Berechnung von E.on: Photovoltaik im Neubau kann 2037 über 10 TWh Strom liefern

Weißes Einfamilienhaus, Neubau, mit Photovoltaik-Anlage und grünem Rasen vor blauem Himmel.Foto: KB3/ stock.adobe.com
Der Energiekonzern E.on und der Thinktank Energy Brainpool haben das Potenzial von Solarenergie auf Neubauten in Deutschland analysiert. Sie folgern daraus, dass dieses unbedingt genutzt werden sollte.

Die Analyse konzentriert sich auf den Neubau von Einfamilienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern – also auf das Segment, das in der Photovoltaik schon jetzt am stärksten wächst. Würde man jedes dieser Häuser, das in den nächsten 15 Jahren gebaut wird, mit einer PV-Anlage ausstatten, kämen ab 2037 dann 10,22 TWh Solarstrom zusammen. Das würde reichen, um bilanziell den Strombedarf von mehr als vier Millionen Privathaushalten zu decken, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Studie geht davon aus, dass die Energieausbeute der jeweiligen Anlagen über die Jahre mit der Alterung leicht abnimmt. Gleichzeitig setzt sie für später gebaute PV-Anlagen eine etwas höhere Leistung an, um den technischen Fortschritt abzubilden.

Jenseits dieser Details geht die Studie davon aus, dass in den kommenden Jahren genauso viele Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser gebaut werden wie im Mittel der vergangenen sechs Jahre. Diesen Zeitraum habe man wegen der guten Datenverfügbarkeit gewählt, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings gab es in den letzten Jahren wegen der niedrigen Zinsen einen regelrechten Bauboom, der mit dem gleichzeitigen Anstieg von Baukosten und Zinsen drastisch eingebrochen ist.  

Photovoltaik im Neubau ist Low Hanging Fruit – reicht aber nicht aus

Benjamin Jambor, in der Geschäftsführung von E.on Deutschland zuständig für Photovoltaik, folgert daraus, dass man diese „Dachflächen daher unbedingt sinnvoll nutzen“ sollte und „nicht nur die Nachrüstung von Bestandsgebäuden“ wichtig sei. Zu dieser Erkenntnis sind viele Bundesländer bereits gekommen und haben für Neubauten eine Solarpflicht eingeführt. Die Bundesregierung hat diese 2021 in ihr „Klimaschutzsofortprogramm“ aufgenommen, umgesetzt ist sie bisher nicht.

Reichen werden die Low-Hanging-Fruits für den Klimaschutz nicht, auch wenn E.on diesen Teil nicht explizit formuliert. Rechne man die Stromproduktion über die 15 Jahre zusammen, komme man auf 77 TWh. Verglichen mit dem für diese Zeit angenommenen Strommix würde das zu einer CO2-Minderung von 40 Millionen Tonnen führen, heißt es von E.on.

Zum Vergleich: Der persönliche CO2-Fußabdruck einer Person einschließlich des Konsumsektors liegt in Deutschland bei rund 10 Tonnen jährlich. Anders ausgedrückt würden alle Neubauten zusammen gerade ausreichen, um in dieser Zeit die Emissionen von knapp 270.000 Personen zu kompensieren. Die graue Energie der Neubauten an sich ist dabei noch nicht eingerechnet.

30.3.2023 | Quelle: E.on | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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