Pilotprojekt Haru Oni produziert erste E-Fuels in Chile

Windenergie-Anlage in Chile, Elektrolyseur, Produktion von E-FuelsFoto: HIF Global
Kleine Anlage, großer Schritt: Die Pilotanlage Haru Oni ist für die beiteiligten Unternehmen der Einstieg in die E-Fuels-Technologie.
Die Pilotanlage zur E-Fuels Herstellung von HIF Global im chilenischen Haru Oni hat die ersten Liter synthetischen Kraftstoff produziert. Porsche hat sich den Sprit aus der ersten Produktionsphase gesichert.

Das E-Fuels-Werk in Punta Arenas im Süden von Chile soll Kraftstoff aus grünem Wasserstoff herstellen, der mit Strom aus Windenergie per Elektrolyse hergestellt wird. Das CO2 dafür wird aus der Atmosphäre entzogen. Die Bausteine Kohlenstoff lassen sich zu verschiedenen Kraftstoffen kombinieren, wie Methanol, Benzin oder „Erdgas“, das in Form von LNG auch nach Europa exportiert werden kann. Haru Oni soll pro Jahr 350 Tonnen E-Methanol und 130.000 Liter E-Benzin produzieren. Die Anlage soll im März 2023 in Betrieb gehen. Den Grundstein hatte HIF Global vor etwa einem Jahr gelegt. Die Emissionen im Zusammenhang mit dem Projekt gleicht HIF Global über CO2-Zertifikate aus.

An dem Pilotprojekt sind Großunternehmen von verschiedenen Kontinenten beteiligt. HIF Global ist Eigentümer und leitender Entwickler von Haru Oni und führt seit acht Jahren Studien zur Entwicklung von E-Fuel-Projekten in Magallanes durch. Porsche beteiligte sich an der Forschung und hat einen Vertrag über die Abnahme von -E-Benzin für seine Marketing-Aushängeschilder wie den Porsche Mobil 1 Supercup und die Porsche Experience Center geschlossen. Dafür muss der Autokonzern weder Motoren noch Infrastruktur verändern.

Das Energieunternehmen Enel Green Power ist Partner für die Windenergieerzeugung und die Produktion von grünem Wasserstoff. Das staatliche chilenische Energieunternehmen ENAP unterstützt Infrastruktur und Logistik. Siemens Energy ist für das Anlagendesign und die Technologieintegration verantwortlich und liefert seinen Elektrolyseur und die Windturbine von Siemens Gamesa. Das Projektentwicklungs- und Gasvertriebsunternehmen Empresas Gasco unterstützt mit Forschung und Entwicklung die Produktion des synthetischem Gases. ExxonMobil liefert die Methanol-to-Gasoline-Technologie (MtG) für die Anlage.

E-Fuels und Grüner Wasserstoff sollen für Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität in Chile sorgen

Bei der Einweihungsfeier wurde dementsprechend ein Porsche 911 mit dem synthetischen Kraftstoff betankt. Der chilenische Energieminister Diego Pardow leitete die Zeremonie.  

„Es ist entscheidend, dass die neue grüne Wasserstoffindustrie die Schaffung von Arbeitsplätzen fördert und die Lebensqualität der Menschen verbessert. Auf diese Weise schaffen wir Sicherheit für eine deutlich nachhaltigere Zukunft. Und die Haru-Oni-Anlage von HIF steht für diesen symbolischen Wert. Sie ermöglicht es uns, in eine Zukunft zu blicken, in der andere Energieformen möglich sind. Wir brauchen diese Momente des Optimismus in einer Zeit, in der so viele Kräfte uns davon abhalten, unsere Klimaziele zu erreichen“, sagte Minister Pardow.

HIF Global, das weltweit führende E-Fuels-Unternehmen, feiert zusammen mit seinen Partnern, Behördenvertretern und Gemeindevertretern die Produktion der ersten Liter synthetischer Kraftstoffe in der Pilotanlage Haru Oni im Süden von Chile.

César Norton, President und CEO von HIF Global nannte den Produktionsstart einen Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Er dankte den Behörden, Partnern und lokalen Gemeinden. Das Projekt führe die Erfahrung deutscher, italienischer, amerikanischer, chinesischer und chilenischer zusammen. „Unser Engagement besteht darin, diese Branche zu vergrößern und auf nachhaltige Weise auf der ganzen Welt kommerzielle E-Fuel-Anlagen in großem Maßstab zu errichten“, sagte Norton.

Auch Baden-Württemberg, Winfried Hermann, kommentierte die Inbetriebnahme, denn das Bundesland will die E-Fuels gern importieren. „Die Nachfrage ist enorm – insbesondere in den Bereichen Luftfahrt und Schifffahrt, aber auch für die Dekarbonisierung der bestehenden Fahrzeugflotten. Die chilenisch-deutsche Energiepartnerschaft, die 2019 ins Leben gerufen wurde, bietet ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit beim Klimaschutz und die unverzichtbare Transformation der Kraftstoffindustrie.“

Das Öko-Institut hat in einer Studie 2020 dargelegt, dass E-Fuels bevorzugt für Flugzeuge und Schiffe genutzt werden sollten, da es dort wenige Alternativen gebe.

22.12.2022 | Quelle: HIF Global | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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