Europas erste Photovoltaik-Anlage in ausgedienter Satellitenschüssel

Der Schweizer Netzbetreiber CKW hat eine Satellitenschüssel des Netzwerkdienstleisters Leuk TDC in eine nachgeführte Photovoltaik-Anlage umgerüstet.Foto: CKW
Die ausgediente Satellitenschüssel liegt 1.000 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Schweizer Netzbetreiber CKW hat eine Satellitenschüssel des Netzwerkdienstleisters Leuk TDC in eine nachgeführte Photovoltaik-Anlage umgerüstet. Leuk TDC bezieht den Solarstrom im Rahmen eines Solar Contractings.

Als erstes Unternehmen in Europa nutzt der Schweizer Netzwerkdienstleister Leuk TDC Satellitenschüsseln zur Energieproduktion. Anstatt ausgediente Satellitenschüsseln zu entsorgen, will man die vorhandene Infrastruktur umfunktionieren. Dieses Solarprojekt hat der Schweizer Netzbetreiber CKW realisiert. Die Photovoltaik-Anlage wird auf der Innenseite der Satellitenschüssel montiert, wo die Sonneneinstrahlung am stärksten wirkt.

Ehemalige Satellitenschüsseln eignen sich optimal als Solaranlage. Man kann sie flexibel nach der Sonne ausrichten und sie erzeugen dadurch mehr Strom als herkömmliche Solaranlagen. Schnee bleibt auf den Photovoltaik-Modulen zudem kaum haften und dank ihrer Lage auf rund 1.000 Metern über Meer liegen das Rechenzentrum und die Satellitenschüsseln meist über der Nebelgrenze. Somit kann Leuk TDC auch im Winter sehr viel Energie durch Sonneneinstrahlung gewinnen.

Weitere Photovoltaik-Anlage in Satellitenschüssel geplant

Eine Schüssel generiert jährlich rund 110.000 kWh. Die Solarmodule auf dem Dach des Rechenzentrums produzieren zusätzliche 550.000 kWh pro Jahr. Bei Leuk TDC sind weitere Solarprojekte angedacht. PV-Module auf zwei weiteren Satellitenschüsseln und auf Freiflächen, um in Leuk künftig noch mehr Sonnenenergie zu gewinnen. Die Baubewilligung für die zweite Satellitenschüssel liegt bereits vor. Daher kann man sie im Frühling bauen.

Dank des eigens produzierten Solarstroms und zusätzlicher Wasserkraft will man das Rechenzentrum von Leuk TDC in Zukunft zu 99 Prozent mit erneuerbarer Energie betreiben. Auch CKW nimmt eine Vorreiterrolle in der klimafreundlichen Energieproduktion ein. Bis 2030 will die Zentralschweizer Energiedienstleisterin massiv in erneuerbare Energien investieren und mit Kraftwerksprojekten in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft, Biomassekraftwerke, Wasserkraft und mit weiteren Technologien zusätzlichen Strom für 165.000 Haushalte und Wärme für 55.000 Haushalte produzieren.

Zukunftsmodell Solar Contracting

In der Zusammenarbeit mit CKW profitiert Leuk TDC vom Solar Contracting. Bei diesem Modell wird die Solaranlage von CKW installiert und Leuk TDC bezieht den Solarstrom zu einem Fixpreis und einer festgelegten Vertragsdauer. Auch Wartungs- und Servicearbeiten erledigt CKW. Nach Ablauf der Vertragsdauer gehört die Photovoltaik-Anlage Leuk TDC. Durch den eigens produzierten Strom ist der Netzwerkdienstleister unabhängiger und weniger betroffen von steigenden Strompreisen. So kann das Unternehmen auch in Zeiten von Stromunsicherheit die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden nach geringer Latenzzeit und High-Computing-Services im Rechenzentrum erfüllen.

Im Solarbereich liegt in der Schweiz ein enormes Potenzial brach. Insbesondere Freiflächenanlagen im alpinen Bereich sind in der Schweiz eine Seltenheit. „Wir wollen verstärkt auch im alpinen Bereich Großanlagen realisieren, denn diese sind effizienter und können im Winter sogar mehr Strom produzieren als im Sommer“, sagt CKW-CEO Martin Schwab. Die neue PV-Anlage in der Satellitenschüssel von Leuk TDC ist bestes Beispiel für eine innovative, effiziente Solaranlage mit hoher Winterstromproduktion.

15.11.2022 | Quelle: Axpo Holding | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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