Photovoltaik überholt Erdgas und erzeugt elf Prozent des Stroms

Grafik zeigt die Anteile verschiedener Energieträger an der StromerzeugungGrafik: Destatis
Stromerzeugung in Deutschland: die Photovoltaik ist mittlerweile zweistellig.
Die Photovoltaik hat im zweiten Quartal 2022 Erdgas als Stromerzeugungsquelle überholt. Insgesamt sorgte Solarstrom im ersten Halbjahr für mehr als elf Prozent der heimischen Elektrizität.

Die Photovoltaik hat im zweiten Quartal 2022 erstmals in Deutschland Erdgas bei der Stromerzeugung überholt. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf Basis vorläufiger Berechnungen hervor. So stehen im 2. Quartal 20,5 Milliarden (Mrd.) Kilowattstunden (kWh) Solarstrom nur noch 12 Mrd. kWh Strom aus Erdgas gegenüber.

Im ersten Halbjahr 2022 trug die Photovoltaik zur Stromerzeugung in Deutschland zu 11,2 Prozent bei. Vor Jahresfrist waren es noch 9,4 Prozent. Bedeutendste regenerative Quelle war die Windenergie mit 25,7 Prozent. Der Anteil des gesamten Ökostroms stieg ferner von 43,8 auf 48,5 Prozent. Damit bestätigt Destatis Daten von Anfang Juli.

Insgesamt stammte der im 1. Halbjahr 2022 in Deutschland erzeugte und ins Stromnetz eingespeiste Strom zu knapp einem Drittel (31,4 %) aus Kohlekraftwerken. Damit nahm die Einspeisung von Kohlestrom im Vergleich zu 1. Halbjahr 2021 um 17,2 % zu. Somit wuchs die Bedeutung von Kohlestrom für die Energieversorgung in Deutschland weiter. Insgesamt aber nahm die aus konventionellen Energieträgern erzeugte Strommenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1 % auf 51,5 % des eingespeisten Stroms ab.

Dagegen nahm die Bedeutung von Erdgas weiter ab. Die Stromerzeugung aus Erdgas ging im 1. Halbjahr 2022 um 17,9 % auf nur noch 11,7 % der eingespeisten Strommenge zurück (1. Halbjahr 2021: 14,4 %). Noch deutlicher war die gegenläufige Entwicklung bei Kohle und Erdgas bei ausschließlicher Betrachtung des 2. Quartals. In diesem Zeitraum stieg die Einspeisung von Kohlestrom im Vergleich zum Vorjahresquartal um 23,5 % auf 31,3 %. Dagegen ging die Stromerzeugung aus Erdgas um 19,3 % auf einen Anteil von 10,0 % zurück. Die Photovoltaik hat Erdgas in diesem Zeitraum erstmals überholt.

50,8 % weniger Strom aus Kernenergie

Die Stromerzeugung aus Kernenergie verringerte sich im 1. Halbjahr 2022 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 um 50,8 % auf einen Anteil von 6,0 % an der eingespeisten Strommenge (1. Halbjahr 2021: 12,4 %). Der Grund für den deutlichen Rückgang ist die Abschaltung von drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke zum Jahresende 2021 im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie.

Insgesamt wurden im 1.Halbjahr 2022 in Deutschland 263,2 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 1,3 % mehr als im 1. Halbjahr 2021.

7.9.2022 | Quelle: Destatis | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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