Beständigkeit gegenüber Schneelasten prüft.Foto: TÜV Rheinland
Photovoltaik-Teststand beim TÜV Rheinland.
Der TÜV Rheinland weist daraufhin, dass ein Photovoltaik-Modul im hiesigen Klima Belastungen durch Schneelasten ebenso verkraften sollte wie durch Hagelschlag oder Starkregen. Prüfungen gemäß IEC-Standard bieten Sicherheit vor Schäden durch Schnee auf Schrägdächern.

Bei Neubauten in Deutschland wird Photovoltaik (PV) zur Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie zunehmend zur Pflicht. Bei solltern Investoren an die Schneelasten denken, die auf ein Photovoltaik-Modul wirkt. Seit 1. Januar 2022 müssen auf neugebauten Nicht-Wohngebäuden in Baden-Württemberg Photovoltaik-Anlagen installiert werden, ab 1. Mai auch auf allen neugebauten Eigenheimen. Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Nordrhein-Westfalen müssen außerdem neue Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen seit Jahresbeginn ebenfalls verpflichtend mit Photovoltaik ausgestattet werden. Zudem soll nach Plänen der Bundesregierung auch deutschladweit eine Solarpflicht für gewerbliche Bauten kommen.

„Der Trend geht klar dahin, Investitionen in Photovoltaik bei allen Neubauten einzukalkulieren“, sagt Jörg Althaus, Experte für PV-Technik und Solarkraftwerke bei TÜV Rheinland. Althaus empfiehlt, bei der Entscheidung für PV-Module auf die Qualität zu achten. „Gerade in Zeiten häufigerer Wetterextreme steigen die klimaspezifischen Anforderungen an Materialen und Systeme, die äußeren Umweltfaktoren ausgesetzt sind. Photovoltaik-Module sollten im hiesigen Klima Belastungen durch Schneelasten ebenso verkraften wie durch Hagelschlag oder Starkregen“, so Althaus. Schließlich sollen die Anlagen verlässlich mehrere Jahrzehnte Strom erzeugen.

Schneelasten belasten Photovoltaik-Modul ungleichmäßig

Um eine hohe Qualität und lange Lebensdauer von Anlagen zu gewährleisten, nehmen die Fachleute von TÜV Rheinland die Module bei Stresstests genauestens unter die Lupe. Ein Szenario der Prüfungen ist die Belastung von Photovoltaik-Systemen auf Schrägdächern durch Schnee. Dabei belasten die Experten die Solarmodule ungleichmäßig. Denn oft rutscht Schnee an den unteren Modulrahmen ab. Das führt dazu, dass dort die Last auf der Befestigung sehr hoch wird. Bei überhöhter Last durch stetigen Schneefall, Frost und Eis gibt die mechanische Konstruktion des Solarmoduls nach. Der Alurahmen samt Glaslaminat der PV-Module geht kaputt.

Relevante Prüfergebnisse für Bauwerksplaner und Statiker

Um die Schneebelastungen auf Schrägdächern realitätsnah zu simulieren, ist bei TÜV Rheinland ein spezielles Prüfverfahren im Einsatz. Hersteller können dabei prüfen und zertifizieren lassen, wie ein Photovoltaik-Modul Schneelasten in Schräglage standhält. Das Verfahren ist international erprobt und mittlerweile als eigener Standard DIN EN IEC 62938 anerkannt. Relevant sind die Prüfergebnisse nicht nur für die Hersteller selbst, sondern beispielsweise für Anlagen- und Bauwerksplaner sowie Statiker, die bei immer mehr Neubauten PV-Anlagen verpflichtend einplanen müssen. Von TÜV Rheinland auf Schneelasten geprüfte Photovoltaik-Module lassen sich an einem entsprechenden Prüfzeichen erkennen.

13.1.2022 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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