Energieallianz Bayern: Megawatt-Photovoltaik-Kraftwerk in Hallbergmoos geplant

Zu sehen ist eine Animation vom geplanten Megawatt-Photovoltaik-Kraftwerk in Hallbergmoos.Grafik: Energieallianz Bayern
Gemeinsam planen die Energieallianz Bayern und Höflinger Müller, in Hallbergmoos im Landkreis Freising eine 37 Hektar große Monokulturfläche in ein Photovoltaik-Kraftwerk umzuwandeln.

Das Photovoltaik-Kraftwerk soll zwischen S-Bahn, Bundesstraße und Gewerbegebiet entstehen. Geplnat ist ein bienen- und insektenfreundliches Gelände mit einer Servicestation inklusive Erlebnisgastronomie. Zudem bekommt Hallbergmoos eine eigene Ladeinfrastruktur für E-Autos mit mehreren Lade- und Schnellladesäulen. Diese will man ausschließlich über die CO2-freie Sonnenenergie betreiben. Die Daten des Photovoltaik-Parks sind eindrucksvoll, sagt Ulrich Geis Geschäftsführer der Energieallianz Bayern: „Wir sind damit in der Lage 37 Millionen Kilowattstunden pro Jahr umweltfreundlich zu produzieren, was einer Einsparung von 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr entspricht. Oder anders gesagt: Dieser Photovoltaik-Park produziert Strom für 10.000 Haushalte und Betriebe. Die Gemeinde Hallbergmoos ist damit auf einen Schlag CO2-neutral.“

Und noch ein Pluspunkt. Aus der Agrarfläche, die man derzeit für den Anbau von Monokulturen wie Mais benutzt, entsteht eine Wildblumenwiese. „Zwischen den Modulreihen haben wir viel Platz und schaffen damit beste Voraussetzungen für Bienen und andere Insekten. Das Gelände, das im äußeren Bereich des Landschaftsschutzgebietes Isartal liegt, wird somit ökologisch aufgewertet“, sagt Geis. Er verweist darauf, dass für Photovoltaik-Anlagen keine Betonfundamente notwendig sind, sondern die Träger nur in den Boden gesteckt werden. „Ohne großen Aufwand kann man so eine Anlage auch wieder rückstandsfrei entfernen und die Fläche der Landwirtschaft zurückgeben.“

Photovoltaik-Kraftwerk soll Monokultur ökologisch aufwerten

Das Gelände zwischen Bundesstraße und S-Bahn ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Isartal. Mit dem Photovoltaik-Kraftwerk will man die bisherige Monokultur ökologisch aufwerten. Direkt an der Bundesstraße und dem Gewerbegebiet entstehen die Servicestation und die Erlebnisgastronomie samt Naturteich. Direkt an der Bundesstraße am bereits bestehenden Gewerbegebiet plant die Höflinger Müller GmbH eine Servicestation. „Wir zeigen, dass Wirtschaft Ökologie kann, wenn alle an einem Strang ziehen, um ein umfassendes Konzept gemeinsam umzusetzen“, unterstreicht Geschäftsführer Franz Höflinger. Von der Servicestation in Hallbergmoos aus will das Unternehmen die über 140 Filialen der Marken Müller, Höflinger und The Brezn Concept Store in München, Oberbayern und Niederbayern beliefern. „Unser Ziel ist es, unsere gesamte Lkw-Flotte auf E-Mobilität umzustellen. Wir werden damit 500.000 Liter Diesel pro Jahr einsparen“, rechnet Höflinger vor.

Bi-direktionales Be- und Entladen von E-Lkws

Tagsüber, wenn die Sonne für den umweltfreundlichen Strom sorgt, will man die Temperaturen im Kühlhaus, das in der Servicestation integriert ist, so weit herunterfahren. Somit ist in den Nachtstunden keine weitere Energieabnahme notwendig. Gleichzeitig will man tagsüber die Akkus der E-Lkws von Höflinger Müller mit Strom laden und als Energiepuffer nutzen. Über dieses sogenannte bi-direktionale Be- und Entladen können Schwankungen bei der Produktion von Sonnenstrom ausgeglichen werden. So kann Hallbergmoos den ganzen Tag über zuverlässig mit grüner Energie versorgt werden. Hinzu kommt, dass sich in unmittelbarer Nähe des Geländes für das Photovoltaik-Kraftwerk mehrere Umspannwerke befinden. Geis: „Damit haben wir die Möglichkeit, den Sonnenstrom direkt und ohne lange Kabelstrecken ins öffentliche Netz einzuspeisen, wovon dann alle, nicht nur die angrenzenden Gewerbebetriebe, profitieren.“

Geplant ist außerdem, dass an der Servicestation eine Erlebnisgastronomie samt Naturteich angrenzt. „Wir möchten die Menschen auch emotional für Photovoltaik begeistern und damit Technik und Natur in Einklang bringen“, so die beiden Initiatoren. Ziel ist es, die entsprechenden Genehmigungen zu erhalten und umgehend mit dem Bau zu beginnen, erklären Höflinger und Geis: „Wir haben in Hallbergmoos die ideale Situation, dass der Grundstückseigentümer unser gemeinsames Projekt voll unterstützt. Anders wäre dieses nachhaltige und vielschichtige Leuchtturmprojekt nicht zu realisieren.“

12.3.2022 | Quelle: Energieallianz Bayern, Höflinger Müller | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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