Exergiesystem von Varmeco optimiert Wärmetechnik in Passivhaus-Neubauten

Vier Passivhäuser im österreichischen Unterkrumbach sind mit einem sogenannten Exergiesystem von Varmeco ausgestattet.Foto: Morscher Bauprojekte
Der Einsatz von Holz bei der Schindelfassade und der Innenausstattung sorgt hier für die Eingliederung der Objekte in das Umfeld und soll zugleich den Wohlfühlfaktor für die Bewohner steigern.
Vier Passivhäuser im österreichischen Unterkrumbach sind mit einem sogenannten Exergiesystem von Varmeco ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Wärmepumpe, die bei Bedarf das Temperaturniveau der Erdsonden-Wärmepumpe und der Solarthermie-Anlage anhebt.

„Lebensqualität muss man ein Stück weit organisieren“, sagt Günter Morscher, Inhaber der Morscher Bau- und Projektmanagement GmbH. Sein Beitrag dazu sind Effizienzhäuser mit Komfort – wie die vier Passivhäuser in Unterkrumbach im Bregenzerwald. Die Wohnanlage mit über 3.200 m² Wohnfläche entstand in den vergangen fünf Jahren und bietet insgesamt 43 Parteien ein Zuhause. Besonders effizient sollen die Häuser dabei durch das Exergiesystem von Varmeco sein.

Der Einsatz von Holz bei der Schindelfassade und der Innenausstattung sorgt hier für die Eingliederung der Objekte in das Umfeld und soll zugleich den Wohlfühlfaktor für die Bewohner steigern. „Zudem hilft Holz beim Energiesparen“, erklärt Morscher, „denn Räume mit unbehandelten Holzböden und Wandelementen werden als behaglicher empfunden“, erklärt er. Allein dadurch ließe sich die Raumtemperatur ohne Komfortverlust um etwa ein halbes Grad senken.

Doch auch auf der Technikseite lässt sich noch mehr Energie sparen. Das Passivhauskonzept biete noch etliche Möglichkeiten, meint Morscher. „Der nächste logische Schritt ist die Weiterentwicklung des Passivhauses zu intelligenter Effizienz.“ Für Intelligenz und Effizienz sorgt in den neuen Wohngebäuden ein Exergiesystem von Varmeco aus Kaufbeuren. Es soll die Wärmetechnik der Gebäude optimieren, die von je einer Erdsonden-Wärmepumpe und eine Solarthermie-Anlage versorgt werden. Dazu soll die Technik den Exergieanteil steigern.

Exergie ist der nutzbare Teil der Energie, bei der Heizanlage also die fürs Heizen und die Warmwasserbereitung einsetzbare Energie. Denn auch 15 Grad warmes Wasser enthält thermische Energie – aber zum Duschen und Heizen wäre es unbrauchbar. Erst auf höherem Temperaturniveau wird aus dieser Energie Exergie. Die nutzbaren Temperaturniveaus effizient zu erzielen, ist Aufgabe des Exergiesystems, das Varmeco geliefert hat. Dazu gehören je Gebäude ein Hoch- und ein Niedertemperatur-Wärmespeicher, ein Modul zur Anbindung der Solarthermie-Anlage, ein Trinkwassererwärmer sowie eine sogenannte Exergiemaschine in 10-kW-Ausführung und ein Systemregler VarCon380.

Exergiesystem von Varmeco sorgt für „Wärme-Boost“

„Früher hätten wir bei solchen Objekten mit zwei Heizungswärmepumpen arbeiten müssen, um geeignete Temperaturen für die hygienische Warmwasserbereitung zu erhalten“, berichtet Morscher. „Das war vor allem im Winter nicht effizient. Jetzt sorgt die Exergiemaschine bei deutlich geringerem Stromverbrauch für den nötigen Temperaturhub, indem sie etwa ein Drittel der Wärmeenergie von 35 Grad auf über 60 Grad anhebt.“ Von diesem „Wärme-Boost“ profitiert auch der Solarertrag, denn liefert die Anlage in Frühling oder Herbst nur mäßige Temperaturen, hebt die Exergiemaschine diese auf ein nutzbares Niveau.

Die Exergiemaschine selbst ist eine spezielle Art von Wärmepumpe und läuft nur bei Bedarf, das heißt, wenn die Temperatur im heißeren Bereich des Wärmespeichers unter den vorgegebenen Sollwert sinkt. Dann lädt sie den heißen Bereich nach. Gleichzeitig kühlt sie den unteren Bereich des Niedertemperaturspeichers. Auf diese Weise erfolgt nicht nur das Bereitstellen von Warmwasser effektiver, auch die Heizungswärmepumpe und die Solaranlage arbeiten mit höherem Wirkungsgrad, denn beide profitieren von dem kühleren Rücklauf.

Damit alle Wärmelieferanten, also Erdsonden-Wärmepumpe, Solaranlage und die Exergiemaschine, möglichst energiesparend eingesetzt werden, überwacht der Systemregler VarCon380 das gesamte System und gibt dabei der Solarthermie Vorrang. Die parametrierbare und selbstlernende Reglerlogik stimmt die Wärmeerzeugung bestmöglich auf das Verbrauchsverhalten ab. Der Regler gestattet außerdem das Aufzeichnen der Betriebsdaten und den Fernzugriff, sodass der Betrieb auch aus der Ferne überwacht oder das System neu parametriert werden kann.

„Das Exergiesystem bietet genau die Intelligenz und Effizienz, die Passivhäuser heute brauchen“, sagt Morscher. „Für uns ist es daher der neue Standard bei der Wärmetechnik.“

18.11.2022 | Quelle: Varmeco | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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