IEA Bericht zeigt schnellen Fortschritt der Energiewende

Eine Erdkugel von zwei Händen gehalten vor der Sonne - Symbol für Energiewende weltweit. ipopba /stock.adobe.com
Die Internationale Energieagentur IEA hat heute ihren jährlichen Bericht zum Fortschritt der Energiewende (Tracking Clean Energy Progress) veröffentlicht. Der PV-Ausbau ist demnach voll auf Kurs.

Der Bericht zeige beachtliche Fortschritte, heißt es in der Pressemitteilung. Elektro-Autos haben 2022 einen Absatzrekord von mehr als 10 Millionen Fahrzeugen erreicht. Die Neuinstallation der Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien stieg auf 340 GW. In Summe stammen nun 30 % der weltweiten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, so der Bericht. Die Investitionen in saubere Energien stieg 2022 auf 1,6 Billionen USD. Das sind 15 % mehr als im Vorjahr.

Batterie-Fertigung und Photovoltaik-Produktion „auf Kurs“ für Klimaneutralität

Obwohl viele Sektoren noch nicht auf Kurs für die internationalen Klimaziele seien, macht der Bericht deutliche Fortschritte aus. Zum ersten Mal würden die angekündigten Produktionskapazitäten für Batterien für die E-Mobilität reichen, um im Jahr 20230 den Bedarf zu decken, den die IEA für das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 für nötig hält. Dazu hätte der Schwung aus dem Inflation Reduction Act der USA und dem Green Deal Industrial Plan der EU beigetragen.

Auch der Photovoltaik-Ausbau erreicht laut IEA nun seine Meilensteile auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Photovoltaik erzeugte 2022 einen Rekordwert von 1.300 TWh. Das sind 21 % mehr als 2021 und zudem der größte absolute Zuwachs aller Erneuerbaren im Jahr 2022.

Die geplanten Fertigungsstätten für PV sei ebenfalls stark gewachsen. Das hänge mit der breiten politischen Unterstützung zusammen, vor allem in China, den USA und Indien. Wenn alle angekündigten Projekte umgesetzt würden, werd sich die Produktionskapazität für PV in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Damit wäre der von der IEA für 2030 berechnete Bedarf für das NetZero2050-Szenario mehr als gedeckt.

In Europa gibt es zurzeit kaum noch Photovoltaik-Industrie.

Fortschritt bei der Energiewende im Gebäudesektor

Auch dem Gebäudesektor attestiert die IEA einen beachtlichen Fortschritt bei der Energiewende. Er stieg aus der letzten Kategorie der der dreistufigen Bewertung („nicht auf Kurs“) in die mittlere Stufe auf („mehr Anstrengungen nötig“.)  Regierungen würden immer öfter Energiestandards vorschreiben. Der Einsatz von Wärmepumpen und Kühlsystemen mit geringen Emissionen nehme zu. Energieeffizienz-Vorschriften seien ebenfalls weltweit strenger geworden, zum Beispiel in Indien, wo nun neue Regeln für Geräte, Fahrzeuge, Industriebetriebe und Gewerbegebäude gelten.

Durchbrüche: Natrium-Ionen-Batterie, Festoxid-Elektrolyse, Aluminium- und Zementindustrie, CO2-Transport

Der Bericht zeigt jedoch auch die unterschiedliche Geschwindigkeit der Energiewende in verschiedenen Sektoren und Regionen. Beinahe 95 % der Elektroautos wurde 2022 in China, den USA und Europa verkauft. Zudem gehe die Energiewende in einzelnen Teilen des Energiesystems deutlich schneller – eben bei der Stromerzeugung und den Pkw. Die Kosten dort seien gefallen und die Technologien vergleichsweise ausgereift. In der Schwerindustrie oder im Transport über lange Strecken seien die Emissionen schwerer zu senken.

Zudem enthält der Report Durchbrüche bei verschiedenen Technologien. Dazu zählt die IEA die Ankündigung des weltgrößten Batterie-Herstellers, mit der Fertigung von Natrium-Ionen-Batterien zu beginnen. Das könne helfen, die Abhängigkeit von kritischen Mineralien zu reduzieren.

Zwei groß Demonstrationsprojekten für Festoxid-Elektrolyseure sei zudem in diesem Jahr in Betrieb gegangen. Dabei handele es sich um eine hocheffiziente Technologie für die Produktion von Wasserstoff mit geringen Emissionen.

Fortschritte attestiert die IEA auch der Aluminium- und der Zementindustrie, die beide als schwer zu dekarbonisieren gelten. Bei der CO2-Abscheidung und -Speicherung zählt die IEA den ersten Seetransport von flüssigem CO2 von Belgien nach Dänemark als Meilenstein. Das CO2 soll vor der Dänischen Küste verpresst werden.

Der Bericht zum Fortschritt der Energiewende untersucht 50 relevante Elemente, darunter Sektoren, Technologien und Infrastrukturen. Gleichzeitig geht eine überarbeitete interaktive Datenbank online, der Clean Energy Technology Guide, der die Technologiereife und geografische Verteilung von mehr als 500 Technologien und Elementen zeigt. Bei allen der Elemente gebe es Fortschritte, doch die meisten seien noch nicht auf Kurs für die Klimaneutralität.

12.7.2023 | Quelle: IEA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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