BSH: Flächenentwicklungsplan zum Ausbau der Offshore-Windenergie veröffentlicht

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den neuen Flächenentwicklungsplan zum Ausbau der Offshore-Windenergie veröffentlicht.Foto: Cinematographer / stock.adobe.com
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den neuen Flächenentwicklungsplan zum Ausbau der Offshore-Windenergie veröffentlicht. Mit dem Plan wird ein wichtiger Schritt zur Erreichung des Ausbauziels von 30 GW bis 2030 getan.

„Der Ausbau der Offshore-Windenergie ist für sich schon eine Mammutaufgabe. Umso mehr freut es mich, dass wir hier so schnell Erfolge melden können“, sagt Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. „Der Flächenentwicklungsplan des BSH ist neben der Offshore-Vereinbarung aus dem vergangenen November ein weiteres Stück unseres Masterplans, um die hohen Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen.“ Der Flächenentwicklungsplan ist die Grundlage für den Ausbau der Offshore-Windenergie. Er legt die konkreten Flächen für die Windenergie in Nord- und Ostsee, die Ausschreibungsjahre, die Inbetriebnahme und den Netzanschluss fest.

Bis zum Jahr 2030 will der Bund die bestehende Leistung von derzeit 8 GW auf 30 GW fast vervierfachen und knapp 22 GW zubauen. Dieses ambitionierte Ziel ist im Koalitionsvertrag verankert und im novellierten Wind-auf-See-Gesetz rechtlich bindend festgelegt. Der Flächenentwicklungsplan soll unmittelbar nach dem Inkrafttreten des Gesetzes die Umsetzung dieses Zieles ermöglichen.

Der Flächenentwicklungsplan setzt laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die im Windenergie-auf See-Gesetz beschlossenen Beschleunigungsmaßnahmen um und verankert das überragende öffentliche Interesse der Offshore-Windenergie gegenüber anderen Nutzungen. Um den Ausbau zu beschleunigen, hat man auf den vorhandenen Flächen die Leistung verdichtet und weitere Potenzialflächen identifiziert. Auf den Flächen lässt sich insgesamt eine Leistung von 36,5 GW installieren. Der Plan legt auch fest, welche Flächen man nach den jeweiligen Ausschreibungsverfahren (mit und ohne Voruntersuchung der Flächen) ausschreibt. Zusätzlich festgelegt ist ein Testfeld zur Förderung der Forschung und Entwicklung im Küstenmeer.

Flächenentwicklungsplan Offshore-Windenergie legt Grundlage für europäisches Offshore-Stromnetz

Die Realisierung der Netzanbindungen wurde beschleunigt und weitere Anbindungssysteme festgelegt. Die Vernetzung mit anderen europäischen Ländern gewinnt zunehmend an Bedeutung, damit immer ausreichend erneuerbarer Strom zur Verfügung steht. Dabei soll der Flächenentwicklungsplan bereits die Grundlage für ein europäisches Offshore-Stromnetz legen. In diesem könnte man die einzelnen Windparks miteinander verbinden. Der Plan berücksichtigt dabei Ergebnisse aus internationalen Arbeitsgruppen wie der North Seas Energy Cooperation (NSEC). Festgelegt sind unter anderem Kabeltrassen zur Verbindung der Offshore-Plattformen und vorzuhaltende Anschlusskapazitäten auf den Plattformen.

Strom aus Offshore-Windparks eignet sich, um daraus Wasserstoff per Elektrolyse zu gewinnen. Um diese Technologien in industriellem Maßstab auf hoher See zu erproben, legt der Flächenentwicklungsplan einen vergrößerten Bereich in der Nordsee fest, den man mit einer Wasserstoff-Pipeline anbinden könnte. Die Fläche ermöglicht eine Elektrolysekapazität von bis zu 1 GW.

Auch über das Jahr 2030 hinaus zeigt der Flächenentwicklungsplan auf, wie es mit dem Ausbau der Offshore-Windenergie weiter geht. Das gesetzlich festgelegte Ausbauziel von 40 GW bis 2035 wird demnach nochmals um 10 GW übertroffen. Dazu enthält der Plan im Anhang eine Darstellung möglicher weiterer Flächen. Damit zeichnet das Bundesamt den weiteren Ausbau der Offshore-Windenenergie mit weiteren hohen jährlichen Zubaumengen vor und soll damit Investitionssicherheit schaffen. Es ist vorgesehen, das nächste Fortschreibungsverfahren des Flächenentwicklungsplans zur Festlegung des Ausbaus nach 2030 noch in diesem Frühjahr zu beginnen.

20.1.2023 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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