Photovoltaik: ISC Konstanz koordiniert EU-Projekt für hocheffiziente Solarzellen

Unter Leitung des ISC Konstanz wollen Forscher:innen die IBC-Technologie weiterentwickeln. Ziel ist eine Photovoltaik-Fertigung in Europa.Foto: ISC Konstanz
Automatischer Stringer mit IBC-Solarzellen
In einem EU-Projekt wollen Forscher:innen die IBC-Technologie weiterentwickeln. Ziel ist es, die eine Photovoltaik-Fertigung mit dieser Technologie in Europa aufzubauen.

Im Rahmen des vom ISC Konstanz koordinierten IBC4EU-Projekts wollen Forscher:innen bifaziale IBC-Solarzellen- und -Modultechnologien der nächsten Generation entwickeln. Dabei wollen sie die IBC-Technologie für die Massenproduktion von Photovoltaik-Modulen in Europa mit hohem Wirkungsgrad und wettbewerbsfähigen Kosten weiterentwickeln. Zudem sollen die neuen Technologien über alle Fertigungsschritte vom Ingot über die Wafer bis hin zur Solarzelle reichen.

IBC steht dabei für „Interdigitated Back Contact“ was bedeutet, dass beide Elektroden, Plus- und Minuspol, auf der Rückseite der Solarzellen wechselseitig angeordnet sind. So entfallen die sonst üblichen silberfarbenen Kontaktstreifen auf der Vorderseite der Solarzellen, das Abschattungsverluste vermeidet und dem Photovoltaik-Modul eine hochwertige Anmutung geben soll. Somit ist das Ziel des Projektes die Entwicklung und Demonstration einer kostengünstigen und nachhaltigen industriellen Produktion von PV-Produkten auf Basis der IBC-Technologie entlang der gesamten Wertschöpfungskette in einer Pilotlinie in Europa.

Hohe Wettbewerbsfähigkeit der IBC-Technologie bereits erwiesen

Das IBC4EU-Projekt führen 17 Partnern der European Rear Contact Alliance (EURECA) durch. Diese Alliance setzt sich aus weltweit führenden Instituten, Anlagenherstellern und PV-Produzenten aus allen Bereichen der Fertigung zusammen. Die Institute und Unternehmen arbeiten bereits gemeinsam an der Entwicklung und dem industriellen Einsatz der konventionellen IBC-Solarzellentechnologie für den Einsatz in bifazialen Modulen. Frühere Projekte der EURECA-Partner haben bereits zu mehreren vielversprechenden innovativen technologischen IBC-Lösungen entlang der Wertschöpfungskette geführt. Somit konnten sie auch die hohe Wettbewerbsfähigkeit der IBC-Produkte unter Beweis stellten. Die Firma ValoeCell in Litauen hat bereits eine 80-MW-Zebra-Produktion mit ISC Konstanz-Technologie etabliert. Die Zebra Technologie ist laut ISC Konstanz die kosteneffektivste IBC-Technologie auf dem PV-Markt. Denn sie erreicht einen in der Industrieproduktion nachgewiesenen mittleren Wirkungsgrad von über 23,6 % und Zellspannungen über 700 mV. Und das bisher noch ohne passivierende Kontakte.

Durch das EU-Projekt IBC4EU sollen Produktionsstätten im Gigawatt-Maßstab entstehen, damit Stromanbieter in großem Maßstab PV-Systeme installieren können. Projektstart ist voraussichtlich der 1. November 2022, das Fördervolumen der EU beträgt 13,5 Mio €

9.7.2022 | Quelle: ISC Konstanz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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