SMA: Lieferprobleme belasten Halbjahresergebnis

Portrait des SMA-Vorstandschefs Jürgen ReinertFoto: SMA
Der SMA-Vorstandsvorsitzender Jürgen Reinert
Wechselrichterproduzent SMA ist im ersten Halbjahr 2022 in die roten Zahlen gerutscht. Grund sind Lieferengpässe. Das Unternehmen bestätigte aber seine Prognose.

Lieferengpässe bei elektronischen Bauteilen haben beim Solar-Wechselrichter-Spezialisten SMA Solar Technology AG das Halbjahresergebnis negativ beeinflusst. Wie das Unternehmen mitteilte, erzielte es im ersten Halbjahr 2022 ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 16,0 Millionen (Mio.) Euro. Das ist ein Rückgang von fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als SMA 38 Mio. Euro erzielte. Die EBITDA-Marge ermäßigte sich ferner auf 3,4 (Vorjahr: 7,8) Prozent. Unter dem Strich rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen. So sank das Konzernergebnis auf minus 10,6 Mio. Euro. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 13,3 Mio. Euro zu Buche. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich somit auf minus 0,31 Euro (H1 2021: 0,38 Euro). Die Nettoliquidität ging zudem zurück auf 176,3 Mio. Euro (31.12.2021: 221,7 Mio. Euro).

Die SMA Gruppe verkaufte von Januar bis Juni Wechselrichter mit einer Leistung von insgesamt rund 5,8 GW und erzielte einen Umsatz von 471,9 Mio. Euro (H1 2021: 488,3 Mio. Euro). Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Segment Home Solutions geringer aus, weil die hohe Nachfrage aufgrund der Knappheit von Material nicht bedient werden konnte. Der Umsatz in den Segmenten Commercial & Industrial Solutions und Large Scale Project Solutions blieb aufgrund von Lieferschwierigkeiten und Projektverschiebungen infolge gestiegener Preise auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang ist weiterhin sehr stark.

Die Eigenkapitalquote lag mit 39,1 Prozent auf dem Niveau zum Vorjahresende (31.12.2021: 39,0 Prozent). Zudem verfügt SMA über eine Kreditlinie bei inländischen Banken von 100 Mio. Euro.

Prognose bestätigt

„Die Nachfrage nach zukunftsfähigen Solar- und Energielösungen ist unverändert hoch und unser Auftragseingang entwickelt sich positiv. Aber die weiterhin stark angespannte Liefersituation belastet die Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich,“ sagt SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert. „Neben zahlreichen Branchen treffen die Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen auch die europäischen Wechselrichter-Hersteller und verdeutlichen einmal mehr die Abhängigkeiten der globalen Lieferketten von den asiatischen Märkten. Deshalb haben wir eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um unsere Lieferfähigkeit nachhaltig zu verbessern.

Wir gehen als Folge dessen zum jetzigen Zeitpunkt für das zweite Halbjahr von einer Entspannung der Liefersituation im Vergleich zum ersten Halbjahr aus. Ab 2023 rechnen wir mit einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation und einem profitablen Umsatzwachstum. Darauf bereiten wir uns unter anderem mit dem Bau einer neuen Gigawatt-Fabrik am Standort Kassel und der damit verbundenen Verdopplung unserer Produktionskapazität bis 2024 vor.“

Der SMA Vorstand bestätigt nichtsdestotrotz die am 1. März 2022 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022. Diese sieht einen Umsatz in Höhe von 900 Mio. Euro bis 1.050 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 10 Mio. Euro bis 60 Mio. Euro vor.

11.8.2022 | Quelle: SMA | Solarserver © Solarthemen Media GmbH

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