LEAG baut Deutschlands größte schwimmende Solaranlage

Im Bild eine Grafik, die zeigt wie die größte schwimmende Solaranlage Deutschlands auf der Cottbuser Ostsee nach der Flutung des Tagebaus aussehen wird.Grafik: LEAG
Die Montage der PV-Module erfolgt auf dem noch trockenen Seeboden.
Auf dem Cottbuser Ostsee entsteht derzeit die größte schwimmende Solaranlage Deutschlands. Jetzt haben die Projektbeteiligten die letzten von insgesamt 34 Dalben eingebaut, an denen die schwimmenden Photovoltaik-Module später verankert werden.

Dem Ziel ein klimaneutrales Hafenquartier am künftigen Cottbuser Ostsee zu errichten, sind das Energieunternehmen LEAG, der Projektentwickler EPNE und die Stadt Cottbus mit einer weiteren Bauetappe für Deutschlands größte schwimmende Solaranlage auf einem Bergbaufolgesee einen Schritt näher gekommen. Zur sicheren Verankerung der schwimmenden Solar-Module hat man die letzten von insgesamt 34 Dalben in den im Winter 2021/2022 verdichteten Tagebauboden eingerammt.

„Deutschlands größte schwimmende Solaranlage auf dem größtem Bergbaufolgesee steht für die künftige Nutzung der einzigartigen Flächenpotenziale dieser Region. Dieses Vorhaben reiht sich konsequent in unser Transformationsprojekt GigawattFactory ein, mit der wir die Lausitz zu einem grünen Powerhouse umwandeln wollen“, sagt LEAG-CEO Thorsten Kramer. „Die Anlage soll ein Startpunkt für weitere erneuerbare Projekte im Umfeld des Sees werden. Mit einer Kombination von Floating PV, Windkraft und Seethermie steigt der Cottbuser Ostsee zu einer Modell-Region für eine nachhaltige Energieversorgung auf“, so Kramer.

Das Fraunhofer Institut bestätigt laut LEAG den Flächen auf Bergbaufolgeseen in ehemaligen Kohlerevieren selbst unter Berücksichtigung paralleler Nutzungsaspekte enorme PV-Potenziale von bis zu 2,74 GW. Allerdings müsste man laut LEAG Investitionsanreize durch Innovationsausschreibungen schaffen, da die Investitionskosten für schwimmende Solaranlage höher liegen als bei herkömmlichen PV-Freiflächenanlagen. Mit dem Abbau regulatorischer Hürden, sowie der Einordnung von Tagebauseen als Konversionsflächen im EEG könnte die Technologie deutlich zu den Ausbauzielen des Bundes beitragen.

Größte schwimmende Solaranlage Deutschlands wird trocken gebaut

„Das Floating-PV-Projekt ist neben seiner Größe und Bedeutung für die künftige Modell-Region Cottbuser Ostsee, auch aus Sicht der Projektentwicklung ein Highlight“, betont Dominique Guillou, Geschäftsführer der EPNE. „Die Anlage wird auf dem trockenen Seeboden gebaut und schwimmt dann mit steigendem Wasserspiegel auf. Das ist bisher einmalig und der Grund für das innovative Verankerungssystem. Die Anlage soll sich gut in das Gesamtbild des Sees einfügen und auch in Einklang mit der touristischen Nutzung stehen. Darauf haben wir bei der Planung großen Wert gelegt. Nach zwei Jahren intensiver Planung und einer sehr guten Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern freuen wir uns, dass es jetzt in die Realisierungsphase startet“.

Im Laufe der Projektentwicklung konnten LEAG und EPNE die Leistung der schwimmenden Solar-Anlage auf 29 MW erhöhen (vorab 21 MW), wodurch sich die Jahresstromerzeugung auf 29.000 MWh steigert. Strom, mit dem man den Jahresverbrauch von rund 8.250 Haushalten decken kann. Die Anlagenfläche wird mit 16 Hektar weniger als ein Prozent der Seefläche ausmachen. Die Inbetriebnahme der Floating-PV-Anlage ist für die zweite Jahreshälfte 2024 vorgesehen.

Die innovative Verankerung auf Basis von eingerammten Dalben ist das technologische Highlight des Projekts. Dalben sind eine bewährte Technologie zur Verankerung von Seebrücken, bei einem Floating-PV-Projekt wendet man sie allerdings erstmalig an. An 15 Meter langen Stahlrohren will man die Photovoltaik-Module während und nach Abschluss der Flutung auf dem 1.900 Hektar großen See sicher verankern.

Vorteil des Verfahrens ist die wartungsarme Verankerung aufgrund weniger notwendiger Anker und der Verzicht auf eine Vielzahl von Ankerketten, die man beim an- und absteigenden Wasserspiegel nachjustiert müsste. Rund 51.000 Solarmodule auf fast 1.900 Schwimmkörpern will man an den 34 Dalben befestigen.

17.5.2023 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen