Dünnschicht-Photovoltaik: First Solar legt Bericht über Nachhaltigkeit vor

Die Grafik visualiert, welche Fortschritte First Solar in Bezug auf die Nachhaltigkeit seiner Dünnschicht-Photovoltaik erzielt hat.Grafik: First Solar
Das US-amerikanische Photovoltaik-Unternehmen First Solar hat seinen Nachhaltigkeitsbericht über das Jahr 2021 vorgelegt. Betitelt ist er wie in den Vorjahren nach dem Erscheinungsjahr: „Sustainability Report 2022“.

Im Bericht stellt das Dünnschicht-Photovoltaik-Unternehmen dar, welche Verbesserung der Nachhaltigkeit es 2021 erzielt hat. Dazu gehören die Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (englisch: Environment, Social, Governance, kurz: ESG). First Solar ist nach eigenen Angaben das einzige der globelen Top-Ten-Photovoltaik-Unternehmen mit Hauptsitz in den USA.

Laut eigenen Angaben haben die PV-Module von First Solar den geringsten CO2- und Wasser-Fußabdruck sowie die schnellste Amortisationszeit unter den auf dem Markt befindlichen PV-Technologien. Mark Widmar, Chief Executive Officer von First Solar, bezeichnet die Strategie „Responsible Solar“ als ein Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb. Das zeigt auch das Engagement anderer großer Photovoltaik-Unternehmen, ihre Nachhaltigkeit zu belegen. Flächendeckende Nachweise oder vergleichbare Daten gibt es bisher in der PV-Branche aber nicht.

Ökologische Nachhaltigkeit der Dünnschicht-Photovoltaik kommt schnell voran

In der Pressemitteilung zum Nachhaltigkeitsbericht über das Jahr 2021 hebt First Solar vor allem die Fortschritte bei den Umweltzielen hervor:

Die spezifischen Treibhausgas-Emissionen sind laut First Solar um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Damit sei das Unternehmen auf Kurs, um bis 2028 die angepeilte Minderung von 34 Prozent gegenüber dem Jahr 2008 zu erreichen. Null Emissionen strebt First Solar für 2050 an. Dabei stützt sich First Solar auf die Methode „Science Based Target“, mit der Unternehmen messbare Klimaziele im Einklang mit dem Klimaschutzabkommen von Paris definieren können.

Die Energieintensität der Fertigung sank 2021 laut dem Bericht um 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2009 habe First Solar damit den Energieeinsatz pro Watt PV-Leistung um 65 % gesenkt. Bis 2028 strebt das Unternehmen eine Senkung um 74 % gegenüber 2009 an.

Den Wassereinsatz pro Watt hat First Solar 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 32 % reduziert. Seit dem Basisjahr 2009 waren es 78 %. Der jüngste Fortschritt geht auf die Kreislaufführung von Wasser zurück, die zu einer Einsparung von 268 Millionen Liter geführt hat. Bei der Wasserintensität habe man das zuerst gesetzte Ziel bereits übertroffen. Nun gilt: Bis 2028 soll der Wasserverbrauch um 87 % im Vergleich zu 2009 sinken.

Die spezifischen Abfallmengen in der Produktion sanken laut dem Bericht um 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2012 waren es 55 %.

Soziale Nachhaltigkeit und Unternehmensführung für Photovoltaik-Branche bedeutend

Im Bericht sind weitere Aspekte der Nachhaltigkeit ebenfalls ausführlich dargestellt. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau einer nachhaltigen Wertschöpfungskette mit Blick auf die Menschenrechte und Umwelt. Das gilt umso mehr, da der Ressourceneinsatz in der wachsenden Branche massiv steigen wird.   

Außerdem fallen zum Beispiel Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Gesundheitsschutz im Unternehmen in diese Rubriken.

Eine wesentliche messbare Größe in Bezug auf die Unternehmensführung (Governance) ist der Frauenanteil in Führungspositionen. Dieser stieg laut dem Bericht um 4 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Vorstand von First Solar besteht zu 33 % aus Frauen. Das Unternehmen erhielt zudem die Auszeichnung „3+-Unternehmen“ von der Organisation 50/50 Women on Boards. Das bedeutet, dass mindestens drei Frauen im Vorstand vertreten sind.

Platin-Bewertung für Photovoltaik-Fabrik in Ohio

Die vertikal integrierte Fertigungsstätte im US-Bundesstaat Ohio erhielt bereits Anfang des Jahres den Status „Platin“ im Validated Audit Process (VAP) der Responsible Business Alliance (RBA). Laut First Solar gilt VAP als führender Standard für die Überprüfung von Sozial- und Umweltmaßnahmen. Platin ist dabei die bestmögliche Bewertung.

Trotz der steigenden Zahl an Zertifikaten ist die Lage der Nachhaltigkeit in der Photovoltaik-Branche bisher unübersichtlich, da verschiedene Auszeichnungen und Nachweise nicht direkt vergleichbar sind. Der deutsche Hersteller Solarwatt erhielt zum Beispiel gerade eine Cradle-to-Cradle-Zertifizierung für sein Glas-Glas-Modul. Das norwegische Photovoltaik-Unternehmen REC erfasst die Umweltwirkung seiner Module mit einer EPD Deklaration.

Den Nachhaltigkeitsbericht von First Solar für das Jahr 2021 gibt es hier zum Herunterladen.

27.7.2022 | Quelle: First Solar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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