Mitnetz Strom investiert in Digitalisierung der Mittel- und Niederspannungsnetze

Im Bild ein Arbeiter auf einem Spannungsmast der Mitnetz Strom, für den Natzbetrieber steht die Digitalisierung der Mittel- und Niederspannungsnetze im Fokus.Foto: www.mitnetz-strom.de / Michael Setzpfandt
Neben den digitalen Lösungen sind der klassische Netzausbau und die Netzverstärkung weiterhin wichtig.
Der mitteldeutsche Stromnetzbetreiber Mitnetz Strom gibt in diesem Jahr mehr als 50 Millionen Euro für digitale Trafostationen aus. Das Unternehmen nimmt zusätzlich 343 Millionen Euro für den Ausbau und die Verstärkung der Stromnetze in die Hand und unterstützt Kommunen bei der Wärmewende.

„Die Smartifizierung und Digitalisierung unserer Stromnetze ist weiterhin dringend notwendig. Erneuerbare Einspeiseanlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpen und Ladeboxen sind hauptsächlich in den Mittel- und Niederspannungsnetzen angeschlossen. Nur wenn diese digitalisiert werden, können sie auch künftig effizient gesteuert werden. Damit entstehen ähnlich hohe Anforderungen wie in den Hochspannungsnetzen, die schon zu 100 Prozent digital sind. Wir schätzen, bis 2030 mehr als 150 Millionen Euro in die Digitalisierung und Smartifizierung zu investieren“, sagt Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer Mitnetz Strom.

Mitnetz Strom hatte bereits im Jahr 2022 rund 20 Millionen Euro in ihre Mittel- und Niederspannungsnetze investiert. Das Unternehmen baute rund 250 digitale Trafostationen auf. Ziel ist es, bis 2026 bis zu 25 Prozent der Trafostationen im Netzgebiet digital auszustatten oder konventionelle Stationen mit digitaler Messtechnik nachzurüsten. Insgesamt betreibt der Netzbetreiber rund 18.000 Trafostationen im Netzgebiet.

Mitnetz Strom fordert bessere Rahmenbedingungen für Digitalisierung

Digitale Trafostationen seien nur ein Teil der Lösung smarter Stromnetze. „Flexible Lösungen bei unseren Kunden wie das Laden des Elektroautos bei gleichzeitiger Nutzung von grünem Strom würden das Stromnetz auch entlasten. Dazu braucht es die Politik und neue Rahmenbedingungen. Wir hoffen, dass die Paragrafen 14a und 14d im Energiewirtschaftsgesetz nun endlich netzdienlich angepasst werden. Wir müssen unser Netz schneller denn je fit machen“, sagt Sattur.

Neben den digitalen Lösungen sind der klassische Netzausbau und die Netzverstärkung weiterhin wichtig. Im Jahr 2023 gibt der enviaM-Netzbetreiber 343 Millionen Euro (2022: Millionen Euro) für die Erweiterung, Erneuerung und Instandhaltung des Stromnetzes in seinem Netzgebiet aus. Die Maßnahmen umfassen mit der Hoch-, Mittel- und Niederspannung alle Spannungsebenen des Verteilnetzes. „Das politische Ziel, dass 80 Prozent Energieerzeugung bis 2030 aus erneuerbaren Energien kommen, hieße für Mitnetz Strom ab heute bis 2030 mindestens 1.500 Kilometer Freileitungen zu bauen. Das sind 16 Kilometer pro Monat.“, sagt Sattur. „Das ist nur zu schaffen, wenn die Investitionsbedingungen verbessert werden, ausreichend Fachkräfte und Material zur Verfügung stehen und nicht zuletzt die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“. Die Politik hat hierzu erste Weichen gestellt. Dies reiche jedoch noch nicht aus.

Kommunale Wärmewende

Ein Schwerpunktthema ist zudem, Kommunen bei ihrer kommunalen Wärmeplanung zu unterstützen, voraussichtlich solche mit mehr als 10.000 Einwohnern, für die die kommunale Wärmeplanung verpflichtend wird. Mitnetz Strom beabsichtigt, Kommunen bei allen vier Stufen der kommunalen Wärmeplanung, unter anderem bei der Bestandsanalyse und bei der Potenzialanalyse mit Maßnahmenplan, zu unterstützen. Aktuell testet der Verteilnetzbetreiber dies mit zwei Pilotkommunen in Brandis (Sachsen) und Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt). Ziel ist es, erfolgreiche Lösungen zu entwickeln, die zur regional bestehenden und geplanten Energieinfrastruktur passen.

22.3.2023 | Quelle: Mitnetz Strom | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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