Stromspeicher-Test: Lithium-Batterien noch überlegen

Grafik zeigt die Sieger der Stromspeicher-Inspektion 2023.Grafik: HTW Berlin
Top 10 der Stromspeicher-Inspektion 2023
Die Stromspeicher-Inspektion 2023 von HTW Berlin und KIT zeigt: Lithium-Ionen-Batterien sind technisch gegenüber Salzwasser- und Hochtemperatur-Speicher noch überlegen. Testsieger wurde RCT Power.

Der aktuelle Stromspeicher-Test der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin zeigt, das Lithium-Batterien in puncto Energieeffizienz Alternativen noch überlegen ist. Wie die Hochschule mitteilte, analysierte sie zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT erstmals auch Salzwasser- und Hochtemperaturbatterien.

Die Laborergebnisse zeigten: Die Stromspeicherung der alternativen Systeme sei im Vergleich zur Speicherung in Lithium-Ionen-Batterien von deutlich höheren Verlusten geprägt. Die Speicherverluste der untersuchten Natrium-Ionen-Batterien sind um das Fünffache höher als die von Lithium-Ionen-Batterien. Bei den untersuchten Natrium-Nickelchlorid-Batterien seien die Verluste sogar um den Faktor 7 höher.

RCT Power auf Rang Eins der PV-Batterien

Zum sechsten Mal in Folge bewertet die Stromspeicher-Inspektion 2023 die Energieeffizienz von Solarstromspeichern. An der diesjährigen Ausgabe beteiligten sich Hersteller wie BYD, Fronius, Kostal, Varta und Viessmann. Die mit dem System Performance Index (SPI) bewerteten Stromspeichersysteme sind in den Leistungsklassen 5 Kilowatt (kW) und 10 kW gegeneinander angetreten.

In der höheren Leistungsklasse setzte sich dabei ein DC-gekoppeltes Speichersystem von RCT Power mit einem SPI (10 kW) von 96,4 % durch. Die Hybridwechselrichter von Kaco und Fronius erzielten in Kombination mit den Batteriespeichern von Energy Depot und BYD einen SPI (10 kW) von 95,4 %. Hier entschied die zweite Nachkommastelle über die Platzierung auf den Plätzen 2 bis 4. In der 5-kW-Leistungsklasse setzten sich Geräte von RCT Power, Fronius und Kostal durch. Die Speichersysteme von Viessmann und Varta komplettieren mit ihrer ebenfalls sehr guten Effizienz die Top 5. Abgesehen von dem AC-gekoppelten System von Varta handelt es sich bei allen anderen Effizienztestsiegern um Hybridwechselrichter in Kombination mit Hochvolt-Batterien.

Wirkungsgrad der PV-Stromspeicher und Stand-by-Verbrauch punkten

Grundlage für die Bewertung der Effizienztestsieger sind hervorragende Werte in unterschiedlichen Effizienzkategorien. Das System von Varta überzeuge mit einem hohen Batteriewirkungsgrad von 97,8 % und einem Stand-by-Verbrauch von lediglich 2 W. Bei einem deutlich weniger effizienten Mitbewerber weichen die Werte mit 92,9 % und 51 W stark ab. RCT Power punkte ferner mit einem exzellenten Wechselrichterwirkungsgrad im Entladebetrieb von 97,8 %. Der neue Bestwert ist unter anderem auf die Optimierung der Zwischenkreisregelung und die Verwendung von effizienten Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern zurückzuführen. Mit einer Einschwingzeit von unter 200 Millisekunden stellte der Hybridwechselrichter von Kaco ebenfalls einen neuen Rekord auf. Bei diesem Gerät sei die Reaktion und Anpassung auf einen neuen Leistungswert bereits beendet, bevor 14 der anderen untersuchten Systeme überhaupt auf eine Änderung der Leistung reagieren.

Jetzt 200.000 PV-Batteriesysteme installiert

Mit über 197 000 Heimspeichersystemen und 269 000 PV-Anlagen mit einer Nennleistung zwischen 2 kW und 20 kW stellt auch der Markt für Photovoltaik-Batteriesysteme in Deutschland neue Rekorde auf. Dabei ist ein Trend hin zu größer dimensionierten PV-Anlagen und Batteriesystemen erkennbar. Mehr als ein Viertel der neuen PV-Anlagen im betrachteten Marktsegment hatte eine Nennleistung zwischen 10 kW und 20 kW. Die mittlere nutzbare Speicherkapazität der Batteriesysteme stieg auf 8,4 kWh. In Summe sind in Deutschland nun mehr als 526 000 Heimspeicher installiert, die eine kumulierte Speicherkapazität von 4,3 GWh aufweisen.

Bei den neu installierten PV-Speichersystemen haben sich Hybridwechselrichter, die den PV-Wechselrichter und den Batterieanschluss in einem Gerät vereinen, gegenüber AC-gekoppelten Systemen klar durchgesetzt. Im Jahr 2022 waren drei von vier der neu installierten Systeme DC-gekoppelt. Vor vier Jahren führten noch AC-gekoppelte Batteriesysteme den deutschen Heimspeichermarkt an. Besonders im Trend sind zudem Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Innerhalb von fünf Jahren verdoppelten sie ihren Anteil auf heute knapp 70 %.

22.2.2023 | Quelle: HTW Berlin | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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