Stadtwerke Tübingen setzen auf hybride Solarparks

Ein Freiflächen-Solarpark unter blauem Himmel mit Schlierenwolken.Foto: Abo Wind
Die Stadtwerke Tübingen haben in Lahr einen Hybrid-Solarpark von Projektentwickler Abo Wind übernommen.
Eine Photovoltaikanlage aus bifazialen Modulen und mit einer Leistung von 4,3 Megawatt haben die Stadtwerke Tübingen in Rheinland-Pfalz von Abo Wind übernommen. Es ist das zweite PV-Projekt mit Speicher.

Die Stadtwerke Tübingen (swt) investieren in hybride Solarparks. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es im rheinland-pfälzischen Lahr nach einem ersten Projekt in Wahlheim nun den nächsten Hybrid-Solarpark übernommen. Auf einer Freifläche von 5,1 Hektar produzieren knapp 8.000 Module einen Ertrag von 4,7 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr – und befüllen außerdem auf dem Gelände einen Batteriespeicher.

Die Hybrid-Solarparks stammen von Projektentwickler ABO Wind AG. Es ist das dritte gemeinsame Projekt innerhalb eines Jahres – weitere sind bereits in Planung. Die neue Hybridanlage in Lahr ging im Februar in den Betrieb und steht auf einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche in der Ortsgemeinde Lahr im Kreis Rhein-Hundsrück. Direkt in der Nähe steht außerdem bereits seit 2016 eine Windkraftanlage. Neben der Beweidung des Geländes mit Schafen sorgen die swt außerdem für Ausgleichsmaßnahmen. Dazu zählen Gehölzpflanzungen, begleitende Saumstrukturen als optische Eingrünung, sowie Totholz- und Lesesteinhaufen als zusätzliche Lebensraumstrukturen. Die Stadtwerke Tübingen haben für die Anlage in Lahr rund 3,5 Millionen Euro investiert.

Bifaziale Anlage mit 4,3 MW

Kern der Anlage sind 7.965 bifaziale Module, die Sonnenlicht sowohl auf der Vorder-, als auch Rückseite in Strom umwandeln. Das bringt drei Prozent mehr Stromertrag. Ihre Leistung liegt bei 4,27 Megawatt peak (MWp). Der Batteriespeicher mit einer Leistung von 1,5 Megawatt hat ferner eine Kapazität von 2,2 Megawattstunden. Vollgeladen ist der Batteriespeicher bilanziell betrachtet in der Lage, rund 2,5 Prozent der Netzlast Tübingens über einen Zeitraum von 90 Minuten abzudecken. Für das Lastmanagement im Netz spielen Batteriespeicher, erst recht in Kombination mit Erneuerbaren-Anlagen, eine immer wichtigere Rolle.

„Speicheroptionen werden in Zukunft beim Umbau der Stromversorgung auf erneuerbare Energien ein wichtiger und grundlegender Faktor sein“, sagt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. „Wenn es weiterhin zu Preisschwankungen an den Energiebörsen kommt, kann die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage durch Batteriespeichertechnik optimiert werden, um auch nachts zwischengespeicherten Solarstrom ins Netz einspeisen zu können. Hybrid-Solarparks sind deshalb ein wichtiges Instrument für die Energiewende.“

Auf ihrem Ausbaupfad bei den erneuerbaren Energien sind die Stadtwerke Tübingen nun knapp an der 70-Prozent-Marke angekommen (69,3 Prozent). Ziel ist es, bis zum Jahr 2024 75 Prozent des Tübinger Strombedarfs selbst aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Mit dem inzwischen 20. eigenen Solarpark haben die swt bereits ein ansehnliches Portfolio. Alle Solarparks zusammen haben eine Leistung von 97 Megawatt peak und produzieren 101 Gigawattstunden pro Jahr. Damit ließe sich allein ein Viertel des kompletten Strombedarfs der Universitätsstadt Tübingen mit Sonnenstrom aus den swt-eigenen Solarparks decken.

21.2.2023 | Quelle: Stadtwerke Tübingen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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