EPD Deklaration erfasst Umweltwirkung für zwei Photovoltaik-Module von REC

Zu sehen ist ein symbolisches Bild für die Elektrobiotechnologie.Foto: Tierney - stock.adobe.com
Der norwegische Photovoltaik-Hersteller REC Group hat für zwei seiner Module eine Umweltdeklaration erhalten, die den Lebensweg der Module erfasst.

Die Environmental Product Declaration, kurz EPD, gilt für die beiden Photovoltaik-Modultypen REC Alpha Pure und TwinPeak 4. Beide Produkte hat REC im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht. Die EPD-Deklaration erfasst quantitativ die Umweltwirkung und CO2-Emissionen entlang der Herstellung der Photovoltaik-Module. Dazu gehören die Komponenten, der Produktionsprozess und der Transport. Mit der Erstellung war EPD Norway beauftragt.  

Da sie unabhängig überprüft würden, seien die EPDs eine wertvolle Datenquelle, um die Umweltwirkung verschiedener Photovoltaik-Module zu vergleichen, schreibt REC in seiner Pressemitteilung. Zudem lasse sich so der geringe CO2-Fußabdruck der Solarmodule nachweisen. EPD berücksichtigen eine spezifische komplette Lieferkette für ein Produkt. Jan Enno Bicker, CEO REC Group, kommentiert: „Bei REC sind wir der Überzeugung, dass mit der zunehmenden Bedeutung der Solarindustrie auch unsere Verantwortung für eine nachhaltige Produktion wächst. Die Verbraucher von heute wissen, dass die Umstellung auf Solarenergie im Grunde eine gute Sache ist, aber wie gut, das kann im Einzelnen stark variieren.

Alpha Pure: Bleifreies Modul mit Polysilizium aus Deutschland

Im Fall von REC Alpha Pure basiert die EPD beispielsweise auf Polysilizium aus Deutschland. Die Zellen und Module stammen aus Singapur. Als Installationsstandort geht die EPD-Deklaration von Europa aus.

Zudem kommt das Modul komplett ohne Blei aus und entspricht somit den Vorgaben der europäischen Richtlinie für die Beschränkung gefährlicher Substanzen in elektronischen Produkten. Die Richtline „Restriction oft he use of certain Hazardous Substances in electrical and electronic Equipment” verbietet eigentlich den Einsatz von Blei. Für Photovoltaik-Module gibt es bisher Ausnahmen. Mittlerweile wird die Umweltwirkung von Photovoltaik-Modulen allerdings zum Wettbewerbsfaktor. Projektentwickler würden mit den Angeboten auch Daten zur Umweltwirkung der Photovoltaik-Module anfordern, heißt es in der Pressemitteilung von REC.

Das LCA (Cradle-to-Grave) Ergebnis für das Modul REC Alpha Pure mit 410Wp und Supply Chain wie beschrieben (insbesondere Polysilizium aus Deutschland, Fertigung des Moduls in Singapur, Installation und End-of Life in Europa) beträgt das Ergebnis 709g CO2-eq pro Wp.

Damit erreichen wir Energierückgewinnungszeiten (Energy Payback Time) von unter einem Jahr.

TwinPeak4: Silizium-Herstellung ohne Schnittverlust senkt CO2-Emissionen

Für das REC TwinPeak 4 basiert die EPD hingegen auf Silizium aus Norwegen. Dieses stellt REC mit seinem speziellen Kerf-Upcycling-Prozess her. Aus den Schnittverlusten, die beim Sägen der Wafer anfallen, kann REC mit diesem Verfahren wieder hochwertiges Solarsilizium gewinnen. Da die Siliziumherstellung innerhalb der Photovoltaik-Produktion am meisten Energie braucht, schlägt dies besonders stark auf die Energie- und CO2-Bilanz des Solarmoduls durch. Laut REC sinken mit der Kerf-Technologie die CO2-Emissionen verglichen mit dem Siemens-Standardprozess um bis zu 96 Prozent.

CO2-Fußabdruck klar kalkuliert

Die CO2-Fußabdruck von Photovoltaik-Modulen war schon öfter Thema in der Branche. Er hat sich seit den Anfangszeiten der Technologie stark verbessert. Die energetische Amortisationszeit liegt typischerweise unter zwei Jahren. Als eines von wenigen Unternehmen kann REC die CO2-Emissionen nun konkret beziffern. Für das Modul Alpha Pur mit 410 W liegen sie in der Cradle-to-Grave-Betrachtung bei 709 Gramm CO2-Äquivalent pro Watt. Das gesamte Modul kommt also auf 290 kg CO2-Äquivalent. Das Twin Peak 4 mit 375 W kommt nach dem selben Prinzip auf 624 Gramm pro Watt – also 234 kg CO2-Äquivalent für das Modul. Die energetische Amortisationszeit liegt laut REC bei diesen Modulen bei weniger als einem Jahr.

Der Photovoltaik-Hersteller Solarwatt bietet Solarmodule hingegen zusammen mit CO2-Zertifikaten an, die die Emissionen während der Produktion kompensieren sollen. Das Unternehmen verweist zugleich darauf, dass der Energieaufwand für die Herstellung von Solarmodulen auch ohne Kompensation in weniger als zwei Jahren amortisiert sei.

01.07.2022 | Quelle: REC Group | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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