Baden-Württemberg will Potenzial von Altdeponien für Photovoltaik nutzen

Photovoltaik-Anlagen auf Altdeponien können einen erheblichen Beitrag zum Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten in Baden-Württemberg leisten.Foto: Stadtwerke Heidelberg
Die Stadtwerke Heidelberg haben mit dem Solarpark Feilheck bereits die Fläche einer alten Heidelberger Deponie genutzt.
Eine Erhebung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) im Auftrag des Umweltministeriums hat ein Potenzial von 123 Megawatt Photovoltaik-Leistung auf früheren Deponieflächen ergeben.

Photovoltaik-Anlagen auf Altdeponien können einen erheblichen Beitrag zum Ausbau der PV-Kapazitäten in Baden-Württemberg leisten und so zum Gelingen der Energiewende beitragen. Wie eine Erhebung der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg im Auftrag des Umweltministeriums zeigt, lassen sich auf früheren Deponieflächen zahlreiche Solarkraftwerke installieren und dadurch große Strommengen produzieren. Für die 81 näher untersuchten Altdeponien ergab sich ein Potenzial für Photovoltaik-Anlagen auf rund 125 Hektar Fläche mit einer möglichen Gesamtnennleistung von 123 Megawatt.

Flächenpotenzial in Baden-Württemberg ist noch nicht ausgeschöpft

„Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen, müssen wir alle denkbaren Möglichkeiten nutzen. Frühere Abfalldeponien bieten wertvolle Flächen, die wir für Photovoltaik-Anlagen einsetzen können. Dieses Potenzial dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, sagt Baden-Württemberg Umweltministerin Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker. „Gleichzeitig vermeiden wir einen Flächenkonflikt mit der Landwirtschaft, denn diese Altdeponieflächen können bislang nicht anderweitig genutzt werden.“ Um das Energiepotenzial zügig nutzen zu können, müsse man die Deponiebetreiber laut Walker von ihrem Wiederaufforstungsgebot zumindest vorrübergehend entbinden. Dazu werde sie mit dem für die Forstwirtschaft zuständigen Minister Peter Hauk ins Gespräch gehen. Bislang müsse man Deponien, die man im Wald errichtet hat, am Ende der Nutzungszeit wieder mit Wald aufforsten.

Ulrich Maurer, Präsident der LUBW, ist überzeugt: „Das gesamte Potenzial in Baden-Württemberg ist sicher noch höher als unsere erste Erhebung zeigt. Denn nicht alle Betreiber und Flächenverantwortlichen haben an der Befragung teilgenommen.“

Energieatlas gibt Übersicht über Photovoltaik-Potenzial von Altdeponien

Aus knapp 400 ehemaligen Deponien hat das LUBW 175 in eine Vorauswahl genommen. Von denen habne die Expert:innen 81 vertieft untersucht. Die Deponieflächen, auf denen man keine PV-Anlagen installieren kann, sind bereits ausgefiltert. Für eine präzise Planung gibt es für jede der untersuchten Altdeponien einen Steckbrief. In diesem hat man den potenziellen Einsatz für Photovoltaik bewertet. Die bewerteten Deponien und dazugehörigen Steckbriefe sind im Energieatlas Baden-Württemberg unter diesem Link zu finden.

In Heidelberg gibt es bereits seit vielen Jahren ein Solarkraftwerk, das auf einer Altdeponie steht.

1.9.2022 | Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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