Photovoltaik: Wirsol Roof Solutions entwickelt virtuelles Power Purchase Agreement

Das Unternehmen Wirsol Roof Solutions hat anhand eines konkreten Projekts ein virtuelles Power Purchase Agreement (vPPA) entwickelt.Foto: Spacemedia / Steffen Hoffner
Die Photovoltaik-Dachanlage bei Pfenning Logistics in Monsheim diente als konkretes Projekt bei der Entwicklung des vPPA.
Zur Absicherung von Energiepreisrisiken für Gewerbe und Industrie hat Wirsol Roof Solutions eine „virtuelle Stromkaufvereinbarung“ (vPPA) entwickelt.

Das Unternehmen Wirsol Roof Solutions hat anhand eines konkreten Projekts ein virtuelles Power Purchase Agreement (vPPA) entwickelt. Mit dieser „Stromkaufvereinbarung“ lässt sich Unternehmen der Strom aus gewerblichen Photovoltaik-Anlagen standortübergreifend zur Absicherung von Energiepreisrisiken nutzen.

Eine standortübergreifende Nutzung von Überschussmengen aus Photovoltaik-Anlagen zur Absicherung von Energiepreisen erfordert bisher die klassische energiewirtschaftliche Lösung mit einer komplexen Vertrags- und Lieferkette. Dieser physische PPA ermöglicht einen Ausgleich über Standorte hinweg. Für diese Vorgehensweise gibt es etablierte Prozesse für die Anrechnung von Herkunftsnachweisen. Grundsätzlich ist so auch ein Ausgleich mit nicht verbundenen Unternehmen möglich. Diese klassische Möglichkeit hat aber auch deutliche Nachteile. Die Vertragskonstruktion ist komplex und Direktvermarkter und Energieversorger sollten identisch sein. Außerdem gibt es für den Standort des Verbrauchers keine freie Lieferantenwahl und die Gesamtkalkulation seiner Strombelieferung ist intransparent.

Das nun von Wirsol Roof Solutions entwickelte Modell des virtuellen PPA erlaubt die Energiepreisabsicherung ohne Intermediäre und ohne energiewirtschaftlichen Sonderaufwand. Dabei erfolgt ein finanzieller Ausgleich zwischen dem Produzenten und dem Verbraucher ganz ohne physische Lieferkette.

In anderen Ländern, beispielsweise in den USA, sind vPPA nach Angabe von Wirsol Roof Solutions bereits üblich. Da vPPA zwischen nicht verbundenen Unternehmen der Finanzmarktregulierung unterlägen, wurden sie in Deutschland bisher nicht in der Breite wahrgenommen. Hinzu käme, dass virtuelle PPA nicht im Interesse von Energieversorgungsunternehmen lägen. Sie würden daher von ihnen nicht als Lösung verfolgt. Für verbundene Unternehmen hat Wirsol Roof Solutions gemeinsam mit der Beratung 3EPunkt und der Kanzlei CMS ein solides Geschäfts- und Vertragsmodell auch für Deutschland entwickelt.

Virtuelles Power Purchase Agreement: Einfache Abwicklung über Direktvermarktung und Ausgleichszahlung

„Unser virtueller PPA ist für verbundene Unternehmen unkompliziert umzusetzen. Die energiewirtschaftliche Abwicklung und die Abwicklung des Differenzvertrages sind bei dieser Vorgehensweise sehr einfach“, sagt Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol Roof Solutions.

Im virtuellen PPA wird zunächst vom Produzenten, also der Betreibergesellschaft der Photovoltaik-Anlage am Produktionsstandort, ein Standardvertrag mit einem Direktvermarkter abgeschlossen. Der Direktvermarkter zahlt den realisierten Marktpreis für den Solarstrom abzüglich einer kleinen Dienstleistungspauschale. Die Direktvermarktung erfolgt zu variablen Spotmarktpreisen. Der Verbraucher schließt klassisch einen Standardstromliefervertrag mit einem Energielieferanten ab.

Dabei erfolgt ein Ausgleich über die Wertdifferenz und somit die Verteilung von Chance und Risiko aus dem Marktwert des Photovoltaik-Stroms. Je nach Marktpreis erhält der Betreiber oder der Verbraucher die Preisdifferenz zum Marktwert. Geregelt wird dies in einem Differenzvertrag, dem virtuellen PPA, zwischen Betreiber und Verbraucher. Hierfür stellt Wirsol Roof Solutions ein Paket aus Musterverträgen und energiewirtschaftlicher Beratung durch 3EPunkt bereit.

„In der aktuellen Krise sind virtuelle PPA für viele Unternehmen eine schnelle und unkomplizierte Lösung zur standortübergreifenden Energiepreisabsicherung. Dass Wirsol Roof Solutions dieses Modell nun für den breiten Einsatz auch in Deutschland umgesetzt hat, ist eine wichtige Innovation“, sagt Tim Meyer, Inhaber des Beratungsunternehmens 3EPunkt.

Interessant ist ein virtuelles Power Purchase Agreement vor allem für Branchen, in denen auch Liegenschaften mit großen Dächern und wenig elektrischer Last vorkommen. Dies ist bei der Logistikbranche der Fall. Außerdem geht es dabei immer um den standortübergreifenden Risikoausgleich zwischen Photovoltaik-Anlage und Strombezug. Daher hat Wirsol Roof Solutions sein Modell des vPPA in Partnerschaft mit Pfenning Logistics auf Basis der Photovoltaik-Anlage in Monsheim entwickelt.

16.12.2022 | Quelle: Wirsol | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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